ABSORPTION OF COSMETICS BY SKIN 97 mit stiirkeren Bindungsvalenzen ki3nnen diese verdriingen. Eine spezifische Anlagerung, z. B. yon Kohlenhydraten, kann daher nur durch.physikalisch- chemische Methoden belegt werden, die diese hi3here Bindungsenergie erfassen. Zum Schluf• noch einige Anmerkungen zu der sogenannten ,,niihrenden Kosmetik": Hier mug zun•ichst ein vielfach mif•brauchter Begriff klar definiert werden. Eine effektive N•ihrstoffzufuhr im Sinne einer Nahrungsaufnahme ist fiir die Haut yon auf•en nicht mi3glich. Denn erniihrt werden ki3nnen und milssen lebende Zellen, d. h., bei der Hornschicht kann und daft man nicht yon Erniihrung sprechen. Hauptn•ihrstoff for die Zellen, also vor allem die Epider- miszelle, sind Glucose, Aminosiiuren, organische Phosphate und Sulfate. Diese durchdringen die Hornschicht yon auf•en jedoch nicht in einer Gri3f•enordnung, daf• sie die yon innen nachgelieferten Mengen relevant, d. h. mit positiven Konsequenzen, steigern ki3nnten. Als Faustregel kann gelten, daf• nur weniger als ! % des inneren Vorrats yon auf•en zugefiigt werden kann. Selbst dieser minimale EIberschuf• ist in wenigen Minuten bis Stunden verbraucht. Das Thema der externen Zufiihrung yon Vitaminen ist noch nicht abgekliirt. Fiir die wasserli3slichen Vitamine ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, daf• ihre Zufuhr yon auf•en den natiirlichen Vorrat relevant verstiirken kann. Kompliziert werden die Zusammenhiinge bei Vitamin C, der Ascorbinsiiure. Dieses wasserli3sliche Vitamin ist auf der Hautoberfliiche extrem leicht oxi- dabel, es erhi3ht jedoch in der Hornschicht gleichzeitig das Reduktionspotential. Inwieweit dies Auswirkungen auf die darunterliegende Epidermis hat, miif•te noch niiher untersucht werden. Fettli3sliche Vitamine penetrieren mit hoher Wahrscheinlichkeit ausreichend. In bezug auf alle Vitamine mug jedoch die Frage des mi3glichen Angriffs- punkres gestellt werden. Hierbei ist zu bedenken, daf• die Epidermis ein lang- sam wachsendes Organ ist und demzufolge recht tdige reagiert. Schlief•lich sind Vitamine per definitionem keine Niihrstoffe, sondern Cofaktoren for biochemische Prozesse. Daf• man hiermit auch des Guten zuviel tun kann, zeigt das Beispiel des Vitamin A. In hohen Dosen ist es toxisch fiir die Haut, in unterschwelligen Mengen jedoch kann es fiir die Therapie ausgenutzt werden. Seine therapeu- tische Wirkung ist dann aber yon einer vitaminartigen Wirkung streng zu trennen. Im Sinne einer guten Vertr•iglichkeit sind diese Mengen kosmetisch nicht anwendbar. Wenn nun die Erniihrung der Haut von auf•en nicht mi3glich und an sich auch nicht sinnvoll ist, so bleibt zu fragen, ob eine Beeinflussung der Erniihrung verniinftig ist. Hierbei kann man von folgenden Voraussetzungen ausgehen: Von der Bio- chemie der Zelle her besitzt die Haut normalerweise eine 100fache Reserve an
98 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Enzymen, Substraten, usw. d. h., die Grundprozesse sind regulativ auf 1 ø/0 begrenzt. Bei der Altershaut als Extremfall einer kosmetisch gestiSrten Haut ist diese Regulation gest•Srt. Es sind extracellul•ir, intracellul•ir und an den Ge- ffifien Alterungsprozesse abgelaufen, die zu Ablagerungen u. a. fiihren. Regelfaktoren fiir die biochemischen Vorg•inge sind vor allem Hormone und Stoffe mit hormonartiger Wirkung. Man sollte sich nicht durch die heute noch verallgemeinerte Auffassung irritieren lassen, dafi Hormone therapeu- tisch verwandt werden und deshalb fiJr Kosmetika verboten sind denn in der Therapie werden wiederum (wie beim Vitamin A) Dosen angewandt, die weir iiber den zur normalen Regulation der Haut ben&igten Mengen liegen und deshalb andersartige Effekte zeigen. So l•if•t z. B. der normale Vorrat der Haut an Hydrocortison die EntziJndungsbereitschaPc unbeeinfluf•t. Erst ein viel- facher l•lberschuf• senkt sie. Die physiologische Regulation ist nun ein Gleich- gewicht des Einflusses mehrerer Faktoren. Bei der Altershaut fallen hiervon einzelne mit Sicherheit aus. Theoretisch ist es unschwer vorstellbar, daf• einer- seits diese Faktoren yon auf•en in einer solchen Quantifiit ersetzt werden, daf• Alterungsprozesse aufgehalten werden, und dafi andererseits die gesamte zu- gefiihrte Menge in der Haut quasi aufgebraucht wird, also fast nichts in den K Srper eindringt. Man h•itte es also mit einer Hormonsubstitution ausschlief•- lich fiJr die Haut zu tun. An diesem Punkt sollte eine intensive kosmetische Forschung in Zusammenarbeit mit dermatologischen Forschungsgruppen ein- setzen. Die methodischen Grundlagen sind vorhanden, ein kleiner Ausschnitt hierzu konnte hier dargestellt werden. LITERATUR (1) Schaefer, H., und Kuhn-Bussius, H., Arch. klin. exoe. Dermatol. 238, 429 (1970). (2) Zesch, A., und Schaefer, H., Arch. klin. exp. Derrnatol. (im Druck) (3) Wolter, K., Schaefer, H., Fr/3mming, K. H., und St[ittgen, G., Fette, Seifen, Anstrichmittel 72, 990 (1970). (4) Tronnier, H., Schuster, G., und Hampe, H., Fette, Seifen, Anstrichrnittel 72, 381 (1970). (5) Tronnier, H., Fette, Seifen, Anstrichmitte167, 512 (1965).
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