PROBLEME DES BIOLOGISCHEN ABBAUS 421 Diese speziellen Fragen werden zur Zeit vom Hauptausschug ,,Detergentien und Wasser" zusammen mir Hochschulinstituten und weiteren wissenschaftlichen Instituten bearbeitet. Abbaubarkeit weicher Detergentien Dem Hauptausschug ,,Detergentien und Wasser" wurden im Laufe der Zeit yon der einschl•igigen Industrie eine Reihe neuartiger anionaktiver Detergentien zur Verftigung gestellt, die in absehbarer Zeit in ausreichender Menge im grogtech- nischen Magstab hergestellt werden k•3nnen. Auf Grund umfangreicher Unter- suchungen, die im Laboratorium und im grogtechnischen Magstab mit diesen Versuchsprodukten und den aus diesen hergestellten Waschmitteln durchgeftihrt wurden, h•ilt der Hauptausschug ,,Detergentien und Wasser" eine Anforderung an die biologische Abbaubarkeit anionaktiver Detergentien yon mindestens 80 % ftir erftillbar. Damit dilrfte man auch den Anforderungen iiber die Abbaubarkeit, soweit sie im $ 2 des Detergentiengesetzes vorgeschrieben sind, gerecht werden, wo es heigt, dab die Anforderungen der Abbaubarkeit dem Stand yon Wissenschaft und Technik auf den Gebieten der Herstellung yon Detergentien und der Leistungs- f•ihigkeit yon Kl•iranlagen entsprechen milssen. Priifstellen fiir Detergentien Obwohl es sich bei dem ,,Gesetz iiber Detergentien in Wasch- und Reinigungs- mitteln" um ein Bundesgesetz handelt, wird die Ausf•ihrung des Gesetzes, d. h die Kontrolle, ob in den zuk•inftigen Wasch- und Reinigungsmitteln Detergen- tien zur Anwendung gekommen sind, die mindestens zu 80 '% biologisch abbau- bar sind, den L•indern zufallen. Nun wird es aber wahrscheinlich nicht so sein, dag in jedem Land eine Detergentienprilfstelle eingerichtet wird, sondern man wird vielleicht je eine in Norddeutschland, in Westdeutschland, in S•idwest- deutschland und schlieglich in Stiddeutschland einrichten. Analytische Methode zur Bestimmung der Abbaubarkeit Es war wichtig, dab das Megverfahren zur Bestimmung der biologischen Abbau- barkelt yon anionaktiven Detergentien der Praxis weitgehend angepagt wurde. Zu diesera Zweck wurde das Belebtschlammverfahren gew•ihlt. Um die Messung auch standortunabh•ingig zu machen, soil die Abbaubarkeit der Detergentien mit synthetischem Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren durchgeftihrt werden. Der Hauptausschug ,,Detergentien und Wasser" hat aus diesen L•berlegungen heraus den zust•indigen Bundesministerien ftir die Messung der biologischen
422 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Abbaubarkeit die in Bild 2 schematisch dargestellte Apparatur vorgeschlagen. Die Apparatur, deren Gr/3i•e genau festgelegt isr, besteht aus dem Vorrats- gef•ii• A filr das syntherische Abwasser mit den zu prilfenden Detergentien, der ' Dosiereinrichrung B, dem Bel•ifrungsgef•ii• C, dem Absetzgef•g D, der Mammut- . pumpe E und dem Sammelgef•ii• F filr das ablaufende behandelte Wasset. Luft Luff A = Vorratsgefi:i13 (301) B = Dosiereinrichtung C = Bel•iftungsgefe13 D = Absetzgefci13 E: Mammutpumpe F = Sammelgefa13 (30l) •.•_ G: Fritte %'•H= Luftme Abb. 2: Mef•ger•it fi •r Detergentienabbau Der Betrieb der bier beschriebenen Belebtschlammanlage ist in dem vorgesehenen Mef•verfahren in allen Einzelheiten genau vorgeschrieben. Auch die Zusammen- setzung der zur Anwendung kommenden N•ihrlt3sung wird in dem Mef•ver- fahren in allen Einzelheiten angegeben. Ferner mug die Menge der zu prtifenden Detergentien laufend kontrolliert werden. Auch tiber die Aufenthaltszeiten des synthetischen Abwassers reit einem bestimmten Gehalt an zu prtifenden Deter- gentien in dem Beltiftungsgef•g, den einzuhaltenden Sauerstoffgehalt, die Menge des Belebtschlammes und seines Gehaltes an Trockensubstanz werden in dem Mef•verfahren genau vorgeschrieben. Wenn man die eben genannten Bedingungen einh•ilt, dann kann reit der Mef•- apparatur in eindeutiger Weise bestimmt werden, in welchera Urnlange ein Detergens biologisch abzubauen ist. Der biologische Abbau der Detergentien in Prozent wird aus der t•glich durchgesetzten und dann im Ablauf noch gefun- denen Menge an Detergentien (Methylenblau-aktive-Substanz) •in rag/1 berechnet. Die errechneten Werte werden, wie in der Abb. 3 zu erkennen ist, aufgetragen. Es handelt sich bier um zwei geprtifte Detergentien, ein hartes, schwer abbau- bares, das in der Apparatur entsprechend den heutigen praktischen Erfah- rungen auf den biologischen Kl•iranlagen im Mittel nut zu 15% abgebaut wurde, und ein weiches Detergens, dessen Abbaurate im Mittel bei 870/0 lag.
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