IRREVERSIBLE L1CHTSCHADEN DER HAUT 571 4•6• •0-40 ø HALL ,l?SO •.• Abb. 4: Beobachtungen zum Hautkrebs an vers&iedenen Orten Patienten, bei denen Licht aus irgendwelchen iirztlichen Indikationen an Haut- parden appliziert wurde, wo es normalerweise nicht hinkommt und wo die chronische Lichthaut auftrat. So ist mir z. B. ein Patient bekannt, der yon sich aus jahrelang Hbhensonne am Unterleib anwandte, bis er multiple Carcinome in diesem Bereich bekam. In einem anderen Fall (13) wurde der Bauch monate- lang wegen einer Bauchfelltuberkulose der Sonne ausgesetzt. Hier kam es zum Auftreten zahlreicher Basaliome auss&lieglich im bestrahlten Bereich. Ein anderer Fall (2) hatte, um immer schbn braun zu sein, tiber 18 Monate lang wbchentlich zweimal Hbhensonne am Oberkbrper appliziert und bekam hier die typische Li&thaut mir Keratosen. Die Keratosen gingen schlieglich zurtick, abet die Atrophie und die sonstigen Veriinderungen der Lichthaut blieben. In diesem Falle ist es, weil der Mann dann einsichtig wurde, offenbar nicht zur Carcinombildung gekommen. Wahrscheinlich werden sich in der Literatur noch der eine oder andere Fall finden lassen, so dag diese Zusammenhiinge weiter ergiinzt werden kbnnen. Pathogenese des irreversiblen Lichtschadens Es ist somit hbchstwahrscheinlich, dag es sich hier tatsiichlich um einen kausalen Zusammenhang handelt. Wit stehen damit auch yon der Kosmetik her vor einem nicht ganz unbedeutenden Arbeitsgebiet, denn unsere Aufgabe soll nicht nut die Wiederherstellung, sondern vor allem die Erhaltung eines ansprechenden Augeren sein. Wit haben mir Krebsprophylaxe gat nichts zu tun, abet ich sagte ja, dag das erste Stadium der chronischen Lichthaut die vorzeitige Hautalterung ist, also ein Prozeg, der uns durchaus interessieren sollte. Denn es ist einfacher,
572 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS die Falten durch geeignete Magnahmen zu verhtiten, als zu versuchen, sie durch verschiedene Magnahmen zu beseitigen. Wenn wir eine solche Prophylaxe der zu frtihen Hautalterung treiben wollen, mtissen wir nattirlich etwas konkretere Vorstellungen haben, wie es zu diesen bleibenden Lichtschiiden kommt. Der Vortrag yon Herrn Professor Schulze hat schon gezeigt, dag die akuten Licht- schiiden ein recht kompliziertes Gebiet darstellen, dag groge Differenzen zwischen der Wirksamkeit der verschiedenen Wellenliingen und zwischen der Bedeutung der verschiedenen Lichtbereiche bestehen, und vor allera, wie sehr diese unters&iedliche Wirksamkeit bei der Herstellung geeigneter Lichtschutz- mittel berticksichtigt werden mug. Noch viel problematischer ist das Gebiet der chronischen Lichtschiiden. Abb. 5: Akuter und chronischer Lichtschaden der Haut Im Falle der einfachen I•lberdosierung kommt es als erstes zur Epidermis- schi/digung. Diese ftihrt durch Diffusion bisher noch nicht sicher bekannter Stoffe zur Lichtentztindung, zum Erythem. Daraus folgt die sekundiire, die indirekte Pigmentierung und die Hyperkeratose, die Lichtschwiele, die unsere Haut bei richtiger Gew6hnung sehr wirksam gegen das Erythem schtitzt. Wir haben da- neben die direkte Pigmentierung, die in diesem Zusammenhang weniger wichtig ist. Wirken dagegen dauernd tiber lange Zeit kleinere Lichtdosen ein -- es ist dabei kein merkbares Erythem erforderlich -- so kommt es zu einer Gefiig- schi/digung, well ja immerhin ein Tell des Lichtes, vor allem li/ngerwelliges Licht, bis in die tieferen Hautschichten vordringt. Wir haben damit zusammenhi/ngend die Bindegewebsver•inderungen, die Elastose, daraus folgend durch schlechtere Erniihrung der Oberhaut die Atrophie, Obergang in die chronische Lichthaut,
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