TIERPHYSIOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN MIT HAARFARBSTOFFEN 501 tein. Oxy-ethylated 4-nitro-l,2-diaminobenzene yielded only "Heinz"-partic- les when the solution of the dyestuff was simultaneously injected and per os applied. Model tests with aniline, 4-nitroaniline and their mono- and di-N- 0-oxyethyl)-compounds showed that the oxyethylated compounds are less toxic on the blood picture of cats than the unsubstituted amines. Auch heute noch gehiSren substituierte Diaminobenzole zu den gebriiuchlichsten Haarfarbstoffen. Im Gegensatz zum p-Phenylendiamin ist das 1,4-Diamino-2- nitrobenzol jedoch nicht oxydabel es fiirbt das Haar direkt an ohne Wasserstoff- peroxyd, und zwar in einer karminroten Nuance yon groger Intensitiit und mit einem ausgezeichneten AufziehvermiSgen auch schon bei niedrigen Tempera- turen. Das Isomere, das 1,2-Diamino-4-nitrobenzol, ist ebenfalls als direkt auf- ziehend sehr gut brauchbar und ergibt ein sattes Gelb. Nach HeilingiStter sind 1,4-Diamino-2-nitrobenzol und 1,2-Diamino-4-nitrobenzol weniger toxisch als das p-Phenylendiamin. Der Autor gibt aber keine niiheren Unterlagen zu dieser Feststellung (1). Oxyiithylierte Diaminonitrobenzole sind neuerdings yon erheblichem praktischen lnteresse, well sie rotviolette bis ultramarineblaue Nuancen erzielen lassen. Letz- tere sind in der Praxis wichtig als Komponente fLir HaartiSnungsmittel in natiir- lichen Nuancen (2). Die im folgenden aufgezeichneten Farbstoffe wurden nun an verschiedenen Tierarten auf ihre physiologische Wirkung untersucht, und zwar an Meerschweinchen, Miiusen, Ratten und auch an Katzen (Tabelle I). Tabelle I A B NO• H2N C-• NH2 c D .oe H2 NHC2H4OH HOC2H4HN N C2H4OH E F NO2 H2 NO2• '• N h C2H40 H

502 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS A. Untersuchungen an Meerschweinchen, Miiusen und Ratten Die Priiparate wurden den Tieren im Einreibversuch appliziert, subkutan inji- ziert und per os gegeben. Es zeigte sich bei diesen Applikationen, dag nut p-Phenylendiamin toxisch wirkte. Die Dosis letalis bei Miiusen bei subkutaner Injektion einer 0,1 ø/0igen LiSsung yon p-Phenylendiamin lag bei 140 mg je kg/Tier. Bei Ratten, denen die LiSsung mittels einer Schlundsonde per os ein- gegeben wurde, lag die Dosis letalis bei 120--250 mg/kg Tier (3). Die tibrigen un- tersuchten Farbstoffe zeigten bei keiner Applikationsart irgendwelche Symptome, so dag wit uns nunmehr entschlossen, diese fiinf Substanzen auf ihre Einwirkung auf das Blutbild yon Katzen zu untersuchen, um auf diese Weise weltere Differen- zierungen zu erhalten. B. Untersuchungen am Blutbild yon Katzen Bekanntlich bewirken gewisse aromatische Nitroverbindungen BinnenkiSrper- ani/mie, die sich durch die Bildung der Heinz'schen K/Srperchen (4, 5, 6) mani- festiert, und verursachen aut}erdem die Entstehung yon Methi/moglobin. Zum Einreiben auf die geschorene Haut der Versuchstiere wurden gesiittigte Farbstoff- 1/Ssungen in Glyzerin verwendet. Die gleichen Farbstoffe in physiologischer Koch- salzl/Ssung wurden subkutan injiziert. Als Vergleichssubstanz, die, wie bekannt, Binnenk/Srperani/mie hervorruf{, wurde Nitrobenzol benutzt, und zwar ftir die subkutanen Injektionen in 0,5 ø/0iger L/Ssung in Oilyen/S1, ftir die Einreibver- suche in Glyzerin. Verwendet wurden 2,5 bis 3,5 kg schwere Katzen. Die Haut- einreibungen (Tabelle II) erfolgten im Laufe yon zwei Wochen 10mal. Am Tage, der der letzten Einreibung folgte, wurde den Tieren das Blut durch Herzpunk- tion in •thernarkose entnommen, und zwar jewells 2 ccm. Die Tiere iiberstanden diese Prozedur gut, und es war so miSglich, jedes Tier mit mehreren Substanzen zu prtifen, soweit keine Blutbildveriinderungen aufgetreten waren. Tabelle II Au/treten von Heinz'schen K6rperchen nach Hauteinreibungen verschiedener in Glycerin gelBster Substanzen bei Katzen Zahl der Substanz Ein- Versuchs- Versuchs- HeinzkiSrper Bemerkungen reibungen Nr. zeit Tage B 10 26 14 0 C 10 27 14 0 D 10 23 14 0 E 6 28 7 0 F 10 25 14 0 Nitrobenzol 10 22 14 vorhanden beiderseitig eingerieben