IRRITANCY POTENTIAL OF COSMETIC INGREDIENTS 749 4. Besprechung der Versuchsergebnisse Bci den meisten untersuchtcn Stoffen hat sich gezeigt, dat• art- spezifische Unterschiede in der Empfindlichkeit auf bestimmte Stoffe zwischcn den verwendeten Versuchstierarten einerseits und diesen und dem Menschen andcrerseits bestehen. Wenn auch die Untersuchungen zu dom Ergebnis frihrten, dat• nicht jedes Tier einer Art in gleicher Wcisc rcagicrt, cine Erscheinung, dic von Phillips ctal. (7} dutch Wiederholungsversuche an Kanlnchcn demonstheft wordcn •st, st) kann doch unter den hier gew•ihlten Versuchsbedingungen ein bestimmter Trend herausgelesen wetden, und es kann eine Abstufung der Empfind- lichkeit auf die hier geprriften Grundstoffe zwischen den Arten vorge- nommen werden. In den meisten Fallen reagierten die Kaninchen auf dic applizierten Stoffe mir heftigen Reaktionen, eine Beobachtung, die schon mehrfach beschrieben worden ist (2, 7,8,9}. Auch die Meer- schweinchenhaut reagiert in allen Fallen vie] starker als die menschliche Haut au• die bier geprtiftcn Stoffe. Es gibt jedoch auch Beispiele dafrir, dat die Mccrschwemchen deutlicher als die Kaninchen reagieren k6nnen (Silikon(31}. Die von Hopf 14} erw•ihnte Fettcrnpfindlichkeit trifft darer nicht nur frir die Meerschweinchen, sondern im gleichen Mage auch frir die Kaninchen zu, zumal auch Roudabush et al. (9} eine gute Uber- einstimmung in der Empfindlichkeit der Haut yon Kaninchcn trod Meerschweinchen festgestellt haben. Deutlich goringere Rcaktionen im Verglcich yon Kanmchen und Meerschweinchcn wurdcn mir cinigcn Ausnahmcn (Buttcrs .iure} bei den haarlosen M:&•scn bcobachtct. Am wenigsten empfindlich auf fett•ihnliche Stoffe scheint der Mensch zu sein. Einc groi e Zahl yon Stoffen rief beim Menschen •berhaupt keine Reaktionen hervor. Schmid l 1 1} beurteilt die Empfindlichkeit der Haut der wcit•cn Maus als grinstiger frir den Vergleich mir dem Menschen als die Haut anderer Labortiere und ist der Ansicht, dal• eine vorsichtige Ober- tragbarkeit der an der Maus erzielten Versuchsrcsultate auf den Menschcn mOglich ist. Er benutzte jedoch nicht die Patch-Test-Mcthode, sondem die wiederholte Applikation ohne Pilaster und als Kriterium itir die Reaktions- starkc die Hautfaltendickenzunahme. Wit sind nach den bier beschrie- benen Versuchsergcbnissen zu der f3bcrzcugung gekommen, dag sich haarlose M•iuse besser frir solche Prrifungen eignen, da viel eher dem Menschen ahnliche Reaktionen an der Haut dieset Versuchstiere beob- achtet wurden als bei Verwendung anderer Labortiere. Die Versuche haben namlich gezeigt, dat die Unterschiede in den Hautreaktionen zwischen haarloser, Maus und Vcrsuchsperson auf die geprriften Stoffe meist nut geringgradig sind (meist eine, hOchstens zwei Klassentmterschiede},
750 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS w'•ihrend die Unterschiede zwischen Kaninchen und Meerschweinchen einerseits und dem Menschen andererseits viel deutlicher waren {3-4 Klassen}. Dag Versuchspersonen starker als haarlose Mause reagieren, wurde nur in 2 Fallen IOctanol, Decanol} beobachtet, aber auch hier betrug der Unterschied nur eine Klasse. Da Tierversuche notwendig sand, um eine erste Abschatzung der zu erwartenden Hautreaktionen zu erreichen, soilten entweder mehrere Versuchstierarten herangezogen werden oder es sollten nach M6glichkeit Tierarten benutzt werden, deren Hautempfindlichkeit mat derjenigen des Menschen so gut als m6glich fibereinstimmt. Allgemeine Regeln daffir, ffir welche Stoffgruppen welche Tierarten benutzt werden k6nnen, sand nicht leicht zu geben {2}. Dazu sand die Angaben der Literatur zu wider- sprtichlich und wegen unterschiedlicher Versuchsmethoden auch zu wenig vergleichbar. Schaaf und Gross {10} fanden z. B. eine gute Oberein- stimmung zwischen akanthogener Wirkung bei Meerschweinchen ver- schiedener Alkohole, Ole, Fette, Fettsauren und Fettalkohole u. a. Stoffe, die als Salbengrundlage Verwendung finden, und den klinischen Erfahrungen hinsichtlich der Hautvertriiglichkeit beam Menschen. Levenstein 15} berichtet fiber eine gute Obereinstimmung der Haut- vertraglichkeit zwischen Kaninchen und Menschen bei der Prfifung von Shampoos u. a. Produkten im 24-Stunden-Patch-Test. Mehr als von fibereinstimmenden Befunden ward von Differenzen berichtet und es wurde von verschiedenen Autoren davor gewarnt, die Ergebnisse von Tierversuchen fiber die Hautvertraglichkeit bestimmter Stoffe kritiklos auf die Verhaltnisse der menschlichen Haut zu fibertragen. Wenn schon solche Stoffe, von denen bekannt ist oder vermutet ward, dag sie bei Kaninchen und Meerschweinchen Reaktionen verursachen k6nnen, an diesen Versuchstieren geprfift werden und zu positiven Ergebnissen ffihren, so ist zu fordera, dag diese Versuche am Menschen wiederholt werden, ehe ein Urteil fiber die Vertraglichkeit oder Unvertraglichkeit abgegeben ward. So schreiben Roudabush et al. {9}, dag viele Kosmetika, die seat langem auf dem Markt sand, nicht zum Verkauf gekommen waren, waren mat diesen Produkten nur Tierversuche durchgeffihrt worden. Alle an Versuchstieren erzielten Versuchsergebnisse mat Stoffen oder Produkten, die ffir die Anwendung am Menschen bestimmt sand, mfissen auf ihre Reproduzierbarkeit am Menschen fiberprfift werden. Ffir die Hautvertraglichkeitsprfifungen sollten andere Tierarten als die basher meistens verwendeten Km•inchen und Meerschweinchen herange- zogen werden.
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