806 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS ffihrt stiindig 80 1/min Luft, die zum gr6Bten Teil von unten nach oben zum Exhaustor zieht ein konstanter Teil von 6 1/min fiieBt jedoch auf dem mittle- ten Zickzackweg zur Darbietung in die Kabinen. .. ........... Abbildung 4 Hinter jeder Luftzuffihrung ist ein elektrisch betiitigtes Ventil angebracht. Vor diesen Ventilen ist reit einem geringen 0berdruck das geruchsgesiittigte Triigergas gestaut. Wird nun beispielsweise das letzte - am weitesten rechts gezeichnete - Ventil ge6ffnet, so mischen sich hier 5 Teile Luft reit 1 Teil geruchsgesiittigtem Stickstoff. Wird statt dessen das vorletzte Ventil ge6ffnet, so kommt nut ein Drittel - also 1/18 - des Triigergases zur Darbietung, wiihrend 2 Drittel mit der Luft zum Exhaustor str6men. Beim drittletzten Ventil erreicht bereits nut 1/54 des Triigergases die Darbietungsstellen. In geome- trischer Progression wird also das Triigergas in dem Luftstrom verdfinnt. Je nach Venti16ffnung erreichen wit so Verdfinnungen zwischen einem Teil Stickstoff in sechs Teilen Luft bis einem Tell Stickstoffin 118.096 Teilen Luft. Die Menge des Riechstoffs im Triigergas kann genau berechnet werden. Die Duftkonzentrationen k6nnen im allgemeinen zwischen einem Zehntausend- stel und einem Hundertmillionstel mol/1 Luft variiert werden. Zur Herstellung von Geruchsmischungen verfiigt das Olfaktometer fiber zwei Verteilersysteme. 1.4 Die Darbietung erfolgt in zwei von reiner Luft durchstr6mten Kabinen. Dort befinden sich in der Wand zwei gebogene Glasrohre, auf die kurze, gliiserne R6hrchen reit olivenf6rmigem Ende gesetzt sind. Diese wetden in die Nase gesteckt. Wenn der Beobachter einatmet, saugt er das dargebotene Luft-Duftstoff-Gemisch ein (•4bb. 5.).
DIE SOGENANNTEN GERUCHSVERNICHTER 807 2. DiE MESSUNG DER GERUCHSSENSITIVIT•T Bisher war es iiblich, die Sensitivit•it einer Person fiir einen Reiz in Form einer Reizschwelle anzugeben. So sagt z. B. E. yon Skramlik (2), die Riech- schwelle fiir Methylalkohol betrage 0,000019 rnol/1 Luft. Urn die Schwelle zu bestirnrnen, bietet man der Versuchsperson den Geruch in geringer Kon- zentration und bittet sie zu sagen, ob sie ihn rieche oder nicht. Als ,,Schwelle" kann man z.B. diejenige Konzentration bezeichnen, bei der der Beurteiler in 50% der Versuche den Reiz als vorhanden angibt. Nun weiB man, dab sich die Versuchspersonen oft dadn t•iuschen, ob wirk- lich ein Geruch geboten wurde oder nicht. Streut man n•imlich Leerdarbietun- gen zwischen die Reize ein, so wetden die rneisten Beurteiler auch bei einern Tell der Luftdarbietungen sagen, jetzt sei ein Reiz dagewesen. In der Akustik land man das sehr h•iufig. Man spricht dort vorn ,,Rauschen" im System, yon dern die ,,Signale" abgehoben wetden miissen. Es gibt also keinen reizlosen Zustand, sondern nut einen Pegel des Rauschens, der gelegentlich auch wie ein Signal wahrgenomrnen wird. Wo die Trennlinie zwischen Rauschen und Signal gesetzt wird, das ist in der experimentellen Psychologie yon der Risiko- bereitschaft oder dem Genauigkeitsstreben des Beurteilers abh•ingig. Sagt jemand irnmer, er habe einen Reiz wahrgenomrnen, so interpretleft er kein Signal falsch, macht abet st'•indig Fehler bei Leerreizen. Bei Schwellenmessun- gen bek•ime diese Versuchsperson eine extrern niedrige Schwelle zugeschrieben, obwohl das ihrer Sensitivit•it nicht gerecht wird. Will man diese Ungenauigkeit der Schwellenbestimrnung verrneiden, so kann man zu den Modellen der Signal-Detektionstheorie yon Swets (3) grei-
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