A NEW PRESERVATIVE FOR COSMETICS 437 ionische Emulgatoren vermindern oder unterbinden die konservierenden Eigenschaften von PHB-Estern, Dehydracets•iure oder [3-Phenyl•ithanol. Eine Auskunff •iber die Eignung eines Konservierungsmittels in Kosmetika kann erst der Praxistest liefern. Das Konservierungsmittel wird in kosmetische Rezepturen eingebracht, die anschlief•end reit einem geeigneten Gemisch aus Testkeimen belastet werden. In diesera Gemisch kommen grampositive und gramnegative Bakterien ebenso vor wie Helen und andere Pilze. Pr•ip. B hat sich bei solchen Tests in einer Ftille von kosmetischen Pr•ipara- tionen bew•ihrt. Dabei wurden alle Arten von Emulgatoren, Tensiden und Olkomponenten sowie Pflanzen- und Organextrakte verwendet, und es wur- den keinerlei Inkompatibilit•iten beobachtet. In allen F•illen wurde ein guter Konservierungserfolg erzielt, und auch bei erhbhten Temperaturen und l•/n- geren Lagerungszeiten ver•inderten sich die Kosmetika weder farblich noch geruchlich, noch hinsichtlich ihrer Konsistenz. Letzteres ist aufgrund der be- reits beschriebenen Stabilit•it von Pr•ip. B auch nicht zu erwarten. Filr den angegebenen Konservierungserfolg ist eine Konzentration von 0,02 bis 0,05 ø/0 erforderlich, also eine im Vergleich mit den meisten bekannten Konservierungsmitteln •iutgerst geringe Menge. Als besonders vorteilhaff er- weist sich dabei die Verwendung einer 10ø/0igen L6sung in 1,2-Propylenglykol, die bei ca. 40 ø C den kosmetischen Rezepturen zugegeben werden kann. Im Hinblick auf die vielen Variationsmbglichkeiten in der Zusammensetzung von kosmetischen Erzeugnissen ist es empfehlenswert, im Einzelfall die zur Konservierung erforderliche Mindestkonzentration durch Vorversuche und entsprechende Lagerungs- und Belastungstests zu ermitteln. Nach den vorstehenden Ausfilhrungen erftillt Pr•ip. B die mikrobiologischen und anwendungstechnischen Bedingungen, die an ein modernes Konser- vierungsmittel filr Kosmetika gestellt werden milssen. Von aus'schlaggebender Bedeutung ist jedoch auch die physiologische Vertr•iglichkeit kosmetischer In- haltsstoffe, also auch und gerade von Konservierungsmitteln. 2.4 Toxikologisch-dermatologische Untersuchungen von Priip. B Zur Kl•rung dieser Frage sind Experimente an Tieren und Menschen erfor- derlich, und die umfangreichen toxikologisch-dermatologischen Versuchs- ergebnisse sollen abschlietgend dargestellt werden. Die akute Toxizit•t liegt bei 590 mg/kg Maus bzw. 455 mg/kg Ratte, jeweils durch orale Applikation ermittelt. Der entsprechende Wert filr intraperito- neale Applikation an der Ratte liegt bei 31,5 mg/kg.
438 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Zur Ermittlung der subakuten oralen Toxizitiit wurden SPF-Ratten einem 90-Tage-Test unterzogen. Als tiigliche Dosierung wurden 10 mg, 50 mg und 100 mg gewiihlt. Wie bei solchen Experimenten iiblich, wurde auch eine unbe- handelte Kontrollgruppe beobachtet, und weder hinsichtlich des KiSrperge- wichtes, des Blutbildes und der Harnzusammensetzung noch bei biochemi- schen Untersuchungen ergaben sich fiir die 10-mg- und 50-mg-Gruppe Ab- weichungen yon der Kontrollgruppe. Zur Ermittlung der lokalen Vertriiglichkeit wurde eine Hautvertriiglichkeits- priifung mit wiederholter Benetzung nach Burckhardt (6) am Kaninchen und am Menschen durchgefiihrt. Bei einer 0,5ø/0igen Anwendungskonzentration konnten keine negativen Befunde erhoben werden. Ebenfalls ohne Befund war der Patch-Test an Kaninchen und Mensch, wobei die Anwendungskonzentra- tion 0,5 ø/0 und die Kontaktdauer 24 Stunden betrugen. Die Hautvertriiglichkeit wurde auch am Testmodell der haarlosen Maus ge- prii•. Dazu wurde das Produkt 1ø/0ig 14 Tage lang tiiglich einmal auf den Riicken der Tiere gebracht, ohne daf• es zu irgendwelchen Reaktionen kam. Dieselbe Prozedur wurde mit 5ø/0iger LiSsung ebenfalls reaktionslos vertragen. Versuche zur Sensibilisierung am Meerschweinchen mit Hilfe des Freund'schen Adjuvans verliefen ohne negativen Befund. Auch bei Sensibilisierungsver- suchen am Menschen erwies sich Priip. B als harmlos. Schlief•lich wurde unter Aufsicht eines Dermatologen ein umfangreicher Ge- brauchstest an einem grogen Personenkollektiv durchgefiihrt, wobei mit Priip. B konservierte Shampoos und Schaumbiider zur Anwendung gelangten. Nachdem auch dieser Test mit gutem Erfolg abgeschlossen wurde, kann fest- gestellt werden, daf• -- bei sachgerechter Anwendung m das toxikologische Risiko gering ist. Unter sachgerechter Anwendung ist gegenwiirtig zu verstehen, dat• das Pro- dukt vom Hersteller fiir die Konservierung von Shampoos und Schaumbad- priiparaten empfohlen wird. Speziell fiir diese Einsatzgebiete liegen umfang- reiche Vertriiglichkeitspriifungen vor. Zusammenfassung 5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan ist ein neues Konservierungsmittel, das in Kon- zentrationen yon 0,02 bis 0,05 ø/0 sowohl gegen grampositive als auch gram- negative Keime und Pilze wirksam ist. Toxikologisch-dermatologische Unter- suchungen erweisen die reaktionslose Vertriiglichkeit. Versuche zur Sensibill- sierung ergeben negative Befunde. Das Produkt wird gegenwiirtig zur Kon- servierung yon Shampoos und Schaumbiidern empfohlen.
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