COSMETIC EFFICACY OF A W/O EMULSION 277 den gegebenen Testbedingungen absolut gesehen, durch Delipidierung einen betriicht- lichen Anstieg der Rauhigkeit erf•ihrt. Ein •ihnlicher Anstieg ist auch den Daten der Tabelle 4 zu entnehmen, wobei der, absolut gesehen, hi3here Anstieg, der an okkludier- ter Haut beobachtet wird, mi3glicherweise auch durch raschen Wasserverlust der ober- sten Hornschichtlagen nach Delipidierung verursacht wird. Welche Veriinderungen die Haut durch Delipidierung unmittelbar erfiihrt, ist nur ungeniigend bekannt: Epithelzell-Volumen und -Ladung werden verkleinert, die Menge extrahierbarer AS nimmt zu (2). Da die Rauhigkeit sich wiihrend des Zeitraumes von I h nach Entfettung nur langsam iindert, ist anzunehmen, dag iiber die Abli3sung von Lipiden hinaus das Profil nach der Prozedur des Entfettens nicht beeinflugt wird. Die Differenzen der Rz-Werte von Hautarealen vor bzw. nach Entfettung korrelieren nicht mit den durch Hexan extrahierbaren Lipidmengen dieser Areale dieses Ergebnis spricht gegen eine nennenswerte mechanische Beeinflussung des Profils durch Ober- fi•ichenlipide (2). Der Kunstgriff der Fettextraktion erlaubt mit verhiiltnismiigig groger Sicherheit eine Deutung des Effektes dahingehend, dag zwischen mechanischer Fiillung von Ver- tiefungen und echter Gliittung des von Hautoberfliichenfett verhiillten Hautprofils differenziert werden kann. Aus Tabelle 5 ist ein oft beobachtetes Phiinomen ablesbar: Die Rauhigkeit des unbehandelten Areals nimmt in dem Mage zu, in dem der Abstand vom Zeitpunkt des Versuchsbeginns sich vergri3gert. Die Griinde dafiir liegen vermutlich in Streg- bedingungen (Klimaeinfliisse) oder in tageszeitlichen Rhythmen welche der beiden oben angesprochenen, die Rauhigkeit beeinflussenden Parameter - Welligkeit oder Mikrorauhigkeit - haupts•ichlich dafiir verantwortlich sind, ist noch unklar. In Abh•ingigkeit von der unterschiedlichen Zusammensetzung der Fettphase ergeben sich zwischen den Produkten. C und D Unterschiede in der zeitlichen )•nderung der Rz-Werte nach Applikation (Tabelle 6). Bemerkenswert ist, dag kleinere Variationen der Fettphase die resultierende Hautrauhigkeit nachhaltig beeinflussen. Der Wassergehalt der Hornschicht ergibt sich aus dem Zusammenspiel therrr/o- dynamischer und kinetischer Faktoren. Die Wasseraufnahme aufgrund verstiirkten Wasserhalteverm•3gens kann durch Gleichgewichtsmethoden - z. B. gravimetrische Verfolgung der Gewichtsiinderungen von Hautschabseln bei Veriinderung der relativen Feuchte - in vitro erfagt werden der Nachweis der Quellung infolge Verdunstungs- hemmung ist indirekt durch TEWL-Messung nach Produktapplikation mi3glich. Dieser Parameter liigt sich durch Produkte, deren Lipidzusammensetzung unterschiedlich ist, nicht beeinflussen, denn zwischen unbehandelter Haut und den mit A, C und D behandelten Arealen am 2. Tag des Behandlungszeitraumes - ca. 12 h nach voran- gegangener Applikation - zeigen sich keine Unterschiede. Megbarer Einflug auf den ,,occlusivity" genannten Faktor (4), 12 h nach Anwendung, ist nicht zu erwarten, u. a., weil der Gehalt behandelter Areale an Oberfliichenlipiden von denen unbehandel- ter nicht mehr zu unterscheiden ist. Bei den Testpriiparaten A und C wurde allerdings am 9. Behandlungstag eine signifikante Reduzierung der Wasserverdunstung fest- gestellt, w•ihrend bei D die TEWL-Mittelwerte des 2. und des 9. Tages fast gleich sind. Vermutlich sind es Veriinderungen der Hornschichtstruktur, die, l•ingerfristig angewendet, diese differenzierte Entwicklung bewirken. Da hohe TEWL-Werte nor-
