ABSORPTION OF COSMETICS BY SKIN 95 Grundlage in bzw. oberhalb der Hornschicht verbleiben, 1 ø/0 der Grundlagen- stoffe sowie zwischen 0 und 1% des inkorporierten Wirkstoffes defer ein- dringen. Oberraschende Ergebnisse werden gesehen, wenn man nun das Schicksal yon FestkiSrpern wie kristallinen und amorphen Substanzen und als Konsequenz daraus auch yon Pigmenten o. ii. verfolgt. Diese bleiben nicht etwa auf der Hornschichtoberfiiiche liegen, sondern dringen sehr schnell, je nach Partikel- gri3f•e und Substanz in unterschiedlichen Mengen, in die Tiefe der Hornschicht ein. So kann man interferenzmikroskopisch noch Festpartikel in 3/4 der Gesamt- tiefe der Hornschicht nachweisen. Hieraus folgt, dat• z. B. Puder nicht nur auf der Hautoberfiiiche liegen bleibt, sondern in die Hornschicht einwandern kann und auch durch intensives Waschen nur schlecht zu entfernen ist eigentlich ist dies nur durch B0rsten, also durch mechanischen Abrieb der oberen Horn- schichtlagen, miSglich. Der Rest verschwindet mir der natiirlichen Neubildung der Hornschicht yon unten in ca. 4--6 Tagen durch den diglichen Abrieb. Dies beriihrt das gesamte Problem des Waschens der Haut. Die Hornschicht kann, wie geschildert, als Reservoir auch fiir Feststoffe fungieren. Sind diese -- wie z. B. Kristalle -- nur teilliSslich, so werden sie durch intensives Waschen u. U. nicht entfernt, sondern stattdessen tiefgewaschen. Maibach demonstrierte diesen Effekt auf dem letzten internationalen Kongret• fir Dermatologie in Venedig. Er zeigte, daft z. B. Insekticide in der Hornschicht abgelagert werden. Wird sofort mir Seife nachgewaschen, so werden ca. 50 ø/0 dessen entfernt, was ohne Waschen in den K/3rper eindringen wiirde. Wird nach 8 Stunden ge- waschen, so dringt die doppelte Menge in den KiSrper ein, d. h. das im Horn- schichtreservoir angesammelte Material wird hierbei nicht heraus-, sondern hineingewaschen. Was geschieht nun schliet•lich mir den erwiihnten ca. 99 ø/0 der Grundlage, die nicht in die lebenden Schichten der Haut einwandern? Deren Schicksal ist abhiingig yon der hauteigenen Fettproduktion, d. h. der Talgdriisenfunktion. Wird der Haut da$ gesamte Fett entzogen, so wird es innerhalb yon 5 Stunden wieder vollstiindig ersetzt. Dieses neugebildete Fett ist auf der Stirn und auf dem Riicken am hi3chsten, z. B. his zum Zehnfachen der Menge an den Extre- mitiiten. An den letzteren ist dieser Vorgang auch verlangsamt. Die in der Hornschicht verbleibende Grundlage wird nun mir diesera Hautfett je nach Region stiirker oder weniger stark vermengt, d. h. damit nach augen gedriingt. Dieser Prozet• ist im Gesicht ebenfalls nach ca. 5 Stunden abgeschlossen. Ein zweiter Aspekt ist die starke Quellfiihigkeit der Hornschicht durch Wasser und durch fettartige Stoffe beim Verreiben einer Creme. Unter nor- malen Bedingungen wird die einmassierte Grundlage jedoch unter Entquellen
96 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS zum grof•en Teil wieder herausgedriickt. Beide Prozesse fiihren dazu, dat• der gri5t•te Tell wieder auf der Oberfiiiche erscheint und reit dem natiirlichen Abrieb, meist dutch unwillkiirlichen Kontakt reit den Hiinden oder der Klei- dung, entfernt wird. Wie sind nun die bisher geschilderten Vorgiinge quantitativ kontrollierbar? Das Schicksal fettartiger Stoffe und damit kosmetischer Cremes kann man mir der yon uns entwickelten GlaskliStzchenmethode erfassen. Diese bestimmt ausschliet•lich Hautoberfiiichenfett, dessen Ab- sowie Zunahme unter natiir- lichen Bedingungen (1). Das Eindringen yon Wirkstoffen kontrollieren wir, mir wenigen Aus- nahmen, mir Hilfe yon radiomarkierten Substanzen (2). Die Struktur der Hautoberfiiiche ist besonders deutlich in Aufnahmen mit Hilfe des Raster-Elektronenmikroskops zu sehen. Hiermit konnten wir griS- oeere scharfkantige Kristalle in der Hornschicht feststecken sehen. Das Einwandern yon Partikeln in die Hornschicht kontrollieren wit, indem wit sie Schicht fiir Schicht mir Hilfe des Tesafilmabrisses abtragen und auf jedem Abrif• unter dem Interferenzmikroskop die Partikel ausziihlen (3). Die Rauhigkeit der Hautoberfiiiche sowie auch ihre Waschbarkeit kann weiterhin sehr gut dutch die Methylenblau-Methodik und weitere Methoden yon Tronnier verfolgt werden (4) (5). Aus den angefiihrten Beobachtungen, die im iibrigen nur ausschnittweise erwiihnt werden kBnnen, sollen schlief•lich noch einige Konsequenzen fiir die Kosmetik gezogen werden, zuniichst fiir die dekorative Kosmetik: Unsere Untersuchungen zeigten, daf• nut kleine Partikel in die unteren Hornschichtlagen einwandern. Diese kiSnnen iiber mehrere Tage dort liegen bleiben. Sie wandern vor allem dann sehr leicht ein, wenn sie in Fett suspendiert sind. Will man dies -- z. B. bei Puder -- verhindern, so sollte man die Partikel- gristle miSglichst fiber 50 •tm, besser sogar iiber 100 gm halten, also z. B. miSg- lichst kein feingefiilltes Aerosil oder iihnliche mikronisierte Bestandteile ver- wenden und Fett als Grundlage vermeiden. Fiir pfiegende Kosmetika kann gesagt werden, dag die Wirkungsdauer yon Fettstoffen, Wasser und Emulgator im Sinne der Aufweichung einer trocknen und spriSden Hornschicht wiederum ca. $ Stunden betriigt fettartige Stoffe werden yon ihr nicht adhiisiv gebunden. WasserliSsliche kiSnnen, falls sie vom Keratin gebunden werden, unter Umstiinden linger verbleiben. Hierbei gilt es abet, folgende Punkte kritisch zu bedenken: Die Hornschicht enthiilt normalerweise schon einen grof•en Anteil an bindungsfiihigen Amino- siiuren, Kohlenhydraten und iihnliche Verbindungen. Diese liegen im Ober- schuf• vorund siittigen die Bindungszentren des Keratins ab. Dies ist daran zu erkennen, daf• ein bestimmter Anteil bieryon leicht extrahierbar ist. Erst Stoffe
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