MORPHOLOGISCHER AUFBAU DES MENSCHLICHEN HAARES 693 mm Durchmesser in H•tar Spindelzelle Makrofibrille Matrixstruktur Mikrofibrille Protofibrille Peptidspirale Atom 0,04--0,12 0,001--0,006 40--120 400 000--1 200 000 1--6 10 000-- 60 000 0,2--0,9 2 000-- 9 000 0,05--0,25 500-- 2 500 0,006 60 0,002 20 0,0007 7 0,0001 1 Tabelle I Gr6i•envergleich tiber die Aufbausteine des menschlichen Haares 1. Struktur der Spindelzellen Die bilaterale Struktur der meisten Wollsorten, das gleichzeitige Auftreten yon Ortho- und Paracortex, ist in der Abb. 2, einer elektronen-mikroskopi- schen Aufnahme, die yon Rogers (5) stammt, dargestellt. Der Paracortex zeigt griSf•ere Spindelzellen mit Zellkernresten und einen geringeren Kontrast als der Orthocortex. Abb. 2: Elektronen-mikroskopischeAufnahme einer australischen Merino-Faser (Querschnitt). (Mit Genehmigung yon Dr. Rogers.) Abb. 3: Elektronen-mikroskopische Aufnahme des Haares (Querschnitt).

694 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Abb. 4: Elektronen-mikroskopischeAufnahme einer australischen Merino-Faser (Querschnitt). (Mit Genehmigung yon Dr. Rogers.) Abb. 5: Makrofibrillen neben Zellkernrest im Haar. Die Abb. 3 zeigt eine elektronen-mikroskopische Aufnahme des Haares, in der die Spindelzellen mit den Zellw•inden und den eingetrockneten Kernresten sowie die Pigmentk•3rner erkennbar sind. Es handelt sich um ein dauergewell- tes LIaar, das mit w•il•riger Osmiumtetroxydl&ung ohne weitere Vorbehand- lung fixiert und kontrastiert wurde. Die Abb. 3 zeigt ganz offensichtlich eine weitgehende Ahnlichkeit reit dem ?aracortex der Abb. 2. Das chemische und physikalische Verhalten des LIaares, vor allem auch gegentiber Anf•irbemetho- den, ist •ihnlich wie das des ?aracortex der Wolle. Behandelt man Wolle und Haar vor der Kontrastierung mit Osmiumtetroxyd reit 5'ø/0iger Thioglykols•iure yon pH 5,5 24 Stunden bei Zimmertemperatur**, so lassen sich die Mikrofibrillen erkennen. In Abb. 4, die yon Rogers (6) stammt, liegert die Mikrofibrillen im ?aracortex in hexagonaler Anordnung, w•ihrend im Orthocortex eine Art Wirbelstruktur vorliegt, hervorgerufen durch Anordnung der Mikrofibrillen in spiralftSrmigen Schichten (Layers). Hier sind auch die Makrofibrillen deutlich zu erkennen. Abb. 5 zeigt neben Zellkernresten die Makrofibrillen beim menschlichen Haar mit der Lagen- struktur, die dem Orthocortex der Wolle •ihnlich ist. ** Die weltere Preparation wurde in (2) beschrieben.