BENEFITS AND RISKS OF COSMETICS 239 In frtiheren ]ahren, als die Kenntnis tiber die Aus16sung der allergischen Kontaktallergie nicht in dem Mage, insbesondere nicht vom chemischen Gesichtspunkt aus, bekannt war, stand die Frage nach der Allergenitiit und der allergischen Nebenwirkung im Vorder- grund. Diese Situation wurde merkantil ausgenutzt, und es wurden entsprechende kos- metische Mittel angeboten, die als Hypoallergene bezeichnet wurden und bei denen der Eindruck vermittelt wurde, dag diese Substanzen sich durch besonders geringe aller- gische Nebenwirkungen auszeichnen. Dazu ist zu sagen, dag die Uberempfindlich- keltsrate auf kosmetische Mittel in der heutigen Zeit tiberall als sehr niedrig anzusetzen ist. Jeder einzelne Fall einer Oberempfindlichkeit, einer Kontaktallergie, ist beklagenswert der Verbraucher hat das Recht, dag auf dem schnellsten Wege eine Kliirung der durch ein Kosmetikum verursachten Dermatosen erfolgt. Die Diskussion tiber den schnellsten Weg ist noch nicht abgeschlossen, das Problem der Deklaration der Zusatzstoffe brauche ich Ihnen nicht darzulegen. Ich stehe auf der Seite der Deklaration, um den besten Kom- promig mit der Gegenseite zu erzielen. Hinsichtlich der Kanzerogenit•it unterliegen siimtliche Umweltstoffe heute einer inten- siven Bearbeitung. Die Frage der Karzinogenit•it wird erst dann aufgeworfen, wenn der Inhaltstoff eines kosmetischen Mittels in die lebenden Hautschichten und ggf. vom Organismus aufgenommen wird. Die Dosisfrage spielt dabei sicherlich eine grbgere Rolle, als frtiher allgemein angenommen wurde. Im Verlaufe der Aufnahme einer Substanz in den lebenden Organismus nach Auflage auf die Haut kann bereits im Bereiche der Hornschicht eine Aktivierung von chemischen Prokarzinogenen, die ohne solchen chem. Prozeg unbedenklich sein kbnnten, erfolgen. Auch eine Inaktivierung ist mbglich. Die Eliminierung aus der Hornschicht steht eben- fails zur Diskussion. pk pk pk HORNSCHICHT e•.•• K K Abbildung I HOR N,•CHICHT •'•:DERMIS BLUTAy ' DARM Permeationswege einschlieglich der perkutanen Resorption in Gefiige von der Haut und zur Haut. Pro-Karzinogene (pk) deren chemische Umwandlung (//) zum Karzinogen einschlieglich intrazelluliir ([]). e•, e2, e3 = Symbole der jeweiligen Enzymsysteme, die an der Metabolisierung beteiligt sind. G, StEttgen, 1980
240 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Die Wege der Substanzaufnahme durch die Haut 1. Bindung an Hautstrukturen 2. Auoenahme yon Substanzen durch bestimmte Schichten der Haut. 3. Eindringen in die Haut (allgemein) 4. Durchdringen der Haut 5. Durchdringen der Haut und Aufnahme in Blur- bzw. Lymphgef•/ge. Abbildung 2
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