278 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS malerweise mit negativ zu wertenden Strukturmerkmalen der Hornschicht korre- lieren (13), sind niedrige TEWL-Werte vermutlich ein Indiz fiir einen verbesserten Zustand. AS sind Bestandteile des wasserbindenden Komplexes der Hornschicht. Die Beeinflussung des Pools der AS beziiglich ihrer Verteilung in der Hornschicht - insbesondere in den obersten, der Extraktion mit Wasser zugiinglichen Schichten - durch Kosmetika erscheint als wichtiger Parameter, wenn man die Wirksamkeit yon Hautpflegeprodukten beurteilen will. Die durch Extraktion auswaschbaren Mengen veriindern sich nach Applikation des Produktes A gemiig Tabelle 8 die Wirkung hiilt fiir ca. 4 h an und schiitzt die Haut bei Immersion in Wasser vor Verlust wasser- liSslicher Bestandteile. Die Wirksamkeitsdauer der Emulsionsbehandlung ist vermutlich yon der Bestiindigkeit der Mischung aus Produkt und Hautlipiden, wenn sie als W/O-System existiert, abhiingig. Ebenso werden qualitative Unterschiede in der Zusammensetzung des Haut- oberfliichenfetts, die miSglicherweise den reversiblen Obergang W/O O/W an der Hautoberfliiche steuern, die Extrahierbarkeit beeinflussen. Von geringerer Bedeutung scheinen die absoluten Mengen an Oberfliichenlipiden zu sein eine lineare Beziehung zwischen den erhaltenen AS-Mengen und den hexanextrahierbaren Oberfliichenlipiden, die von unbehandelter Haut gewonnen wurden, existiert nicht. Die parallel zu den in Tabelle 4 aufgefiihrten Rz-Werten bestimmten AS-Gehalte zeigen nach Hydratation der Haut unter Polyiithylenfolie signifikant hiShere Werte. Denkbar ist, dag infolge des hiSheren Wassergehaltes der Hautoberfliiche die Hautoberfliichen- lipide mehr O/W-Charakter zeigen und dag in die der Extraktion zugiinglichen obersten Schichten feuchter Haut wasserliSsliche AS aus tieferen Schichten eindiffun- dieren. Zwischen den reit wiigrigem Medium gefiillten Bereichen der Hautoberfliichen- lipidschicht und der angrenzenden Epithelzellschicht werden somit abhiingig yon der nach der Applikation verflossenen Zeit aus tieferen Schichten zur Oberfliiche hin - getrieben durch Konzentrationsgefiille - AS fliegen. Die Analyse dieser Verteilung liigt demnach Riickschliisse auf den Emulsionscharakter der Lipide und dessen zeit- abhiingige •nderung zu. Die vergleichsweise lingere Wirkung des W/O-Systems A - Tabelle 1 - gegeniiber dem in Tabelle 2 dargestellten Wirkungsverlauf des O/W- Systems E geht mit der AS-Extraktion parallel. Nach Delipidierung yon Hautarealen, die mit Produkt A behandelt bzw. unbehandelt waren, ergibt sich kein Unterschied in den extrahierbaren AS hinsichtlich der Behandlung - untersucht 12 h nach vorauf- gegangener Anwendung des Produkts A. Rauhigkeit und AS-Gehalt der obersten Hornschichten, die einer Extraktion zugiinglich sind, korrelieren gemiig eigenen Resul- taten nicht straff. Der Grund liegt vermutlich in der obengenannten Beeinflussung der Rz-Werte durch unterschiedliche Ursachen es ist denkbar, dag nur eine der belden GriSgen yon Art und Menge der wasserliSslichen Substanzen gesteuert wird. Die Volumeniinderung, die Epithelzellen nach Applikation yon Kosmetika erfahren, wird im wesentlichen auf zwei Mechanismen zuriickgefiihrt: Veriinderungen der Permeabilitiit der Zellmembran und Veriinderung des Quellungszustandes des Zell- inneren (5). Die in der ersten Stunde nach Applikation yon Produkt A megbare Volumenreduktion (Tab. 9a) weist auf eine im Vergleich reit unbehandelten Zellen gehemmte Quellung der behandelten Zellen hin. Weitere Argumente dafiir findet man auch in dem 24 h nach Entnahme der Zellen signifikant erhiShten Zellvolumen (Tab. 9 c):
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