808 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS fen. Abb. 6 macht dieses Modell anschaulich. Auf der Abszisse ist die Empfin- dungsintensitiit, also die subjektive GewiBhdt, dab ein Reiz wahrgenommen worden sei, aufgetragen. Die Ordinate gibt die Hiiufigkeit des Erdgnisses wieder. Die linke Kurve gibt die Vertdlung der subjektiven Einschiitzungen bei Darbietung von Luft allein an. Dutch die rechte Kurve gekennzeichnet, liegt die Verteilung bei Darbietung einer geringen Konzentration eines Ge- ruchs. Im 0berschneidungsbereich der Kurven ist es unm6glich, zwischen Signal und Rauschen zu unterscheiden. Jede Versuchsperson muB sich ein Kriterium setzen, nach dem sie ent- scheidet, ob sie angibt ein Reiz sei dargeboten worden oder nicht. Ist dieses Kriterium strikt, so stellt sie erst bei groBer Sicherheit den Reiz rest. Sie be- urteilt die meisten Luftdarbietungen richfig, aber vide Reizdarbietungen falsch. Bei laxem Kriterium liegen die Fehler vorwiegend bei der Beurteilung der Leerreize. Wenn der Antell der Fehleinschi•tzungen bei Luft- und Reizdarbietung bekannt ist, k6nnen wit die Lage des Kriteriums berechnen. Nehmen wit nun eine GauB-Verteilung ffir die Empfindungen an, so ergibt sich auch der Ab- stand zwischen den Maxima beider Verteilungen. Diesen Abstand nennen wit d' er ist ein Sensitiviti•tsmaB, das yon den Beurteilungstendenzen der Ver- suchspersonen unabh'fingig und damit der Angabe von Schwellenwerten iiber- legen ist. Das MaB d' fiir die subjektive Distanz zwischen den Verteilungen von Signal und Rauschen wurde in dieset Arbeit als SensitivitiitsmaB ver- wendet. Die Standardabweichung der Verteilungen wird gleich 1 gesetzt, da- her schwankt d' zwischen 0 (d. h. die beiden Verteilungen decken sich), und
DIE SOGENANNTEN GERUCHSVERNICHTER 809 etwa 2, (wobei der f3berlappungsbereich zwischen den Verteilungen praktisch auf 0 sinkt). 3. VERSUCHSANORDNUNG 3.1 Es wurden folgende Reize eingesetzt: Zibeth Absolue Senf61 (Allylthioisozyanat) n-Buttersiiure Zwiebe161 Dimethylsulfid und das in der Parffimerie unentbehrliche Linalylacetat 3 ß 10-8 mol/1 Luft 3,5 ß 10 -9 tool/1 Luft 3,5 ß 10 -9 mol/1 Luft (in Phthals•iure- 3,5 ß 10 -9 mol/1 Luft} diaethylester) 3 ß 10-8 mol/1 Luft 3 ß 10-5 mol/1 Luft 3.2 Die ,,Geruchsvertilger" waren zwei handelsfibliche Konzentrate (4,5). 3.3 Die Sensitivit•it f•r die f•nf unangenehmen Riechstoffe und Linalyl- acetat wurden jeweils bei vier Versuchspersonen festgestellt. Die Berechnung yon d' setzt jewdis etwa 100 Darbietungen ffir eine Vp voraus, deren Urteile in der Regel getrennt verrechnet werden. Da sich bei den folgenden Ergeb- nissen die Werte der einzelnen Beurteiler niemals wesentlich unterschieden, werden die Daten aller vier Personen zusammengefaBt, obwohl die Konzen- trationen, die ihnen dargeboten wurden, unterschiedlich waren. Zun•ichst wurde fiir jeden Riechstoff bei jeder Vp diejenigen Konzentra- tionen ermittelt, die in etwa 80% der Darbietungen richrig yon Leerreizen unterschieden wurden. Ebenso wurden die ,,Geruchsvertilger" allein darge- boten, um die Konzentration zu finden, bei welcher der Eigengeruch des Stoffes eben nicht mehr erkannt wurde. In der Folge wurden dann in mehreren Sitzungen in zuf•illiger Reihung Reize allein Mischungen von Reiz und ,,Geruchsvertilger" sowie Luft allein dargeboten. Die Wirkung der ,,Geruchsvertilger" kann nun daran abgelesen werden, ob die Werte des Sensitivit•itsmaBes d' bei den Gemischen von Reiz und Vertilger geringer sind als bei den Reizen allein. 3.4 Es werden zwei apparative Anordnungen verwendet, deren einfachere zuerst beschrieben wird: je 0,4 Liter Stickstoff pro Minute werden durch die Riechstoff-Flfissigkeit und durch die ,,Vertilger"-Substanz geleitet. F•r beide wird in getrennten Verteilersystemen die vorherbestimmte Konzentration
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