EIGENSCHAFTEN VON NEUEREN SYNTHETISCHEN WASCHROHSTOFFEN 251 Das Optimum aller Eigenschaften dfirfte beim Produkt mit 4 Mol •O liegen. Unter 3 Mol •O besitzen die Produkte noch keine vi311ige Kalkbestiindigkeit, sondern verbalten sich etwa so wie die echten Seifen. Aus diesem Grunde sind sie in der Tabelle nicht aufgefiihrt. Die Produkte, die mehr als 5 Mol •O enthalten, zeigen keine Steigerung der Anwendungseigenschaften mehr. Man sollte also •therseifen, insbesondere die mir 4 Mol •O, tiberall da vorziehen, wo zwar eine gute Waschwirkung gewiinscht, aber kein Wert auf Schaum gelegt wird. Da sie fiber eine gute Hautvertriiglichkeit verftigen und dariiber hinaus weniger korrosiv gegen Metalle als FAS wirken, sollte man eigentlich annehmen, daf• sie doch noch einmal zu einer gewissen Bedeutung gelangen. Das Gebiet der nichtionogenen Produkte als Waschrohstoffe fiir die Kosmetik mbchten wir iibergehen, da keine Besonderheiten in bezug auf das gestellte Thema vorliegen. Es sind zwar stets neue Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht worden, doch meistens handelt es sich dabei um Emulgatoren fiir die Herstellung yon Salben, Cremes, Kaltwellemulsionen usw., die hier nicht besprochen werden sollen. Vielleicht darf nur erwiihnt werden, dat• man nichtionogene Produkte auch zur Herstellung yon Shampoos, insbesondere Cremeshampoos, Haarkurwiischen mir heranzieht, um spezielle Effekte zu erzielen, z. B. um die Konsistenz der Fertigprodukte zu beeinflussen. Sie werden in solchen Fiillen mit anion- oder auch mit kationaktiven Produkten zusammen verarbeitet. Z. B. mSchten wir darauf hinweisen, daf• man auf Basis yon nichtionogenen Produkten zusammen mit kationaktiven Produkten spezielle Shampoos und Haarregeneratoren herstellen kann. Die kationaktiven Produkte selber haben bei alleiniger Anwendung z. Z. noch keine besondere Bedeutung als Waschrohstoffe erlangt, zumal sie schwie- riger als die anionaktiven Produkte herzustellen sind und deshalb preislich hSher liegen. Auch erreichen sie nicht die geschilderten guten Wasch- und Netzeigenschaften der Aniontenslde. Anders dfirfte es sich bei den amphoteren Waschrohstoffen verhalten, die sowohl eine kationaktive als auch eine anionaktive Gruppe im Molekill be- sitzen. Im sauren Gebiet treten bei ihnen die kationischen und im alkalischen Milieu die anionischen Eigenschaften besonders hervor. Man kann annehmen, dat• sie noch einmal eine gewisse Bedeutung in der Kosmetik erlangen und zwar aus folgenden Griinden: 1. Eine Reihe yon Vertretern dieser Gruppe besitzt eine sehr gute Waschwirkung, die der der Fettalkoholiithersulfate entspricht. 2. Sie ,sind bacteriostatisch und entwickeln in einigen Fiillen sogar bactericide Wirkungen. 3. Einige dieser Typen lassen sich gut mit anionaktiven Waschmitteln kom- binieren und steigern dadurch deren Hautvertriiglichkeit.
252 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS In den USA sind diese Stoffe bereits stark propagiert worden, und auch in Deutschland beginnt man sich sehr rege damit zu beschiiftigen. Man unterschei- der im allgemeinen zwischen den Salzen der N-Alkylaminosiiuren und den Betainert (au& Introniumstoffe genannt). Nach unseren Untersuchungen eignen sich die Produkte der 2. Gruppe ganz besonders zur Herstellung yon kosmetischen Waschmitteln, so dag wir zwei Vertreter dieser Klasse einmal herausgreifen und besprechen wollen. Ampholyt 1 Ampholyt 2 ell3 I(+) R•N CH2CO0 (-) I CHa CH3 R CO NH CH2-CO CH3 Beim ersten Ampholyt handelt es sich um ein einfach gebautes Produkt, beim zweiten um einen Abk6mmling eines Amides. Auch bei diesen Stoffen ist es wiederum miSglich, die Kettenliingen der Alkylgruppen, die mir K angedeutet sind, weitgehend zu variieren, um die L6slichkeiten zu beeinflussen. Die Unter- suchungen hinsichtlich des Schaum- und WaschvermiSgens brachten folgende Ergebnisse: Schaumvolumen Waschverm•Sgen ccm bei 40 ø C Weiggrad bei 40 ø C 0,25 g/1 0,5 g/1 2 g/1 0,5 g/1 1 g/1 Ampholyt 1 Ampholyt 2 120 340 580 32 55 190 350 620 57 66 C•-•4 q- 2A.O-Sulfat 500 Kombination yon Ampholyt 2 und C•-•4 d- 2 A.O-Sulfat (20:80) 520 570 670 64 69 620 Tabelle VI 690 63 69 Zum Vergleich wird wieder das schon mehrfach beschriebene Fettalkoholiither- sulfat herangezogen. Man erkennt, dag das SchaumvermiSgen dieser Produkte zwar s&lechter als das des Fettalkoholiithersulfates ist, jedoch sind die Schaum- hiShen noch wesentli& sdirker als die der vorhin beschriebenen •therseifen. Wie
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