84 2 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS FOLGERUNGEN Aufgrund der Ergebnisse yon tiber 100 mit dieset Methode durchgeftihrten Prtifungen der Hauwertriiglichkeit yon Rohstoffen und Rohstoffkombinatio- hen lassen sich folgende Feststellungen treffen: 1. Das Resultat dieses Testes l•iBt eine Absch•itzung des Risikos ftir die Prtifung an der menschlichen Haut zu. Werden keine Hauwer•inderungen beobachtet, ist zu erwarten, dab auch an der menschlichen Haut bei wieder- holtem und langdauerndem Kontakt keine toxisch-degenerativen •nderungen auftreten werden. Das Risiko der Sensibilisierung muB jedoch gesondert ge- prtift werden. Die M•iusehaut ist nicht genfigend sensibilisierbar (6). Die phototoxische Wirkung muB gesondert untersucht werden (8). 2. Es ist mit Hilfe der Methode m6glich, aus einer Reihe chemisch ver- wandter Stoffe die hautvertriiglichsten Substanzen zu ermitteln. 3. Die Testung einzelner Komponenten macht die Prfifung des Produktes nicht tiberfitissig. Das Resultat kann schlechter oder besser als die Einzel- ergebnisse sein. Die Verbesserung der Hautvertr•iglichkeit dutch Einffigen yon Komponenten in eine Rezeptur kann mir der Methode geprtift werden. Das Resultat kann noch weiter im Test am Kaninchenauge fiberprtift werden. 4. Die Methode sagt nicht nut fiber die cutane Vertr•iglichkeit etwas aus, sondern gibt, wie am Beispiel des aggressiven Minera161s gezeigt wird, auch Hinweise ftir eine Systemtoxizit•it. Es sind Versuche an tr•ichtigen Tieten geplant, damit auch eventuelle teratogene Eigenschaften erkannt werden k6nnen. 5. Es fehlen noch eingehende histologische Untersuchungen. In diesem Zusammenhang wird auf die eingehende Darstellung des Akanthoseproblems bei F. Schaaf verwiesen. Dort finden sich auch detaillierte Angaben tiber die akanthogene Wirkung yon Rohstoffen der Kosmetika (7). 6. Das Testergebnis liiBt eine vorsichtige Absch•itzung des Risikos bei nicht bestimmungsgem•iBen oder tiberm•iBigem Gebrauch eines Kosmetikums zu, da die experimentelle Belastung die Hautbelastung im Regelfall weit fiber- steigt. 7. Aufgrund der bisher erhaltenen Resultate scheint die Methode als Basis- untersuchung ffir die tierexperimentelle Vorprfifung vor der Priifung am Menschen geeignet. Ein weiterer Ausbau und eine Objektivierung durch meBbare Parameter wird angestrebt.
T[ EREX PERIMENTELLE UN TERSUCHUNGEN 843 ZUSAMMENFASSUNG Die Priifung der Hautvertriiglichkeit von Stoffen im Tierexperiment be- daft in der Methodik eines weiteren Ausbaues. Ausgehend yon langjiihrigen Untersuchungen obligat toxischer Stoffe wurde ein Untersuchungsgang an der Miiusehaut entwickelt, der innerhalb acht Wochen eine Voraussage er- m6glicht, ob ein Stoff auch bei liingerer Einwirkung und oftmaliger Auftra- gung hautvertr•iglich ist oder zu einer Sch•idigung der Haut fiihren kann. Das Risiko fiir die Priifung an der menschlichen Haut kann nach dem Test- ergebnis abgeschiitzt werden. In Substanzserien k6nnen die hautvertriiglich- sten Glieder festgestellt und Veriinderungen von Rezepturen in Bezug auf ihre Auswirkung auf die Hautvertr•iglichkeit iiberprtift werden. Die Methode kann als tierexperimentelle Basisuntersuchung der cutanen Wirkung eines Stoffes oder Stoffgemisches diehen. (Eingegangen : 20. Juli 1970) LITERATUR (1) Gloxhuber, C., ,Toxikologische Prtifung yon Kosmetika',J. Soc. Cosmetic Chemists 18, 737-750 (1967). (2) a) Food and Drug Publication No. 2, Washington 1961. b) Regulations Fed. Hazard. Subst. Labeling Act 191/1/21, Fed. Reg. Aug. 12., 1961. c) Nat. Acad. Sci. Wash. - Nat. Res. Council Publication 1138. (3) a) Mtinich, M., Schmid, O., VDJ Bericht 65, 75 (1962). b) Schmid, O., Arbeitsmedigin, Sogialmedigin, Arbeitsh•giene 1, 92 (1966). (4) Hopf, G., Gemeinschaftsarbeiten der DGF, 46. Mitt. Fette, Seifen, Anstrichmitte167, 974 (1965). (5) Wagenet, H., Seifen, Ole, Fette, [Vachse 95, 313 (1969). (6) Crowle, A. C., Clarice M. Crowle, J. Allergy 32, 302 (1961). (7) Schaaf, F .... Probleme dermatologischer Grundlagen-Forschung", Heidelberg, Dr. Alfred Hatbig Verlag 1969, p. 93ff. (8) Gloxhuber, C., ,Prtifung yon Kosmetik-Grundstoffen auf fototoxische Wirkung',J. Soc. Cos- metic Chem. 21, 825-833 (1970).
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