KUNSTSTOFFE ALS VERPACKUNG FL]R KOSMETISCHE PRODUKTE 485 Mittel und Wege, um die Dichtigkeitseigenschaften gegentiber Gasen und D•imp- fen zu verbessern, z. B. durch Lackauftr•ge, Kaschierungen und •ihnliche Ver- fahren. Diese Veredelungsmethoden von Kunststoffen kiSnnen in vielen F•llen mit positivem Ergebnis eingesetzt werden, ohne daf• aber durch diese die Dich- tigkeitseigenschaften der Glas- oder Metallpackung erreicht werden. Wie verheerend sich diese Eigenschaft der Kunst- stoffe im Zusammenhang mit ihrer relativ ge- ringen Widerstandsf•higkeit gegentiber mecha- nischen Verformungen auswirken kann, wenn nicht alle Faktoren berticksichtigt werden, ist aus der folgenden Abb. 6 zu ersehen. Die Defor- mation dieser Kunststoff-Flasche kann so weit gehen, daf• die Flasche durch den entstehenden Unterdruck zerrissen wird. NIerkwtirdigerweise kann aber genausogut das Gegenteil auftreten, d. h. eine Bombage. Wir sehen diese Erscheinung an einem Kunststoffbeutel auf der folgenden Abb. 7. Auch dies ist eine Folge einer gewissen Durchl•ssigkeit des Kunststoffes, welche einen Ausgleich des geringen Partialdruckes von Sauerstoff und Stickstoff und des hohen Partial- druckes yon Wasserdampf in der Packung gegen- tiber den in der Umgebung bestehenden Verh•lt- nissen nicht verhindern kann. Von den mi3glichen F•illen sind nur 2 Extreme herausgegriffen, um zu zeigen, was alles passie- ren kann, wenn nicht Verpackungsindustrie und die Industrie der Ftillgtiter gemeinsam an einer Verpackung arbeiten. Daf• diese Rtickschl•ge kei- neswegs aufzutreten brauchen, beweisen die un- z•hligen Kunststoffpackungen, welche sich auf Abb. 6 dem Markt befinden und t•glich neu erscheinen. Den weitaus meisten, welche reit einer Kunststoffpackung in Bertihrung kommen, sind die beiden gezeigten Extreme vollkommen unbekannt, was eindeutig beweist, daf• es bei zweck- m•t•iger Abstimmung yon Ftillgut und Verpackungsmaterial durchaus mtSglich ist, eine ansprechende und dauernde Verpackung zu schaffen. ZweckrniiJ3igkeit der Kunststoff packung Die Kunststoffpackung ftir die diversen Produkte hat sich deshalb den Markt erobert, weil sie gegentiber der Glasverpackung auf•er den erw•ihnten Nachteilen doch sehr beachtliche Vorteile besitzt. So ist sie z. B. mechanischen Beanspruchun- gen entschieden besser gewachsen, und sollte mal eine Kunststoffpackung, mit welcher man im allgemeinen rticksichtsloser als mit einer Glaspackung umgeht,
486 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS :i? :' .. , ....•':'".'L.... .. •...•. 7': - - .. . ... Abb. 7 doch entzwei gehen, so entstehen keine Scherben, an denen man sich Verletzungen zuziehen kann, weshalb diese Packung reit Vorliebe fiir Badesalz, welches ohne Bedenken in die Badewanne genommen werden kann, benutzt wird. In diesera Zusammenhang soll nicht unerw•ihnt bleiben, dag es auch wasserlSsliche Folien gibt, welche fiir Portionspackungen gern benutzt werden. So braucht man z. B. den Badezusatz fiir die Wanne nicht zu roessen oder w•igen, sondern kann die Packung reit dem gesamten Verpackungsmaterial in das Badewasser tun, und in ein paar Minuten ist das Bad ohne zus•itzliche Arbeit fertig. Selbstverstiindlich kann aber eine solche Folie nur als Verpackungsmaterial fiir nicht hygroskopische und bevorzugt feste, wasserfreie Produkte benutzt werden. Bei diesen Betrachtungen soll das Zellglas als •ilteste und bekannteste Kunststoff- Folie nicht tibergangen werden. Wenngleich das Zellglas als regenerierte Zellulose heute nicht mehr im wahrsten Sinne des Wortes zu den Kunststoffen gez•ihlt werden kann, so spielt es doch auf dem Verpackungsgebiet eine groge Rolle, sei es als Blankomaterial, sei es in Verbindung reit anderen Kunststoffen. Wegen seiner Hydrophilie wird das Zellglas in sehr vielen F•illen in veredelter Form auf dem Verpackungssektor eingesetzt. Diese Veredelung besteht fast immer darin, dag die Folie aus regenerierter Zellulose mit einem Oberfliichenstrich ver- sehen wird, welcher die Aufgabe hat, das Zellglas siegelf•ihig und wasserdampf- dicht, feuchtigkeitsabweisend usw. zu machen, wobei fiir diesen Zweck auger Wachs auch Kunststoffe eingesetzt werden, so dag also letzten Endes auch hier wieder irgend ein Kunststoff in Wechselwirkung reit dem Fiillgut kommt. In die gleiche Sparte geht3rt auch die Zelluloseazetatfolie hinein, wenngleich diese des relativ hohen Preises wegen in Deutschland keinen so verbreiteten Einsatz wie das Zellglas gefunden hat.
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