KUNSTSTOFFE ALS VERPACKUNG FOR KOSMETISCHE PRODUKTE 481 meine Ausdruck ,,16sungsmittelbest•indig" sagt herzlich wenig aus immerhin ist es in vielen F•illen wichtig, zu wissen, ob man bei Verwendung yon Kunststoffen gewisse organische L6sungsmittel mitverwenden kann. Die M6glichkeit der Ver- wendung als Quetschflasche ist genauso interessant wie die Einf•irbem6glichkeit oder Bruchfestigkeit, weshalb auch diese Eigenschaften anschliegend angefEhrt sind. Abb. 1 Wenn beispielsweise bei Einf•rbem6glichkeit, wieder bei Polystyrol, yon ,,sehr gut bis schlecht" angegeben ist, so soll das z. B. nicht heigen, dag das Polystyrol mit etlichen Farbstoffen nicht vertr•iglich ist, sondern dag vielmehr gewisse Poly- styrolsorten eine dunkle Eigenf•irbung haben, welche es unm6glich macht, einer Polystyrol-Flasche aus dieser Type zarte Farbt6ne zu verleihen. Schon hieraus ist zu ersehen, dag nicht nur der Begriff ,,Kunststoffe" komplexer Natur ist, sondern dag auch die fiir einen Chemiker anscheinend unmigverstiindliche Be- zeichnung, wie ,,Polystyrol", nicht absolut eindeutlg ist. Ahnlich wie bei Eisen, Stahl oder Glas milssen wir, wenn wir einen Kunststoff charakterisieren wollen, auch bei diesem die genaue Type und Handelsbezeichnung angeben. In der niichsten Tabelle, Abb. 2, ist der Versuch gemacht, so gut wie m6glich die L6sungsmittelbestiindigkeit yon Kunststoffen detaillierter anzugeben. Wenn auch hier keine absoluten Werte gegeben werden kiSnnen -- denn zu diesem Zweck milssen nicht nur die genauen chemischen und physikalischen Daten der Kunst- stoffe greifbar sein, sondern auch die Temperatur, Dauer der Einwirkung und Konzentration der LiSsungsmittel --, so sieht man doch schon an dem rein quali- tativen Uberblick, wie unterschiedllch die Kunststoffe gegeniiber verschiedenen LiSsungsmitteln sein kiSnnen.
482 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Kunststoff e Poly - ]cerbonat +•-+ ++ ++4 __ Polyform- I zldehyd 8emerkunq ++ •-++ . •ls - sehr •ul ++ •+ = + + bedingt + qutll?= + •chlech t resp Io sli:h + ++ + +++ Abb. 2 Doch werden wir es in den seltensten Fiillen der Praxis nur reit einem einzigen L6sungsmittel oder chemischen Verbindung zu tun haben, sondern es wetden wohl fast iramet Wechselwirkungen zwischen L6sungsmittelgemischen und Kunststoffen zu berilcksichtigen sein, und in den weitaus meisten Fi/llen wird ein praktischer Vetsuch dariiber den Beweis bringen milssen, ob dieses oder jenes Material fiir dieses oder jenes Filllgut eingesetzt werden kann. Im Vergleich zu den organischen LtSsungsmitteln sind in der Tabelle auch verdiinnte Si/uren und Laugen berilcksichtigt, und die Zusammenstellung zeigt wohl ziemlich ein- deutig, dag filr wiisserige S•iuren und Laugen fast siimtliche Kunststoffe prak- tisch bedenkenlos eingesetzt werden ktSnnen. Allerdings anders verhiilt es sich mit Estern, Ketonen und sonstigen vielbenutzten organischen LtSsungsmitteln, welche, wenn in den kosmetischen Produkten vorhanden, auf ihre Inertheir gegenilber Kunststoffen bei der gegebenen Konzentration und unter den jewei- ligen klimatischen Bedingungen genau unter die Lupe genommen werden milssen. Dag abet auch relativ harmlose wi/sserige LtSsungen, wie einnormale Siiuren und Laugen, eine gewisse Veriinderung, insbesondere bei plastifizierten Kunststoffen, hervorrufen ktSnnen, sei anhand der niid•sten Abb. 3 gezeigt. Hier sehen wit das klassische Beispiel yon zwei weichgemachten PVC-Folien, die eine mit 40 Teilen Dibutylphthalat, die zweite reit 40 Teilen Dioctylphthalat auf 60 Teilen PVC. Beide Folien sind unter genau den gleichen Bedingungen mir den in der Tabelle angegebenen Chemikalien in Beriihrung gebracht, d. h. es wurde die gleiche Zeit, die gleiche Temperatur usw. benutzt. Die Angaben, welche einem Prospekt tiber Welchreacher yon der Ulchemie Hausen entnommen sind, bewei- sen, dag die Eigenschaffsiinderung der Folie sowohl in positiver als auch in nega-
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