574 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS d•ch do•s Lilfr•v,'o- El• B •se[&ss v•_r•kncLe r •cn_•en Abb. 7: Entstehung des chronischen Lichtschadens der Haut H Nun haben aber alle bisherigen Untersuchungen gezeigt, dag bei der chronischen Lichthaut ganz offenbar der Schaden sehr tier, niimlich an dem subpapilliiren Gefiigplexus anfiingt und erst yon hier aufsteigt, so dag die Elastose iraruer unverhiiltnismiigig eher da ist als schlieglich die daraus resultierende Epidermis- degeneration. Es ist also zu postulieren, dag im Falle des chronischen Licht- schadens das Licht selbst in das Corium eindringt und hier als erstes einen Gefiigschaden setzt, der gefolgt wird yon der Elastose und erst tertiiir als Folge der Elastose die Epidermisatrophie, Keratose, Carcinombildung usw. auftreten. MOglichkeiten der Prophylaxe Warurn diese Frage, die scheinbar rein dermatologi,schen Charakter hat, so we- sentlich ist, ist aus folgender Uberlegung zu erkennen: Nach unserer heutigen Vorstellung wirkt die verdickte Hornschicht, die Lichtschwiele, lichtschi•tzend. Man fragt sich dann aber, warum bekommen Mitteleurop•er, die in Aquatorial- afrika leben, also wirklich alle Voraussetzungen zur Entwicklung einer kr•ftigen Lichtschwiele haben, trotzdem genauso ein Carcinom als wenn sie v/511ig unge- wohnt an das Licht gingen? Vor allem aber: Warum bestehen so eindeutige Zu-
IRREVERSIBLE LICHTSCHi•DEN DER HAUT 575 sammenh•nge mit dem Pigmentgehalt der Haut? Es wurde gesagt, die Neger h•tten eine dickere Hornschicht als die Weif•en. Dagegen ist zu sagen, daf• albinotische Neger, also pigmentfreie Neger, genauso ihre Lichthaut und Licht- carcinome bekommen wie die Weif•en. Es scheint also tats•chlich so zu sein, daf• das Pigment zumindest bei der Verhiitung der c h r o n i s c h e n Lichtsch•den eine gr•Sf•ere Rolle spielt, als wir im Augenblick annehmen wollen. Die Bedeutung des Pigmentes fiir den Schutz yon a k u t e n Lichtsch•.den wird aus nahe- liegenden Griinden, weil es n•mlich tief in der Epidermis liegt, heute als ziemlich gering angenommen. Denn wenn diese Zellschichten geschiitzt werden sollen, dann hat ein Pigment, das unter diesen Zellen liegt -- also auf der lichtab- gewandten Seite -- praktisch keinen Sinn. Das Pigment kann aber sehr wohl die tiefer liegenden Gef•.f•e vor der Einwirkung des Lichtes schiitzen. Die zweite wesentliche Frage ist diejenige, welcher Lichtbereich fiir diese chronischen Sch•den verantwortlich zu machen ist. Nach unseren heutigen Vorstellungen dringt das UV-B, wenn iiberhaupt bei der normalen Haut, nur ganz geringfiigig bis in das Corium vor. Das UV-A dringt wesentlich tiefer ein. Und vom UV-A wissen wir auch, daf• es GefKf•- sch•den in der Cutis zu verursachen vermag. Trotzdem bleibt es zunKchst ratsam, doch noch einmal unsere Werte fiir die Eindringtiefe der verschiedenen Wellen- bereiche zu kontrollieren, denn nach unseren heutigen Kenntnissen kann nur das UV-B Carcinome erzeugen. Dringt vielleicht doch mehr UV-B in das Corium ein, als wir heute annehmen oder aber reichen wirklich so kleine UV-B-Mengen aus, um auf die Dauer diese VerKnderungen hervorzurufen? Daraus ergibt sich, daf• wir bei dem augenblicklichen Stand unserer Grundlagenkenntnisse unsere Lichtschutzmittel unter diesen Gesichtspunkten eigentlich nur auf gut Gliick einstellen k•Snnen. Wir haben erstens die M•Sglichkeit, den UV-B-Schutz wesent- tich intensiver zu gestalten, als er augenblicklich ist, daf• also iiberhaupt kein Licht mehr bis in das Corium vordringen kann. Das geht auf Kosten der Pig- mentierung, ist also vom Verbraucher nicht erwiinscht. Wir haben weiter die M•Sglichkeit, ultraviolett A-wirksame Filter hineinzutun, wie es bei dem schon erw•hnten Contralum der Fall ist. Ich pers•Snlich wiirde vor allem Hellh•utigen empfehlen, tats•chlich -- well man es heute noch nicht besser weif• -- solche Breitspektrum-Lichtschutzmittel zu verwenden, die auch UV-A abfiltrieren, selbst auf die Gefahr hin, daf• die Br•.unung entsprechend leidet. Die Br•.unung ist doch letzten Endes nur aus modischen Griinden erwiinscht. Sie ist nicht unbe- dingt ein Zeichen strotzender Gesundheit, sondern auch wieder ein Warnzeichen, daf• unsere Haut in einem mehr oder weniger erheblichen Umfang lichtexponiert war. Die Br•unung blaf•t wieder ab, die Bindegewebssch•den bleiben. Auf diesem Gebiet miissen wir yon der Grundlagenforschung her noch mehr Anregungen haben, bis wir gezielt geeignete Pr•parate entwickeln k•Snnen. Etwas, was vielleicht vordringlich ist -- wenn wir schon mit der Br•.unung rechnen miissen --, daf• wir vielleicht doch noch mehr Miihe in die Entwicklung
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