J. Soc. Cosmet. Chem., 27, 399-409 (September 1976) Prtifung yon Sonnenbadepraparaten an haarlosen Miusen CHRISTIAN GLOXHUBER* Synopsis- The UV-PRODUCED EDEMA in the HAIRLESS MOUSE is an EXPERI- MENTAL MODEL wich may be used for testing the SKIN TOLERANCE of cosmetic products. It is also suitable as a SUNBUKN MODEL. Haarlose M•iuse haben sick in unserem Laboratorium in tierexperimen- tellen Modellversucken bei Priifungen auf Hautvertriiglichkeit bewiihrt. Wir haben diese Tierspezies deshalb auck zu Pr(ifungen herangezogen, wie sie mir Sonnenbadepriiparaten durckgef(ihrt werden. Dabei haben wir uns besonders reit folgenden Fragestellungen befafit: 1. dem Sonnenbrand 2. der Hautvertriiglickkeit yon Sonnenbadepr•iparaten unter Beriicksichti- gung einer UV-Vorsckiidigung der Haut 3. der Hautpigmentierung. Versuchstiere reagieren untersckiedlich zum Menschen auf eine UV-Be- strahlung. Bei den meisten giingigen Laboratoriumstieren ist das UV- Erythem wenig ausgepriigt. Bei stiirkeren Einwirkungen kommt es ohne eine Blasenbildung unmittelbar zu nekrotiscken Ver•inderungen. Wilhelmi (1) und Winder et al. (2) haben sick mir dem UV-Erythem beim Meerschwein- cken als Entzfindungsmodell befatgt. Eine objektive Quantifizierung bereitet aber Schwierigkeiten. Bei haarlosen Miiusen zeigt sick als Entziindungsfolge einer UV-Bestrahlung in erster Linie ein Udem, das leicht quantifizierbar ist. Dieses UV-Udem stellt nach unseren Beobachtungen ein gutes Modell fiir den Sonnenbrand dar, 1 /fit sick aber auch fiir verschiedenartige andere Frage- stellungen heranziehen [3 I. * Hauptabteilung Toxlkologie der Firma Henkel & Cie GmbH, Diisseldorf. 399
400 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Methodik In den yon uns durchgeffihrten Untersuchungen verwenden wlr haarlose M•iuse eines selbstgezfichteten hr-hr-Stammes. Zur Erzeugung eines UV- Odems werden die Tiere in speziellen Haltevorrichtungen fixiert und aus einer Entfernung yon 50cm mir einer Osram-Ultravitalux-Lampe be- strahlt '•. Zur Ermittlung der IDdemst•/rke wird im Bestrahlungsbereich eine Hautfake in ihrer Dicke gemessen, wobei wir in Anlehnung an Schfitz (4) und Schmid (5) einen etwas modifizierten Schnelltaster der Fa. KrSplin (649 Schlfichtern) verwenden. Die Details dieser Metbode sind an anderer Stelle beschrieben {3]. 1. Abh•ingigkeit der !Ddemst•irk½ yon der Bestrahlungszeit Durch Variation der Bestrahlungszeit l•igt sich die St•irke der UV-Keak- tion gut dosieren. In einer ersten Versuchsreihe wurde der Verlauf der IDdemreaktion in Abh•ingigkeit yon der Bestrahlungsdauer ermittelt. Gruppen von 10 bzw. 12 Tieren wurden 1, 2,5, 5 bzw. 10 Minuten in der angegebenen Weise bestrahlt und im Anschlug daran das Verhalten des HautSdems bis 96 Std. verfolgt. 2. Wirkung yon Lichtschutzpdiparaten Die Wirkung der UV-Strahlung auf die Haut wird in den handelsiiblichen Lichtschutzpr•iparaten durch Lichtfilterstoffe so weir reduziert, dag ein st•irkerer Sonnenbrand vermieden wird. Das vorliegende Modell gibt die MSglichkeit, solche Filterstoffe oder Sonnenschutzcremes praktisch zu er- ß proben, wenn sie vor der UV-Bestrahlung auf die Haut appliziert werden. Wir haben drei Produkte, die als Lichtschutzpr•iparate auf dem Markt angeboten werden, in unserem Modell auf ihre Schutzwirkung geprfit•. Die Pr•iparate waren mir den Lichtschutzfaktoren 2, 3 und 5 ausgewiesen. In diese Prfifung haben wir aullerdem eine Creme einbezogen, der wir als Lichtfilterstoff 1,4 ø/0 2-•thylhexyl-p-methoxyzimts•iureester zugesetzt hatten. Die Pr•iparate wurden 1 Stunde und unmittelbar vor der Bestrah- lung in dfinner Schicht mir dem Finger aufgetragen (Versuchsgruppen 5, 9 bzw. 10 Tiere). Die Bestrahlungsdauer war 10 Minuten. Im Anschlug daran wurde das Verhalten des Haut6dems fiber 144 Std. beobachtet. 3. Hautvertraglichkeitspriifungen an UV-gesch•idigtcr Haut Die Haut haarloser M•iuse ist in ihrer Reaktionsf•ihigkeit ein empfindliches Instrument gegenfiber irritierenden Substanzen. Derartige Wirkungen :"' Die erzielte Reaktionsst•irke ist bei diesen Bestrahlungen stark yon der dem Untersucher oPt nicht bekannten vorangegangenen Brenndauer der Lampe abh•ingig. Der Ausfall der Reaktion mug deshalb h•iufig durch Kontrollversuche iiberpriiPt werden.
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