STRUCTURAL INVESTIGATIONS OF OINTMENTS 11 Aufnahmetechnik reit dem Vertikalgoniometer Die Proben von wasserhaltigem Cetylstearylalkohol wurden vorsichtig in einen Probenhalter eingestrichen, der auf 20øC temperiert wurde. R6ntgengenerator: Siemens Kristalloflex IV Cu-K cx-Strahlung Nickel- filter Beschleunigungsspannung: 25 kV Anodenstrom: 20 mA Abtast- geschwindigkeit: 0,25ø/min. Statist. Fehler: 2 %. Differential Scanning Calorimetry (DSC) Die DSC-Untersuchungen wurden mit dem TA 500 System und quantitativer DTA-Mefizelle der Firma Heraeus, Hanau, durchgeffihrt. Einwaagebereich der Proben in A1-Tiegel: 8-20 mg. Referenz: A1-Tiegel und Al-Plattchen. Aufheizgeschwindigkeit: 5 K/min. Empfihdlichkeit: 20 mV/cm bzw. 10 mV/cm. Referenzgas: Luft bzw. N 2. Gemesscner Temperaturbereich: 0-90 ø C. Abkfihlgeschwindigkeit: 5 K/min. die kontinuierliche Abkfihlung der DTA-Met•zelle erfolgte mit einem kalten, trockencn Stickstoffstrom. 3. Ergebnisse Voraussetzung ffir den ersten Teil der Untersuchungen zur Charakte- risierung der Strukturelemente der Wasserhaltigen Hydrophilen Salbe DAB 7 war, dat• im wesentlichen nut die gerfistbildende Komponente, d.h. der Emulgierende Cetylstearylalkohol DAB 7 (Lanette N ©) die F•ihigkeit zur Inkorporierung yon Wasset bcsitzt und daf• die Paraffin- bestandteile (weit•es Vaselin und dickflfissiges Paraffin) darauf kcincn ausgepr•igten Einflut• ausfiben. Zun•ichst wurde daher die Wasseraufnahmef•ihigkeit der Einzelkom- ponenten ICetylstearylalkohol DAB 7 und Emulgierender Cetylstearyl- alkohol DAB 7} untersucht und diese Ergebnisse mit denen des Gesamt- systems IWasserhaltige Hydrophile Salbe DAB 7) verglichen. $. 1 Cetylstearylalkohol DAB 7 Untersuchungen von wasserfreiem Cetylstearylalkohol DAB 7 (Lanette O ©} nach dem Goniometcrverfahren ergaben einen Bragg'schen o Abstand von d001 = 47,10 + 0,4 A. Dies entspricht der doppelten Lange eines Cetylstearylalkoholmolektils bei senkrechter Anordnung, wobei ftir beide Alkohole ein einheitlicher Netzebenenabstand auftritt (1}. Wird Cetylstearylalkohol auf etwa 80øC erhitzt und der Schmelze Wasser der gleichen Tempcratur zugesetzt, so erh•ilt man auch bei intensivem Rfihren ein Zweiphasensystem. Kurz oberhalb der Erstarrungstemperatur des Cetylstearylalkohols erscheint das System makroskopisch homogen
12 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS weif• und stellt eine Emulsion dar, die dann bei der Rekristallisation des Cetylstearylalkohols bricht. Das austretende Wasset kann bei weiterem Rtihren mechanisch im kristallinen Festk6rpergertist des Misch- kristallisates des Cetylstearylalkohols immobilisiert werden. Nach dieset Pr•iparationsmethode konnte Wasset bis zu einem Gewichts-Anteil von 53 Prozent in den Cetylstearylalkohol eingearbeitet werden. Untersuchungen dieset Systeme nach dem Goniometerverfahren er- gaben bei einem Wasseranteil von 10 Gewichts-Prozent einen Bragg'schen o Abstand von d001 = 48,7 + 0,3A. Bei einem Wasseranteil von 20 Gewichts-Prozent konnte ein Bragg'scher Abstand von d001 = 49,8 + 0,3 fi• ermittelt werden, der auch bei weiterer Wasserzugabe bis zu 53 Gewichts- Prozent innerhalb der angegebenen Fehlergrenzen konstant blieb. Daraus ergibt, sich, daf• Cetylstearylalkohol in der Lagc ist, unter geringer Aufweitung des lamellaren Schichtgitters definierte Hydrate zu bilden. Die Aufweitung des Schichtgitters um etwa 2,7 l•il•t den Schlug zu, daf• maximal 1 Molekill Wasset zwischen die belden polaren alkoholischen Gruppen eingebaut werden kann. Dies steht in Einklang mit Ergebnissen von Brooks (3), der fcststellte, dal• die maximale Temperaturdepression bei der Phasenumwandlung der Hochtemperaturform (cx-Phase) in die Tieftemperaturmodifikation bci den Fettalkoholen bei cinem stSchio- metrischen Verh•iltnis zwischen Fettalkohol und Wasset von 2:1 erfolgt. Werden DSC-Untersuchungen dieset Systeme durchgeftihrt, so erh•ilt man folgende Ergebnisse (Abbildung 1): Die Aufheizkurve von handel's- tiblichem Cetylstearylalkohol DAB 7 (Lanctte O ©) zeigt bei 28 ø C einen schwachen endothcrmcn Peak, der der Umwandlung der monoklinen Y4-Modifikation in die Hochtemperaturphase (cx-Modifikation} zuzu- schrcibcn ist. Dicsc •'4-Modifikation ist bci Raumtemperatur im Cctylstearylalkohol in so geringer Mengc vorhandcn, daf• sic reit der Goniometerdiffraktomctrie nicht nachzuweisen ist. Der sich anschliel•ende bmite endothem•e Peak stellt die Phascn- umwandlung der bei Raumtemperatur bevorzugt existierenden o-Modifi- kation in die cx -Phasc dar. Der bei 48,9 ø C auftretende scharfe cndotherme Peak stellt den Schmelzpcak der cx-Modifikation dar. Wird die Schmclzc des Cctylstcarylalkohols kontinuicrlich abgck/2hlt, so erhiilt man bei 49,6øC die Rekristallisation der Schmelze in die c•-Phase. Bei 34øC wandelt sich ein sehr geringer Teil der cx-Phase in dic cx 4-Modifikation um. Dic Phasenumwandlung dcr Hauptmenge der •'-Phase in die bci Raumtemperatur stabtic •-o-Modifikation erfolgt bci 25 ø C.
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