582 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Stellt man eine Liste der in der Literatur erwiihnten und im Handel befindlichen Mittel auf, so erhiilt man ein fast verwirrendes Bild, besonders da yon manchen 'Produkten die Zusammensetzung unbekannt oder nur ungefiihr bekannt ist. So liigt sich auch nicht genau feststellen, welche Lichtschutzmittel tatsiichlich ein- gesetzt werden und welche Substanzen sich in der Praxis bewiihren. Ohne irgendeinen Anspruch auf Vollstiindigkeit, seien einige Lichtschutzmittel aufgeziihlt: a) p-Aminobenzoesiiure und ihre Derirate (•thyl-, Isobutyl-, Monoglyceryl- Ester), p-Dimethylaminobenzoesiiure. In der Anwendung sind diese Verbindungen wegen der Gefahr einer Para- allergie nicht unbedenklich. Im Gegensatz zu manchen anderen Autoren bemiin- gelt HOPF die miigige Lichtschutzwirkung (6). Ein deutlicher Nachteil ist die bei p-Verbindungen leicht auftretende Verfiirbung. Die yon WISKEMANN 1956 vorgeschlagenen N-alkylierten Ester weisen diese Nachteile nicht auf (7). b) Anthranilsiiure und Derirate. ROTHEMANN riet yon der Verwendung dieser Verbindungsklasse ab (8), sie wird auch wenig angewandt, vorwiegend in Form des Menthylanthranilats. c) Salicylsiiure und Derirate. Diese Verbindungen haben seit ihrer Einftihrung 1931 kaum an Beliebtheit ein- gebiigt und werden auch bei Kunststoffen eingesetzt. ZUBIRI wies allerdings darauf hin, dag die Absorption bis 350 m•, also zu welt ins langwellige UV reiche (9). d) Zimtsiiurederivate. Diese besitzen recht giinstige optische Eigenschaften und SCHNEIDER hat bei ihrer biologischen Prtifung ein (10) sehr positives Urteil abgegeben. Das ktirzlich auf den Markt gekommene Neo-Heliopan © ist ein Vertreter aus dieser Ver- bindungsklasse (11). e) Dibenzalaceton und Benzalacetophenon. Diese Verbindungen werden hiiufig in der Literatur erwiihnt, sind abet bisher kaum angewandt worden. Im Gegensatz zu Dibenzalazin, das als Lichtschutz- substanz 6653 Merck in verschiedenen deutschen Markenprodukten enthalten ist. f) Hydrochinon. Diese Verbindung soll sich im Tierversuch nicht bewiihrt haben, es ist jedoch nach IPPEN nicht klar, ob bei dieser Untersuchung Hydrochinon oder Brenz- kate&in geprtift wurde (12). Ober den Einsatz ist nichts Niiheres bekannt. g) Tannin und Derirate. Obwohl die gtinstige wundheilende Wirkung yon Tannin bei Brandwunden er- wiesen ist, bestehen doch erhebliche Bedenken gegen den Einsatz als UV- Absorber. Wechselnde Qualitiit, Zersetzlichkeit und Flecken in der Wiische sind
CHEMIE UND WIRKUNGSWEISE VON UV-ABSORBERN 583 einige der Nachteile. Heute wird Tannin wohl nicht mehr eingesetzt. Mit Aus- nahme der C•ls•iureverbindung (Digalloylester • Solprotex ©) sind die •ibrigen Derivate kaum gebr•iuchlich. h) Antihistamine. Die Antihistamine eignen sich recht gut als Lichtschutzmittel, allerdings bestehen Bedenken gegen ihren allgemeinen Einsatz, da Antihistamine in der Derma- tologie h•ufig lokal angewandt werden und es zu Fotosensibilisierungen kommen kann. i) Sulfonamide. Diese Verbindungen werden in Deutschland gern f•ir einen individuellen, d. h. auf den betreffenden Patienten abgestellten Lichtschutz, verordnet. Es ist zu beachten, daf• nur die Natriumsalze in hydrophiler Grundlage gen•igend rein verteilt sind und ihre volle Wirksamkeit entfalten. Gewisse Vorsicht ist jedoch geboten, da mitunter Sensibilisierungen und Allergien beobachtet werden. k) Naphtholsulfos•iuren, 2-Naphthol-6,8-disulfos•iure und 2-Naphthol-3,6-di- sulfos•iure. Elber die Lichtschutzwirkung gehen auch hier die Meinungen auseinander. 1) Cumarin. Von den Cumarinderivaten werden h•iufig genannt: Umbelliferon (7-Oxy- cumarin), Umbelliferonessigs•ure, Aesculetin (6,7-Dioxycumarin), Aesculin (Glukosidverbindung). Es wird immer wieder die gute Hautvertr•iglichkeit gelobt, jedoch teilweise die zu starke UV-A-Absorption bem•ingelt. Immerhin sollen die Wirkstoffe in ,,Zeozon ©" und ,,Ultrazeozon ©" dieser Verbindungsklasse angeh•3ren. m) Chinolinderivate. Chinolinderivate werden nicht in nennenswertem Urnlange eingesetzt. n) Chinin und Derivate. Diese sind nur noch von historischem Interesse, da sie neben Tannin zu den •iltesten Lichtschutzmitteln z•ihlen (1891). Heute werden sie wegen der h•iufigen Hautreizungen abgelehnt. o) 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfos•ure. MERKEL und WIEGAND fanden bei der systematischen Untersuchung der Zusammenh•nge zwischen chemischer Konstitution und UV-Absorption, daf• die Kurve der 2-Phenylbenzimidazolderivate praktisch parallel zur Erythemkurve verl•uft (13). Diese auf wirklich wissenschaftlicher Basis entdeckten Lichtschutz- mittel haben ihre ausgezeichnete Wirkung und Vertr•iglichkeit in den ,,Delial ©"- Pr•iparaten i•ber lange Jahre bewiesen. Von Unvertriiglichkeiten wurde bisher nicht berichtet.
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