MIKROBIOLOGISCHE KRITERIEN 291 Hier dfirfte der in epidemiologischen Studien iraruer wieder zu beobach- tende Bruch der Kariesresistenz dutch Zucker seine Ursache haben (3). Die Wirkung des Zuckers auf die antibiotischen F•ihigkeiten der Strepto- kokken, die heute im Brennpunkt des Kariesgeschehens steht, wird durch Natriumfluorid in Konzentrationen um 0,1 7/ml gehemmt. Aus den _/tbb. 5 bis 8 erkennt man, dab in einem gemeinsamen Nfthrboden der Zusatz yon Zucker die antibiotische Wirkung der Streptokokken redu- ziert und diese Reduktion durch Natriumfluorid in einer Konzentration um 0,1 7/ml etwa kompensiert wird. Aus einer Fiille yon Untersuchungen wurden diejenigen herausgegriffen, die sich besonders gut zur Abbildung eignen. Das Wirkungsprinzip yon Fluoriden soll noch einmal mir drei weiteren Bildern demonstriert werden (•bb. 9-11). Abbildung 9 L6sung yon Kalziumcarbonat in einer Lak- tobazillenkultur und ihre Hemmung bzw. Verst•irkung dutch 6 Streptokokkenst•imme. Abbildung 10 Paralleler /Masatz zur Abb. 9.- Zusatz yon Natriumfluorid 0,1 7/ml. •bbildung 11 Paralleler Ansatz zur .Abb. 9. - Zusatz yon Natriumfluorid 0,05 7/ml. Deutlich geht aus den Abbildungen hervor, daft durch Natriumfiuorid in Konzentrationen um 0,1 7/ml die schiitzende Wirkung antibiotisch aktiver Streptokokken auf unge16stes Kalzium in Laktobazillenkulturen verstiirkt wird.
292 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS ZUSAMMENFASSUNG Das Verhalten der antibiotischen Aktivit•it der ,,Mund"-Streptokokken wird als neues Kriterium ffir die Wirksamkeit unterschiedlicher MaBnahmen in der Mundhygiene angesehen. Die antibiotische Aktivit•it ist nach neuen 13eobachtungen weitgehend an die Rauhform gebunden. Die Untersuchungsergebnisse zwingen dazu, die Einstellung zu k•Srper- eigenen 13akterien als Faktor der Infektionsresistenz emeut zu fiberprfifen (5). Vermutlich bedingt die antibiotische Aktivit•it der Streptokokken die bei Mundgesunden immer wieder beobachtete relative Keimarmut des Speichels. Sie steht nicht nut in vitro, sondem auch in der Mundh6hle einer Vermeh- rung der Laktobazillen und der s•iurebildenden Streptokokken-Varianten entgegen. (Eingegangen: 29..4pril 1968) LITERATUR (1) Becker, G., Med. Diss. Main•: 1951. (2) Lainreefs, T., Dtsch. •7ahn-, Mund- u. Kieferheilkunde 18, 378 und 442 (1953). (3) Lainreefs, T. und Hafer, H., ,,Biologie der •7ahnkaries" Heidelberg, Dr. Htithig-Verlag (1956). (4) Lainreefs, T. und Hafer, H., ,4rgneimittelforschung 3, 564 (1953). (5) Lammers, T., ,4rchiv Hyg. 141,421 (1957). (6) Mtihlenbach, V., Z. Hyg. 121, 569 (1939).
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