468 JOURNAL OF TttE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS ANWENDUNGSTECHNISCHE FORDERUNGEN AN F.RBEMITTEL LIPPENSTIFTE Dipl.-Chem. URSULa/BOELCKE* Vorgetragen am 13. Mai 1961 in Konstanz The various demands which must be met by dyes for lipsticks are described. These demands concern the physiological properties, their dyeing characteristics and the conditions in processing. Soluble colours and pigments are treated separately because of their different properties. Finally, the dyestuffs of Group C in ,,Mitteilung 3" of the German Dyestuffs commission are discussed, with particular emphasis on the fluorescein derivatives, which are of such importance in the manufacture of indelible lipsticks. Das Interesse der Uffentlichkeit und der Fachleute hat sich nach den langen Verhandlungen iiber die Lebensmittel.farbstoffe auch den Fiirbemitteln fiir Kos- metika zugewendet. Die Ansichten, die in der Presse -- auch in der Fachpresse -- vertreten werden, sd•wanken yon vi511iger Ablehnung bis zu grogziigigster Akzeptierung der Fiirbernittel. Die Farbstoffkomrnission der Deutschen Forschungsgemeinscha• hat in jahre- langer Arbeit Listen yon Farbstoffen aufgestellt, die nach dern heutigen Stand der Forschung als unschiidlich angesehen werden, und hat damit eine Kliirung herbeigefiihrt. Es handelt sich in der Mitteilung 3 der Farbstoffkommission (1) um anorganische, organische, natiirliche und synthetische Fiirbemittel, yon denen in diesem Referat die F'iirbemittel fiir Lippenstifte behandelt werden sollen. Der Lippenstit5 ist unter den Kosmetikpriiparaten, die Fiirb.emittel enthalten, eines der bedeutendsten. Er kann als eine LiSsung bzw. Dispersion yon Fiirbe- mitteln in einer Wachs-Ulgrundlauge aufgefaf•t werden (2, 3). Noch vor wenigen Jahren gab es einen deutlichen Unterschied zwischen dem hatSfesten, reinen Eosinstit5 und dem FettstitS, der einen ziemlich hohen Prozentsatz unliSslicher Farbpigmente enthielt und wenig hatSfest war. Heute finden sich zwischen diesen Extremen die vielfiiltigsten glbergiinge, so dag innerhalb dieset Betrachtung der Lippenstit• als Einheit angesehen werden kann. Die Fiirbemittel kiSnnen auoe Grund ihrer LiSslichkeit in der Lippenstit•grund- masse in liSsliche und in unliSsliche bzw. schwerliSsliche Fiirbemittel eingeteilt werden. Zur ersten Gruppe gehiSren die 51-, alkohol- und wasserliSslichen Farb- stoffe. Zur zweiten Gruppe gehiiren die Pigmentfarben und die Farblacke. Durch eine genaue Formulierung der Anforderungen, die an F•irbemittel fiir Lippenstifte gestellt werden mi.issen, wird die Entscheidung erleichtert, welche Fiirbemittel geeignet sind und welche als unverwendbar ausgeschieden werden milssen. Die anwendungstechnischen Anforderungen sollen hier fiSr die lbslichen ::-Margarete Astor NG, Forsd•ungslaboratorium, Malnx.
ANWENDUNGSTECHNISCHE FORDERUNGEN AN FtRBEM1TTEL FOR LIPPENSTIFTE 469 und unliSslichen Fiirbemittel getrennt behandelt werden, da diese im Lippenstif{ verschiedene Funktionen haben. Die RSslicher• Farbstoffe Die Hauptaufgabe der 1 i5 s 1 i c h e n F a r b s t o f f e besteht darin, den Lippen eine hafifeste Firbung zu verleihen. Sie sollen deshalb leicht und relativ dauer- haft: auf die Lippenhaut aufziehen und dort eine miSglichst natiirliche Firbung geben. Um dies zu erreichen, milssen diese Farbstoffe entweder in der ganzen Wachsgrundlage, in einem ?D1 oder in einem physiologisch unbedenklichen LiSsungsmittel gut liSslich sein (4). Zu Hafifestigkeit und LiSslichkeit kommen als weitere Forderungen der Farbton und die Fiirbekraf{ des Farbstoffes. Um die modernen Lippenstif•farbtiSne her- zustellen, werden hauptsiichlich die Farben yon Gelb iiber Orange, Rot bis Rot-- violett beniStigt. Dabei fehlt es auch heute noch an hafl:festen reinen RottiSnen. Die meisten verwendbaren hafifesten Farbstoffe hinterlassen auf der Lippe eine blaurote Firbung. Eine hohe Fiirbekraf{ wird gefordert, damit der Farbstoffzusatz zu den Lippen- stiften miSglichst gering sein kann. Es ist dann die Menge der Fremdstoffe -- als solche miissen auch unschiidliche Fiirbemittel angesehen werden -- die in den KiSrper gelangen, so gering wie miSglich. Augerdem bedingt die zum Tell geringe LiSslichkeit der Farbstoffe in den ?Dlen oder LiSsungsmitteln einen niedrigen Prozentgehalt, damit auch bei liingerer Lagerung keine Ausscheidungen an den Lippenstiften auftreten. Die Farbstoffe sollen miSglichst leuchtkriiftig sein und diirfen keine stumpfe Einfiirbung geben. Dies ist besonders in den letzten Jahren durch die Mode gefordert worden. Die liSslichen Farbstoffe mi.issen gegen Hitze bestiindig sein, denn wiihrend des Herstellungsprozesses werden sie in manchen Fiillen Temperaturen bis ca. 90øC ausgesetzt. Die Widerstandsfiihigkeit der Farbstoffe gegen pH-Wert-Schwankungen ist fiir die Anwendung der Lippenstifte yon Bedeutung. Denn die pH-Werte des Spei~ &els sind unterschiedlich, und augerdem wiirde eine starke Farbiinderung des aufgetragenen Stiftes beim Essen und Trinken durch den Siiuregehalt der Spei- sen sehr stiSrend wirken. Der Lichtechtheit wird yon manchen Autoren keine groge Bedeutung beigemes- sen (3). Meiner Ansicht nach sollte diese jedoch auch so gut wie irgend miSglich sein. Denn erstens werden heute of{ Kunstoffhiilsen fiir Lippenstifte verwendet, die das Licht nur unvollkommen abschirmen, und zweitens ist es unschiSn, wenn bei stiirkerer Sonnenbestrahlung der aufgetragene pastellfarbige Stir{ seine Farbe verliert. Die hohe Reinheit des Farbstoffes mug besonders gefordert werden, da anhaf- tende Verunreinigungen und Begleitstoffe Reiz- und Allergieerscheinungen her- vorrufen kiSnnen.
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