DIE SOGENANNTEN GERUCHSVERNICHTER 811 nirgends unterschiedliche Effekte der ,,Vertilger" auf die Stoffe zu beobachten sind, diirfte dies die SchluBfolgerungen nicht beeinflussen. Einige technisch bedingte Unterschiede in der Darbietungsfolge und der Zahl der Darbietun- gen unter den verschiedenen Bedingungen werden hier der Kiirze halbet nicht erwiihnt. Keiner der angegebenen Werte von d' beruht auf weniger als 80 Darbietungen des Reizes und 80 Leerdarbietungen. Als Reize wurden hier verwendet: Zibeth-Absolue, Senf61, n-Buttersiiure, Zwiebe161. Die Ergebnisse sind der .Abb. 8 zu entnehmen: es sind hier jeweils neben- einander die Werte von d' for die Darbietung des reinen Riechstoffes (R) und desselben Stoffes mit Produkt M und Produkt N gemischt wiedergegeben. Die Werte for die Mischungen sind nicht direkt vergleichbar, da bei den Dar- bietungen reit Produkt N bei allen Versuchspersonen niedrigere Konzentra- tionen gewiihlt wetden muff ten, um den stiirkeren Eigengeruch dieses Mittels verschwinden zu lassen. Abbildung 8 Die H/She der Siiulen geben d' und damit die relative Unterscheidbarkeit der Geriiche von Darbietungen reiner Luft an. Man sieht, dab in allen fiinf Fiillen die reinen Riechstoffe deutlicher wahrgenommen wurden als die Darbietungen derselben Riechstoffmengen unter Beigabe von Produkt M oder N. Das heiBt, dab ein gewisser geruchstilgender Effekt unbestreitbar ist. 4.2 [/ersuche reit kur•er Mischungs•eit Als Reize wurden bier verwendet: Serif/31, n-Butters•iure, Dimethylsulfid und Linalylacetat. Die Ergebnisse werden in •4bb. 9 wiedergegeben. Hier wird deutlich, dab bei dieset Anordnung eine geringe Tendenz besteht, die Riechstoffe leichter
812 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS zu erkennen, wenn ein ,,Vertilger" beigemischt wird. Dieset Effekt, den man einer Geruchsverst•irkung gleichsetzen kann, ist genau entgegengesetzt dem erwarteten. Er ist jedoch nicht so deutlich wie der in der vorhergehenden Anordnung. •lbbildung 9 5. INTERPRETATION DER RESULTATE 5.1 Wenn den ,,Geruchsvertilgern" Zeit gelassen wird, auf die Riechstoffe einzuwirken, finder sich eine Verminderung der Sensitivit•it fiir diese Stoffe. Die Tatsache, dab derselbe Effekt bei kurzzeitiger Einwirkung der ,,Vertilger" nicht auftritt, spricht fiir eine nicht augenblicklich verlaufende chemische Reaktion der Riechstoffmolekiile mir den Komponenten der ,,Vertilger". Handelt es sich start der chemischen Reaktion um eine physiologischeWirkung (d.h. um eine An•isthetisierung der Geruchsrezeptoren), so miiBte dieset Effekt auch bei kurzzeitiger Mischung auftreten. Man kann damit sagen: die ,,Geruchsvertilger" witken nicht in an•isthetisierender Weise auf den Olfakto- rius. 5.2 Die schwache Erh6hung der Sensitivit•it fiir Mischungen yon Riech- stoffen und ,,Vertilgern" bei kurzer Mischzeit wird auf eine Addition der Wirkung yon Riechstoff- und ,,Vertilger"-Molekiilen zuriickgefiihrt - ein Phiinomen, das jedem Parfiimeur bekannt ist. Wenn bier auch die ,,Vertilger" ,,unterschwellig" dargeboten wurden, haben sie dennoch dazu beigetragen, die Luft mir Riechstoffen yon der reinen Luft deutlicher unterscheidbar zu machen.
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