DIE INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEiT DER KOSMETIK-CHEMIKER 431 schaft der Kosmetik-Chemiker ihres Landes ftihrt, die Entwicklung auf das rechte Matg zurtickbringen. Hier haben wir den Beweis daftir, wie wichtig eine wissenschaftliche Gesellschaft ist, die als Sprecher der Industrie auftreten kann! Die GESELLSCHAFT DEUTSCHER KOSMETIK-CHEMIKER plant ftir den 19. Mai eine Tagung in Frankfurt, bei der neben verschiedenen fachlichen Vortr•gen ein Gespr•ch mir mat•geblichen Herren der DEUTSCHEN FOR- SCHUNGSGEMEINSCHAFT vorgesehen ist. Dabei soll es sich um keinerlei verbindliche Absprachen handeln, sondern um eine Kl•rung der Frage, wie die mat•gebliche deutsche Stelle die EUROTOX-Vorschl•ige beurteilt. In Frankfurt wird auch die Fachgruppe FARBEMITTEL zum letztenmal zusammentreten. Sie wurde gegrtindet, weil die Farbstoffliste der DEUT- SCHEN FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT die ersten Unterlagen filr ge- setzliche Bestimmungen darstellte. Neben reiner Literaturarbeit und der Auf- schltisselung der chemischen Originalbezeichnung in Handelsnamen hatte sich die Fachgruppe auch praktische Untersuchungen zum Ziel gesetzt, wie Prtifung der Lichtechtheit, L&lichkeit usw. Die EUROTOX-Sitzung veranlat•te die GKC jedoch, die Fachgruppe FARBE- MITTEL und einige weitere Fachgruppen, die erst anlaufen sollten, aufzul/3sen und statt dessen vier neue Fachgruppen zu bilden, die den sechs EUROTOX- Arbeitsgruppen entsprechen, n•mlich: I C-Rohstoffe (Farbstoffe, Tr•gerstoffe und L&ungsmittel) II Rohstoffe, ftir die Konzentrationsbegrenzungen zu erwarten sind (Wirkstoffe) III Riechstoffe IV Konservierungsmittel und Antioxydantien IDie Arbeit dieser vier Fachgruppen soil sobaid wie mbglich aufgenommen iwerden, wenn man sich auch klar dartiber ist, dat• es noch manche Diskussion liiber das Wie geben wird. [Die Londoner Beschltisse haben nun aber ftir Deutschland keine gr/3t•ere Bedeu- xtung als ftir andere europ•ische L•nder. Wenn die GKC den Anspruch erhebt, in diesera Zusammenhang in ihrem eigenen Lande geh/3rt zu werden, so kann sie ktas kaum, wenn es sich um eine internationale Entwicklung handelt. Hier mut•
432 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS sich eine internationale Organisation einschalten, und da erweist sich die Niitz- lichkeit der IFSCC. Wie die GKC selbst, ist auch die internationale FiSderation gerade zur rechten Zeit gegriindet worden, wenn man nicht umgekehrt sagen will, dag die allge- meine Entwicklung die Grindung geradezu zwangsl•iufig herausgefordert hat. Auf der letzten Sitzung des Priisidiums der IFSCC vor fiinf Wochen in Barce- lona wurde beschlossen, dag alle Mitgliedsgesellschaften Fachgruppen bilden sollen, die den vorhin geschilderten entsprechen. Ihre Leiter sollen als IFSCC-. Fachgruppen zusammenkommen, yon denen jede ein federfiihrendes Mitglied wiihlt. Diese vier Fachreferenten kiSnnen als Experten der IFSCC bei jederl internationalen Diskussion eingreifen. Sie haben die MiSglichkeit, iiber die Mit- glieder der IFSCC-Fachgruppen sofort Kontakt zu den nationalen Gruppenl aufzunehmen. Damit ist eine Zusammenarbeit gew•ihrleistet, wie sie besser• kaum denkbar ist -- falls alles so funktioniert, wie es geplant ist. Wir wissen, dag bis dahin noch viel zu tun ist. Im Juli tritt der Council der IFSCC in London zusammen. Dann sollen die Pliine feste Form annehmen. Eine groge Schwierigkeit liegt in der Notwendigkeit, neben der reinen Literatur--, arbeit experimentelle Unterlagen zu beschaffen. Das kann nur in den Laborato-, rien unserer Firmen geschehen. Wir kiSnnen heute noch nicht sagen, was erforder-' lich wird und wie es durchgefiihrt werden soll. Das Thema mug aber einmal: angesprochen werden. Die Alternative wire ein yon der gesamten Industriel getragenes Institut. Solange jedoch niemand sagen kann, welche Aufgaben geliSstl werden milssen, wiirde solch eine Einrichtung im Leeren schweben. Bei der fiber-, staatlichen Bedeutung dieses ganzen Problems scheint uns der yon der IFSCCI beschrittene Weg der zweckmiigigste zu sein. Neu ist die Situation fiir alle Liin-• der. Die franzBsischen Bemiihungen um eine Organisation, die der deutschen entspricht, bestirken uns in der Meinung, den richtigen Weg beschritten zu haben.i Die kosmetische Industrie aller europiiischen Liinder mug kiinstlich hochgespielte,i teilweise ganz sinnlose Forderungen gemeinsam abwehren. Dazu bedarf es meinsamer Anstrengungen der einzelnen Verbiinde wie der einzelnen Firmen. Die Kosmetik-Chemiker glauben, in ihrem Rahmen einen Beitrag zu diesen Bemiihungen geliefert zu haben.
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