PROBLEME DES BIOLOGISCHEN ABBAUS 423 Der Bewertung der biologischen Abbaubarkeit wird der Mittelwert zugrunde gelegt, der sich nach der Einarbeitungszeit aus drei aufeinanderfolgenden Wo- chen reit etwa gleichbleibendem Abbau ergibt. % Abbau 100' 50 ' •,---•-Elnar be,t ung s ze,t t ] ,,4, ,," ' 'v",,'V It.. 0 , , [ , Lelcht abbaubares Detergens Abbaubarkelt = 87ø/o •m M•ttel Schwer c•bboubares Detergens Abbauborkeit: 15ø/o •m M•ttet i 0 5 10 15 20 2• 30 Toge Abb. 3: Biologischer Detergentienabbau, geprEft am Mef•ger•it IDer Gehalt eines Wasch- und Reinigungsmittels an Seife ist nach der Vorschrift H 23 der Deutschen Einheitsverfahren zur Bestimmung yon Detergentien nicht erfaf•bar. Er mug im Zuge der Oberpri•fung der biologischen Abbaubarkeit besonders bestimmt werden. IEnthalten also die Wasch- und Reinigungsmittel neben methylenblauaktiven ISubstanzen (anionaktive Detergentien) noch Seife, so mug die Abbaubarkeit Ider Seife bei der Bewertung mit berEcksichtigt werden. IDie biologische Abbaubarkeit der Detergentien eines solchen Wasch- und Reini- igungsmittel wird nach der folgenden Formel berechnet: (%3 ,oo A= a+ a+b IIn der Formel bedeutet: IA = Abbaubarkeit der Detergentien in Wasch- und Reinigungsmitteln in O/o. la = Gehalt der Wasch- und Reinigungsmittel an Seife in Gewichts-ø/o. b = Gehalt der Wasch- und Reinigungsmittel an methylenblauaktiver Substanz in Gewichts-ø/o. z = Abbaubarkeit der methylenblauaktiven Substanz in O/o. Die Abbaubarkeit der Seife ist mit 100 0/0 in die Berechnung eingesetzt.
424 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Das eben beschriebene Megverfahren mit allen eingehenden und genauen Vor- schriften wurde an 5 verschiedenen Stellen bei einem unbekannten Waschmittel . angewendet, um die Abbaurate der verwendeten Detergentien zu tiberprtifen.. In der Abb. 4 ist das Ergebnis dieser Prtifung in den verschiedenen Laboratorien zusammengefagt. ø/o Abbou 100 80 1 13V 2 50 •- Elnorbeltungsze•t o 2'5 3b Toge Untersuchungsstelle 1 2 3 4 ,, .• Abb. 4: Biologischer Detergentienabbau in verschiedenen Laboratorien Man erkennt, dag in den einzelnen Laboratorien die Einarbeitungszeit unter- schiedlich war, dag aber nach Ablauf yon etwa 17 Tagen die Abbaurate bell allen Untersuchungen konstant fiber 80 % lag. Das in dem Waschmittel ver- wendete Detergens entsprach also den gestellten Anforderungen. Damit dtirfte, bewiesen sein, dag das eben beschriebene Megverfahren geeignet ist, die biolo-. gische Abbaubarkeit yon Detergentien zu tiberprtifen. Zusammenfassung Die seit 1954 steil zunehmende Verwendung yon synthetischen Detergentiem an Stelle yon Seifen, z. Z. 80 % Detergentien und 20 % Seife, ftihrte in derl Wasserwirtschaft zu bedenklichen Stbrungen, da ein Grof•teil dieser Produktel in den biologischen Kl•ranlagen bzw. in den Gew•ssern nur sehr langsam bio-i logisch abgebaut wird, z. B. das heute gebr•uchlichste Detergens, das Tetra-i propylenbenzolsulfonat in den Kl•ranlagen zu maximal 20--300/0. Zun L6sung des Problems fanden sich Fachleute aus Industrie und Wasserwirtschaftl im I-Iauptausschug Detergentien und Wasser. Die Industrie stellte eine Reihe• neuer, tiber 80 % biologisch abbaubarer Detergentien zur Prtifung vor, die auchl in ausreichender Menge produziert werden k6nnte.
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