ELEKTRONENMIKROSKOPISCHE AUFNAHMEN DES MENSCHLICHEN HAARES 409 Abb. 10: Elektronenmikro- skopische Aufnahme eines Haares, Ver- gr/5tlerung 1750fach Einen anderen Haarquerschnitt zeigt Bild 10, bei dem alle Schuppenschichten erhalten geblieben sind. Bis zu 8 Schichten umgeben das Haar und schiitzen den Cortex. Im Bild ist auch deutlich zu erkennen, wo die einzelnen Lagen der Schuppenschicht beginnen bzw. aufh/Sren. Zur Priiparation der elektronenmikroskopischen Diinnschnitte wurden die Haare zun•ichst je ¬ Stunde in Alkohol und •ther gewaschen, dann 24 Stunden bei Zimmertemperatur (18 ø C) in 0,4 mol Thioglykols•iure, die mit Natrium- acetat auf pH 5,5 gepuffert war, behandelt. Anschlieoeend wurde 4 Stun den in dest. Wasser gewaschen und 5 Tage in ungepufferter 2ø/0iger Osmiumtetraoxyd- L/Ssung fixiert. Dann wurde mehrere Stun den gew•issert und mit Mischungen mit steigendem Aceton-Gehalt das Wasser verdff/ngt. Anschlieoeend wurde das Aceton mit Methacrylat stufenweise verdr•ingt und schlieoe1ich das mit reinera Methacrylat (95 ø/0 Butyl- q- 5 % Methylmethacrylat) durchsetzte Haar bei 60 ø C polymerisiert. Nach 14t•igiger Aush•irtung wurden die Schnitt-Pr•iparate angefertigt. Bei der Vorbehandlung des Haares mit Thioglykols•iure hielten wir uns an die Pr•iparationstechnik yon ROGERS (2), um unsere Aufnahmen reit den von ihm durchgefiihrten Aufnahmen an der Wolle vergleichen zu k•3nnen. Eine sehr stark vergr•5oeerte elektronenmikroskopische Aufnahme der Cuticula ist im Bild 11 wiedergegeben. Diejenigen Stellen in den Cuticula-Schichten, die am meisten das Osmiumtetraoxyd angereichert haben, sind am dunkelsten ge- f•irbt. Offensichtlich ist die einzelne Schuppenschicht nicht kontinuierlich, sondern stufenweise aufgebaut. In Richtung auf die Auoeenseite des Haares ist in jeder Schuppenschicht das Osmiumtetraoxyd besonders stark angereichert. Die einzelnen Schuppen der Cuticula sind untereinander reit einer Art Kitt- substanz verbunden. In der Abbildung kann mart erkennen, wie sich diese
410 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Substanz an einzelnen Stellen von einer Schuppe abgeliSst hat, an anderen aber noch beide Schuppen miteinander verbindet. Abb. 11: Elektronenmikro- skopische Aufnahme yon Cuticula- Schichten des Haares, Vergr6gerung 43 000fach Eine weitere Auf16sung der Schuppenschicht in Mikrofibrillen, wie wir sie bei Aufnahmen des Cortex zeigen k6nnen, haben wir nicht finden k6nnen. Das entspricht auch den Ergebnissen von BIRBECK und MERCER (3), die eben- falls keine Mikrofibrillen finden konnten. Die Struktur des Cortex Lichtmikroskopische Aufnahmen des Inneren des Haares geben nur einen groben Uberblick fiber die Schuppenschicht, die Anordnung der Pigmente und einen evtl. vorhandenen Markkanal. Durch elektronenmikroskop•sche Aufnahmen dagegen
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