470 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Hierzu hat CALNAN (5) in seinen Untersuchungen ilber Eosinfarbstoffe einen interessanten Beltrag geliefert. Die Farbstoffe sollen m/Sglichst geschmacklos und besonders frei yon bitterem Geschmack sein, da dieser empfindliche Verbraucherinnen st/Srt. Schlieglich milssen die Farbstoffe eine gute Vertr•glichkeit reit allen ilbrigen Rohstoffen, die im Lippenstiff enthalten sind, besitzen das betrifft besonders das Parfilm. Die Pigmentfarbstoffe Filr die P i g m e n t f a r b s t o f f e sind •hnliche, jedoch in mancher Beziehung abweichende Forderungen zu stellen. Ausschlaggebend filr die Wahl eines unl/Sslichen F•rbemittels -- sei es ein Pig- mentfarbstoff anorganischer oder organischer Natur oder ein Farblack -- ist sein Farbton. Es sind nur F•rbemittel zu verwenden, die klare, leuchtende Farbt/Sne ergeben. Stumpfe, unreine F•rbemittel lassen sich nur schlecht verarbeiten, auch wenn sie sonst noch so gute andere Eigenschaften haben. Die Pigmentfarbstoffe -- unter diesera Begriff will ich der Abkilrzung halber alle unli3slichen bzw. schwerl/3slichen Fi/rbemittel zusammenfassen -- milssen in feiner Verteilung und geringer KorngriSge vorliegen, damit sie vermahlen mit der Wachsgrundlage auf der Lippe einen weichen Aufstrich geben. Sie milssen sich gut mir den CJlen und Wachsen mischen und verarbeiten lassen. Dabei spielt ihre Benetzbarkeit dutch diese Stoffe eine groge Rolle. Die Farbpigmente diirfen spezifisch nicht zu schwer und nicht zu leicht sein. Zu schwere Pigmente neigen zum Absetzen in der warmen Lippenstiffmasse, und zu leichte Pigmente, dies betrifft besonders die Farblacke, sind zu volumini3s und verursachen zuweilen thixotropes Verbalten der Lippenstiffmasse, so dag diese nicht mehr giegbar ist. Damit in Zusammenhang steht auch eine zu hohe O1- absorption, die ebenfalls zu derartigen Erscheinungen filhren kann. Es mug eine gute Stabilitiit gegen Hitze vorhanden sein, damit die Farbpigmente wiihrend des Fabrikationsvorganges nicht veriindert werden. Stabiliti/t gegen pH-Wert-Anderungen ist erforderlich, damit keine Farbton- iinderungen auftreten und augerdem keine Reaktionen mir den Olen und Wach- sen zu Seifen oder Gelen stattfinden k/3nnen. Die Farbpigmente milssen vollkommen trocken sein, denn schon ein geringer Feuchtigkeitsgehalt erschwert das Einarbeiten in die Wachsgrundlage und fiihrt zu Agglomeraten, die schlecht zu zerteilen sind. Die Pigmentfarbstoffe sollen eine mi3glichst geringe LiSslichkeit in O1, Alkohol und Wasset haben (6). Diese Forderung ist besonders in bezug auf das O1 nicht so streng zu nehmen wie bei Puderfi/rbemitteln. Abet sie hat doch ihre Berechti- gung, denn das Ausbluten in O1 kann nach liingerer Lagerung der Lippenstifte zur Ausbildung yon dunklen Flecken an der Oberfliiche der Stifte filhren. Das Ausbluten in Wasset kann bewirken, dag die Farben auf den Lippen auslaufen.
ANWENDUNGSTECHNISCHE FORDERUNGEN AN FS•RBEMITTEL FUR LIPPENSTIFTE 471 Jedoch h•ingt diese Erscheinung sehr h•/ufig vom Aufbau des Lippenstiftes selbst ab. Die Pigmentfarbstoffe sollen wie die lbslichen Farbstoffe gute Farbintensit•t besitzen, damit eine m•3glichst geringe Menge ausreicht. Wenn sie richtig ausge- w•hlt wurden, geben sie auf der Lippe einen d•innen, gleichm•if•igen Film, der jedoch nicht hat•fest ist. Sie lassen sich verh•ltnism•if•ig leicht abwischen und hinterlassen dann nur die dutch die 1&lichen Farbstoffe erzielte F•irbung. Die Pigmentfarbstoffe sollten opak sein, um eine gute Deckwirkung zu geben. Auch die Lichtbestiindigkeit ist f•ir die unl&lichen F•irbemittel wichtig, und zwar aus den gleichen Gri•nden, die bereits fi•r die 1&lichen Farbstoffe angefi.ihrt wurden. Die Pigmentfarbstoffe dtirfen den Glanz der Lippenstifte nicht herabsetzen. Un- ter den zur Verftigung stehenden Pigmentfarben und Farblacken gibt es einige, die den Glanz erhbhen, aber auch solche, die den LippenstiP• mattieren. Diese sind zu vermeiden, da sich die Wirkung h•iufig bei l•ingerer Lagerung der Stifte verst•irkt. Ebenfalls mug eine hohe Reinheit gefordert werden denn die Begleitstoffe wirken allergieausl 3send, und l•3sliche Salze kbnnen im Substrat Ver•inderungen der Lippenstifte zur Folge haben. Die Pigmentfarbstoffe mtissen mit allen anderen Rohstoffen, die im Lippenstif[ enthalten sind, vertriiglich sein. Sie dtirfen keinen Einfiuf• auf die Struktur und die Kristallisation der Wachskomponenten haben. Ein derartiger Fall ist mir aus meiner eigenen Arbeit bekannt. Ein braunes Farbpigment, das ftir einen Modeton neu eingesetzt wurde, hatte sich anfangs ohne Schwierigkeiten verarbeiten lassen. Bei einer neuen Lieferung des Farbpigmentes resultierte ein weicher schmieriger Stiff, dessen Bruchfestigkeitswerte um ca. 200 gunter denen der ursprtinglichen Stifte lagen. Auch eine weitere Charge dieses Pigmentfarbstoffes verhielt sich in der gleichen Weise, so dab ein anderer eingesetzt werden muf•te. DaB eine Prtifung auf den Geschmack auch bei unl&lichen F•irbemitteln uner- l:,ifflich ist, habe ich ktirzlich feststellen k•3nnen, als ein fertig eingestellter orange- farbiger Lippenstifl: bei der Testung beanstander wurde und die Nachprtifung ergab, dab einer der verwendeten Pigmentfarbstoffe bitter schmeckte. Betrachtungen zur Mitteilung 3 der Farbstoff-Kommission Nach der neuen Liste 3 der Farbstoff-Kommission stehen fi•r Lippenstifte nur die Farbstoffe zur Verfi•gung, die in der Gruppe C enthalten sind. Zu diesen kommen die Lebensmittelfarbstoffe, yon denen jedoch praktisch nur das Ery- throsin verwendbar ist. Es handelt sich in der Gruppe C um 6 gelbe Farbstoffe, 8 orangefarbige, 36 rote, 9 violette und 2 braune. Sie geh•3ren zum gr•3f•ten Teil zu den Azofarbstoffen. Es befinden sich jedoch auch Anthrachinonfarbstoffe, Triphenylmethanfarb- stoffe, Xanthenfarbstoffe und andere in dieser Gruppe. Von den lbslichen Farbstoffen sind fi•r Lippenstifte die Fluorescein-Derivate die wichtigsten. Sie sind unter dem Sammelbegriff ,,Eosinfarbstoffe" bekannt. Es
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