DAUERVERFORMUNG MENSCHLICHEN HAARES 673 Haar 8 7/O,ungebleicht Frau K. Haar 87/0, ungebleicht Frau $chrn. Vø/. 50 0 0 o $0øC pH 9,0 NH 3 V% ß 50øC 20rnin 50 ! hfol HS'CH2'COOH /{ Haar 8?/0, gebleicht Frau K. o 30'c 9.0 3 ß 50"C 20 rain 0 i i 0 I 2 3 Mol HS'CId2'COOH/ I Haar õ 7/0. gebleicht Frau $chm. V"/. 50 pH 9oO NH 3 VO/o o 30 "C • 50 "C 20 rain 5O o 30'C pH 9,0 NH 3 • 50"C 20 rnin 0 I I I , 0 I I I 0 I 2 3 0 I 2 3 Nol HS,CH2.COOH /I Nol HS'CH2'COOH /I' Abb. 1: Vergleid• der Geschicklichkeit zweier VersuchsausfQhrender der friseurpraxisnahen Me- thode zur Ermittlung des Verlaufs der Dauerverformung (V%) yon ungebleichtem und gebleichtem Humanhaar reit ammoniakalischer Ammoniumthioglykolat16sung bei 30 ø und 50 ø C Einwirkungstemperatur in Abh•ingigkeit yon der Thioglykols•iure-Konzen- tration bei konstantem pH-Wert und konstanter Einwirkungsdauer. OH-Ionen dutch das Haar bedingt, wie kiirzlich gezeigt wurde (20) dieset Vorgang setzt im Moment des Kontaktes ein und legt den Ablauf der Wech- selwirkungen zwischen Haar und Fliissigkeitsphase rest. Zweifellos konkurrie- ten OH-Ionen-Bindung und Ammoniakverlust miteinander, und besonders bei Erwiirmung wird sich der Einfiug des letzteren deutlich durch,setzen. Ebenso ist reit einer KonzentrationserhShung an Thioglykolat zu rechnen, so dat• tatsiichlich, selbst wenn die Parameter der Temperatur und der Einwirkungs-
674 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS dauer konstant gehalten werden, die Verformung das Ergebnis recht kom- plexer uniibersichtlicher Vorgiinge ist. Hinzu tritt noch das Moment der individuellen ,,Geschicklichkeit", das durch Zugausiibung beim Wickeln reprii- sentiert wird. V611ig anders verh•ilt es sich bei der extremen Versuchsanordnung. Da,s Haar ist dann einem enormen Thioglykolat-Uberschut• ausgesetzt, was fiir die praxisnahe Metbode nicht zutreffen kann, wie dies Powers und Barnett (18)fi/r das Innere eines Haarwicke•s bei wiederholter Befeuchtung mir Thioglykolat- 16sung angenommen haben. Well da,s Haar trocken und ohne Spitzenpapier gewickelt wird, f•illt das oben erw•ihnte Moment der Geschicklichkeit praktisch weg und ebenso der durch das Spitzenpapier bewirkte Fliissigkeitsentzug. Der Ammoniakverlust ist im Hinblick auf das grot•e Flottenverh•iltnis zu vernach- l•issigen (kleine Oberfi•iche) es kommt nur die pH-Senkung im Alkalischen durch Bindung yon OH-Ionen in Betracht, und auch eine Konzentrationsstei- gerung des Thioglykolats wird vermieden. Am Ende der Einwirkungsdauer waren nur geringfiigige pH-Senkungen um h6chstens 0,3 Einheiten zu beob- achten, obwohl nati•rlich OH-Ionen gebunden werden. Mir Abb. 1 sei die Auswirkung der individuellen Geschicklichkeit dargelegt bei der Ermittlung der Verformung in Abh•ingigkeit yon der Thioglykols•iurekonzentration in Mol/1 bei verschiedenen Temperaturen. Man erkennt einwandfrei, daft die Kurven yon belden Versuchsausfi/hrenden einander sehr •ihnlich sind, wenn auch yon abweichendem Verlauf hinsichtlich der einzelnen Verformungs- werte, da eine Versuchsausf//hrende offensichtlich straffer wickelt, weshalb die Verformung der vorher impr•ignierten Str•ihnen st•irker ist. Trotzdem aber wird, worauf es vor allem ankommt, insbesondere bei der h6heren Temperatur bei nativem und schon bei niederer Temperatur bei gebleichtem Haar, ein Maximum der Verformung durch lm Thioglykols•iurel/3sung erreicht. Sehr klar zeigt sich der Unterschied zwischen den Ausfiihrungsformen und der Versuchsanordnung noch bei Darstellung der Verformung des Haares in Ab- hiingigkeit vom pH-Wert der thioglykolhaltigen LiSsungen (Abb. 2). Bei den pH-Werten handelt es sich um die Anfangs- oder Eingangswerte. Zuniichst erweisen sich die Verformung,skurven nach der friseurpraxisnahen Methode als v611ig verschieden. Bei 30 ø C erfolgt die Verformungszunahme mehr oder minder ,stetig mit steigenden Anfangs-pH-Werten. Bei 50 ø C iindert sich das bei ungebleichtem Haar tritt eine Stufe im Bereich yon pH 6-8 auf, und bei gebleichtem Haar ist der Verformungsgewinn ab pH 6 relativ gering, und ab pH 8 hiSrt die Verformungszunahme auf. Die niihere Betrachtung aller Kurven lehrt, dag zwischen ihnen noch gewisse Obereinstimmungen bestehen. Unter extremen Bedingungen findet man n•imlich bei ungebleichtem und gebleichtem Haar Verformungsmaxima, nach deren Durchschreiten die Verformung rasch abnimmt. Diese Maxima -- etwa pH 9 beim ungebleichten, etwa pH 8 beim gebleichten Haar -- verschieben sich bei ErhiShung der Einwirkungstempera-
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