DAUERVERFORMUNG MENSCHLICHEN HAARES 677 Resultate wiedergegeben. Die Quellung ungebleichten Haares bei 30 ø C ist bei pH 3 gering, nimmt langsam zu, um ab pH 6 immer st•irker zuzunehmen. Bei erh•Shter Temperatur liegen erwartungsgem•i]• die Quellungswerte h/Sher. Der Kurvenverlauf zeigt aber bei pH 6-8 eine Stufe, die mit den Maxima der ent- sprechenden Verformungskurve unter extremen Bedingungen zu korrespon- dieren scheint. Die gleiche Stufung ist an den Quellungskurven f•ir gebleichtes Haar, schon bei 30 ø C, zu erkennen. Die st•irkere Quellung des gebleichten Haares stimmt mit den sonstigen Erfahrungen i•berein, und im Prinzip kann das Ergebnis von Powers und Barnett also be,st•itigt werden. Diese Autoren sahen allerdings keinen sozusagen kritischen pH-Bereich als Stufung des Quel- lungsverlaufs. Es interessiert in diesem Zusammenhang, daf• mittels der eigenen statistischen Methode in etwa dem gleichen pH-Bereich Minima der H•iufigkeit sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt dehnender Haare gefunden wurden und die in dieser Arbeit angegebene Quellungskurve von Pferdehaar durchaus der jetzt mitgeteilten entspricht ([15] 1952). Auch wurde in einer anderen eigenen Arbeit nach derselben Methode ([6] 1956) dargelegt, daf• die Um- gebung des pH-Wertes 9 hinsichtlich der mittleren Dehnungszeit eine Wende im Haarverhalten bedeutet. Schliefflich sei auf die grol•e •hnlichkeit der Quellungskurven mit der f•ir die Abhi/ngigkeit der Alkalil Sslichkeit von den pH-Werten verwiesen (16). Die erw•ihnten Stufen der Quellungskurven sind nicht mehr feststellbar, wenn die Quellung der Haare nach Fixierung in gleicher Abh•ingigkeit verfolgt wird (Abb. 4). Das saure Fixiermittel m Wasserstoffperoxid in allen F•illen -- entquellt das Haar bedeutend, wie der direkte Vergleich mit den Kurven in Abb. 3 ergibt, der m Sglich ist, weil es sich um die gleiche Haarsorte handelt. Zugleich aber ist festzuhalten, daf• die entquellende Wirkung der Fixietung um so geringer ist, je h Sher der pH-Wert der verformenden Thioglykolat- 1 Ssung war. Wie schon aus der ersten Graphik ersichtlich war, zeigt sich bei Anwendung der friseurpraxisnahen Methode ein Verformungsmaximum bei einer Thioglykol- siiurekonzentration yon 1 Mol/1. Es konnte nachgewiesen werden, daf• diese maximale Verformung nicht nur bei pH 9, sondern auch bei niedrigeren pH- Werten erzielt wird, wobei dem pH-Wert von 6 insofern eine Ausnahme zuzu- erkennen i,st, als sich in diesem Bereich das Verformungsmaximum in eine Thioglykols•/urekonzentrationszone bi.s zu 1,5 Mol/1 zu bewegen scheint. Unter extremen Bedingungen sind diese Verh•iltnisse klar zu erkennen, wie aus Abb. 5 erhellt. Thioglykolatsysteme von pH 9 besitzen einen deutlichen Vorsprung in bezug auf die Verformung. Die gleichzeitig registrierten Quel- lungskurven zeigen, mit den Verformungsmaxima korrespondierend, einen sprunghaften Anstieg. Die Metbode der extremen Bedingungen f•ihrt in bezug auf die Verformung zu denselben Ergebnissen wie das friseurpraxisnahe Ver- fahren.
678 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS &o _•o .20 ungebleicht •,1.o ,•oo qo Abb. 4: gebleicht JillIll Quellung (Q ø/0) ungebleichten und gebleichten Humanhaares wie in Abb. 3. Anschlie- t•end an die Behandlung reit Thioglykolat wurden die gewickelten Haare abet nach Herausnahme aus der L6sung mit Wasser gesp[ilt, sofort fixiert, gesptilt und deren Quellung ermittelt. Die Abhiingigkeit der Verformungskurven von der Haarsorte, von der Ein- wirkungsdauer und der zur pH-Einstellung verwendeten Base bei pH 3 demon- strieren Graphika der Abb. 6. Man beachte, dag eine Verdopplung der Ein- wirkungsdauer das bei einer Thioglykolsiiure-Molaritiit um 1 auftretende Verformungsmaximum unter sonst gleichen, niimlich extremen, Bedingungen durch Steigerung der Verformung bei geringeren Konzentrationen einebnet, wobei gleichzeitig beim Thioglykolat/NaOH-System die Verformung noch vermindert wird. Die Quellungskurven haben, wie die in vorhergehender Graphik wiedergegebenen, im Bereich der Verformung.smaxima ebenfalls einen sprunghaften Anstieg.
Purchased for the exclusive use of nofirst nolast (unknown) From: SCC Media Library & Resource Center (library.scconline.org)


















































