SOLUBILIZATION OF ESSENTIAL OILS 231 auf einer Geraden in Richtung auf die rechte untere Ecke des ]Phasendiagram- roes (100 ø/o Wasser). Nach Zugabe geringer Mengen Wasser kommt es hierbei zuniichst zu einer Solubilisierung yon Wasser in iitherischem i•l (Abb. 12, Strecke AE und BF). Mit steigendem Wasseranteil bildet sich, falls das Solubi- lisierungsvermiSgen iiberschritten wird, eine W/O-Emulsion, welche bei niedri- •theri•hes •1 .Abbildung 12 Phasendiagramm: Pfefferminzi31 / Polyiithylenglykol(20)-glycerinlaurat / Wasset o) gen Tensidkon•entrationen direkt in eine O/W-Emulsion iibergeht (unterer Bereich der Triibung mit der Strecke ED). Bei hohen Tensidkonzentrationen bleiben nach Wasserzugabe yon Beginn an klare LiSsungen erhalten, wobei auf mizellarer Ebene der gleiche Wechsel zwischen einer W/O- und O/W-Vertei- lung stattfindet (z. B. entsprechend der Strecke CD). Von mittleren Tensid- konzentrationen ausgehend, wird zuniichst Wasser in U1 solubilisiert (Strecke BF). Darauf folgt ein Triibungsbereich, in dem das WasseraufnahmevermiSgen des Systems iiberschritten ist (Strecke FG). Im weiteren Verlauf finden sich wied•r ein Bereich ohne Triibung (Strecke GH) und eine Triibungszone (Strecke HD). Unter geeigneten Bedingungen bilden sich in solchen Diagrammen erkenn- bare Zonen mit mesomorphen Phasen aus. Diese Ersche!nung ist hauptsiichlich fiir ionische .Tenside beschrieben sie wu•de aber auch bei •iichtionischen Ten- siden beobachtet (12) (13) (23). Dieser besonderen Zustandsform liegt die Aus- Die Linien AD, BD und CD dienen-der Erliiuterung der kolloidphysikalischen Zustiinde im Phasendiagramm.
9,32 JOUBNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS bildung lamellarer Strukturen zugrunde, welche optische Anisotropie bewir- ken. Auf den Nachweis dieser lyot?open, fliJssig-kristallinen Phasen, welche aufgrund ihres Verbaltens im polarisierten Licht identifiziert werden k 3nnen, wurde in den vorstehenden Untersuchungen verzichtet, da die Verwendbarkeit der Tenside als L 3sungsvermittler im Vordergrund stand. Mesomorphe Phasen sind, wie vergleichbare Ergebnisse zeigen (12) (13) (23), im Bereich entspre- chend etwa 50 ø/o Tensidgehalt und 10 ø/o Ar•teil der solubilisierten Substanz zu erwarten. Die Natur der Zonen mit erhShter Viskositiit (Abb. 1 bis 11) ist nicht ge- nauer differenziert. Diese kSnnen z. B. auf die Ausbildung hochviskoser Gele, wie sie bei der Mischung yon Tensid und Wasser allein auftreten (24), oder auf das Entstehen fester Bestandteile, welche neben fiiissigen Komponenten vor- handen sind (23), zuriickzufiihren sein. Sehr hohe Viskosit•iten machten es auch unmSglich, im Rahmen dieser Untersuchungen Phasendiagramme mit Poly•ithylenglykol(30)-glycerinstearat zu gewinnen. DISKUSSION DER ERGEBNISSE Legt man als Beurteilungsmat•stab die F•ihigkeit der Phasen, sich ohne Trii- bung zu mischen, den Diagrammen 7) zugrunde, so zeigen die Untersuchungs- ergebnisse, dat• •itherische Dle um so besser solubilisiert werden, je hi3her der HLB-Wert der Tenside ist. Sowohl durch Verkiirzung des Fetts•iurerestes als auch durch Erhi3hung des Poly•ithylenglykolanteiles wird eine Steigerung des Solubilisierungsverm6gens erreicht. Poly•ithylenglykol(30)-glycerinlaurat war am besten geeignet (1). Diese fiSr iitherische Die nachweisbare Beziehung zwischen HLB-Wert und Solubilisierungsvermi3gen dfir Tenside l•it•t sich nicht auf die Li3sungsvermitt- lung von Glucocorticoiden iibertragen. Die Fiihigkeit von Poly•ithylenglykol- glycerinfettsiiureestern, iitherische Die in Li3sung zu bringen, entspricht etwa der von homologen Poly•ithylenglykol-sorbitanfettsiiureestern, wie sich aus vergleichbaren Untersuchungen mit Pfefferminz61 ergibt (6) (7). In Oberein- stimmung mit friSheren Ergebnissen (9) (17) (25) wurde durch die vorliegende Untersuchung best•itigt, dag •itherische Dle, die einen etwas polaren Charak- ter besitzen (Pfefferminzi31), besser solubilisiert werden k6nnen als •itherische Dle reit vergleichsweise weniger, polaren Inhaltsstoffen (Anisi31). Lavendeli31 ist •ihnlich wie Pfefferminz61 einzustufen. 7) Die Phasendiagramme wurden nach der Konvention von O'Malley, Pennati und Martin (6) erstelk. Da Gleichgewichtseinstellungen sich •iber mehrere Tage hinziehen k•3nnen (16) (18), sind bei Lagerung noch gewisse Ver•inderungen des Verlaufs der Phasen•iberg•/nge m•Sglich.
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