PROFUNG VON KOSMETIK-GRUNDSTOFFEN 831 Tabelle 1 Zusammenstellung von Versuchsergebnissen bei Fototoxizitiitspriifungen mit Parfiimbestandteilen. 1. Vetsuch ohne Bestrahlung Bestrahlung 3 X 24 Std. Kontrolle 2. Vetsuch ohne Bestrahlung Bestrahlung 4 X 24 Std. Kontrolle original Bergamotte61 modifiziertes Bergamotte61 1 modifiziertes Bergamotte61 2 modifiziertes Bergamotte61 3 modifiziertes Bergamotte61 4 +d- o.B. +++ o.B. (+) o.B. -- -- (+) o.B. -- (+) o.B. -- (d-) o.B. -- -- Limette61, kaltgepreBt 5- d- o.B. d- d- d- o.B. Mandarinen61 d- o.B. d- o.B. Patschuli61 d- o.B. d- o.B. Benzylbenzoat o.B. o.B. (d-) o.B. ParRim61 68/296*** o.B. o.B. (d-) o.B. Parrtim61 68/300*** (d-)* o.B. (+) o.B. o.B. o.B. -- -- Kontrollen (+)** (+) (+) (+) * zwei Wiederholungen. ** vier Wiederholungen. *** flit Lichtschutzmittel. Die Versuchsresultate mir Arzneimitteln sind in Tabelle 2 zusammengefaBt. Es ist ersichtlich, dab die Produkte Chlorpromazin, Bithionol und Chlorothiozid bei cutaner Applikation keine Wirkung entfalten, die wesehrlich fiber die Kontrollreaktion hinausgehen. In manchen F211en muB bei der Priifung auf Fototoxizit2t bei cutaner Applikation mir einer Lichtschutzwirkung gerech- net wetden. Chlorpromazin und Tetracyclin zeigten eine Wirkungbei In- jektion, m6glicherweise spielten bier die Resorptionsgeschwindigkeit dutch die Haut und der Metabolismus als wichtige Faktoren eine Rolle. Im wesent- lichen best2tigen unsereVersuchsergebnisse die in der Literatur niedergeleg- ten Beobachtungen. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die Frage, welche Mengen von fototoxischen Stoffen auf die Haut appliziert werden mfissen, um eine Wirkung zu entfalten. Zur Prfifung dieset Frage haben wit Versuchs- tieten verschieden stark konzentrierte L6sungen von 8-Methoxypsoralen 2 x t2glich auf die Haut gepinselt und sie dann unter Glasfilter 48 Stunden be- strahlt. Es ergab sich, dab sich Wirkungen schon mir sehr geringen Konzen-
832 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Tabelle 2 Zusammenstellung yon Versuchsergebnissen bei Fototoxizitiitspriifungen mit Arzneimitteln. Priiparate Cutane Applikation Dosierung Bestrahl.- Beob- tgl. zeit achtung Intraperitoneale Applikation [ Bestrahl.- Beob- tgl. Dosierung zeit achtung Chlorpromazin 2 x 2,5% Tetracyclin 2 x gesiittigte LtSs. in Aceton 72 Std. + 16,5 mg/kg 48 Std. +--4- 72 Std. -- 100 mg/kg 48 Std. d-z_ Bithionol Tetrachlor- salicylanilid Griseofulvin Chlorothiazid Acridin Anthracen Anthrachinon 2 x 5%ig 72 Std. + 50 mg/kg 48 Std. 2 x 5%ig 72 Std. --+ 10 mg/kg 48 Std. 100 mg/kg 48 Std. 2 x gesiittigte 72 Std. d 50 mg/kg 48 Std. Lbsung 2 x 5%ig 48 Std. --+ 50 mg/kg 48 Std. 2 X gesiittigte 48 Std. --+ 100 mg/kg 48 Std. Lbsung 2 x gesiittigte 72 Std. 100 mg/kg 48 Std. Lbsung trationen ausl•Ssen lassen. Deutlich war der Effekt bereits bei 0,04%. Bereits bei einer Konzentration yon 0,6% wurde eine maximal starke Reaktion auf der Haut ausgel•Sst, die auch bei Steigerung der Konzentration nicht mehr zunahm. Nach diesen Befunden iiberrascht es nicht, dab Paffiimzubereitungen beim Menschen schon fototoxisch wirksam wetden, wenn dutch Bergamotte•51 nut Bruchteile eines Prozents yon Furocumarinen in die Pafftimzubereitungen eingebracht wetden. Nach den vorgelegten Resultaten ist zu schlieBen, dab haarlose M•iuse gut zur Priifung auf fototoxische Wirkungen geeignet sind. Die Priifung auf foto- toxische Wirkung yon Kosmetikvorprodukten ist sicherlich ein Spezialfall, der nut einige Substanzklassen betrifft und vor allem dann zur Anwendung kommen sollte, wenn die Produkte zur Herstellung yon Priiparaten gebraucht wetden, die beim Sonnenbaden Verwendung finden. Dieset Test ist sicherlich auch niitzlich fiir die Priifung yon neuen Rohstoffen, die in der Parftimerie (3) gebraucht werden. Nach unserer Auffassung solken vorzugsweise neuartige Grundstoffe in dieset Richtung gepriift werden. Einer Priifung yon fertigen Formulierungen messen wit eine geringere Bedeutung bei. Es ist nicht zu er- warren, dab Produkte, die bei der Priifung nicht auffallen, in Formulierungen eine fototoxische Wirkung enffalten. (l•ingegangen : 13. Juli 1970)
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