SPEKTRALE REMISSION OXYDATIVER FARBUNGEN 561 schem Zustand neben der Bildung der Farbstoffe eine partielle Aufhellung der nattirlichen Haarfarbstoffe (Haarbleichung) bewirken, wodurch das Farbbild wesentlich beeinfiuBt wird, kann die Verwendung yon Kunststoff-Folien als Fiirbegut nur teilweise befriedigen. Eine direkte Messung der Remission ge- fiirbter Haare ist daher besonders ftir die Haarfarbenforschung von Bedeutung. Eine objektive Farbbeurteilung gefiirbter Haare ist im Prinzip durch Mes- sung der spektralen Intensitiitsverteilung des remittierten Lichtes m6glich. Die entsprechenden Spektralphotometer mir Remissionszusatz sind jedoch sehr kostspielig, so dab man im allgemeinen ftir Routinekontrollen darauf verzich- tete. Mit Hilfe des Zeiss-Elrepho (2) kann man Haarfiirbungen jedoch auf weniger kostspielige Weise bei relativ geringem Zeitaufwand durch Messung der Remission bei sieben Wellenliingen mir ausreichender Genauigkeit zahlen- miiBig kennzeichnen. •4 Begrifle der Farbme?rik (3) Aufgabe der Farbmetrik ist die zahlenmiiBige Erfassung der Farbempfindang, die durch die in das Auge fallende Lichtstrahlung, welche man als Farbreig bezeichnet, hervorgerufen wird. Der Farbreiz ist durch die WellenNngen des Lichtes sowie der zu jeder WellenNnge geh6renden Intensitiit eindeutig gekermzeich- net. Wiihrend der Farbreiz die Farbempfindung eindeutig bestimmt, karm die Farbempfindung jedoch durch unendlich viele verschiedenartige Farbreize ausge16st werden. Die unendlich groBe Mannigfaltigkeit der Farbreize wird im Auge dutch drei verschiedene ,,Sehstoffe" in eine dreifache Mannigfaltigkeit yon Signa- lert umgesetzt, die dann yore Gehim zu einer einheitlichen Farbempfindung reduziert wird. Ftir die Messung des Farbreizes, der spektralen Intensitiitsverteilung des rcmittierten Lichtes, ist es not- wendig, das zur Beleuchtung verwendete Licht zu standardisieren. Im CIE-System (4) wird die sogenannte ,,Normlichtart C" benutzt, welche etwa dem mittleren Tageslicht entspricht. Die spektrale Empfindlichkeit der drei ,,Sehstoffe" im Auge des ,,Normalbeobachters", der ein mittleres Auge repriisentiert, ftir die Normlichtart C wird im CIE-System durch drei Serien yon Auswahl-Wellenliingen wiedergegeben. Inte- griert man tiber die Intensitiiten bei den angegebenen Auswahl-\VellenNngen, so erhiilt man die drei Farb- werte X, Y und Z, welche die Farbempfindung zahlenmiiBig ausdrticken. Aus den Farbwerten X, Y und Z bildet man hiiufig die Farbwertanteile X Y Z x -- X+Y+Z' y -- X+Y+Z undz- X-+ Y+Z Da x q- y q- z = 1, gentigt die Angabe yon x und y, wodurch z mitbestimmt ist. Die Farbwertanteile k6nnen dadurch in einem ebenen Koordinatensystem dargestellt werden. Man triigt x und y in einem rechtwinkligen Koordinatensystem auf und erhiilt die sogenannte Farbtafel, welche einen Schnitt durch den Farbraum X, Y, Z darstellt. Alle Farben, die sich nut durch die Helligkeit unterscheiden, fallen in einem Punkte der Farbtafel zusammen. Die Farbwertanteile x = y = z = 0,333 kermzeichnen die Farbe ,,Unbunt", wodurch die ganze Grauleiter zwischen Schwarz und WeiB erfaBt wird (vgl. Abb. 1). Zur vollstiindigen Kennzeichnung der Farbempfmdung ist auBer der Kennmis yon x und y noch der Hell- bezugswert Y notwendig, um die Farbempfindung des Normalbeobachters bei Normlichtart C eindeutig zu definieren. Die praktische Anwendung der Bestimmung yon X, Y und Z mit Hilfe der Auswahl-Wellenliingen ist etwas umstiindlich, da eine Integration tiber die Intensitiiten bei den Auswahl-Wellenliingen erforderlich ist. Diese Integration wird im Z ei B- E 1 r e p h o meBtechnisch dadurch umgangen, dab die Photozelle diesen Vorgang gewissermaBen selbstiindig ausfiihrt. Vor die Photozelle werden nacheinander drei Filter geschal- tet, die so ausgebildet sind, dab die resultierende Empfindlichkeit der Photozelle m6glichst genau der Farbempfindlichkeit der drei ,,Sehstoffe" im Auge angeglichen wird. Die Messung ergibt dann direkt die Werte X, Y und Z. Wiihrend die Kennzeichnung der Farbempfindung reit Hilfe der Auswahl-WellenNngen oder FarbmeB- filter ftir Farbvergleiche Vorteile bietet, ist es ftir die Farbenforschung notwendig, die gesamte spektrale Intensitiitsverteilung des Farbreizes zu kermen. Aus den Remissionskurven lassen sich wertvolle Hinweise, z.B. ftir den Zusammenhang zwischen Kon•stitution und Farbe, erhalten.
562 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS , , , , 0l 0'2 0a 04 09 9• o•T•x Abb. 1 Farbtafel B Remissionsmessungen mir •7e iss- Elf ep h o Mir sieben Filtern, deren Durchliissigkeit bei 420, 460, 490, 530, 570, 620 und 680 m•t liegt, erhiilt man sieben MeBpunkte der Remissionskurve. Ftir die Remissionsmessung gefiirbter Haare ben•Stigt man ein geniigend breites und dickes Haarbiischel, um die Proben•Sffnung auszufiillen und ein Durchscheinen des Untergrundes zu verhindern. Die Inhomogenitiit dieset Haarbiischel fiillt infolge der diffusen Beleuchtung nicht sehr stark ins Gewicht. Vergleichsversuche bei gefiirbten Haarbiischeln und Wollgeweben ergeben, dab die Fehlergrenze bei Wollgeweben _+ 0,1% und bei Haarbiischeln _+ 0,25o Remission nicht iiberschreitet, falls die Firbung an sich v•511ige Egalitiit besitzt. Man kann sogar umgekehrt den SchluB ziehen, dab das Fiirbemittel zu unegalen Fiirbungen neigt, wenn verschiedene Messun- gen an mehreren Stellen der Probe Abweichungen von mehr als 0,2•o Re- mission ergeben. Haarfiirbemittel in Cremeform ergeben im allgemeinen bessere Konstanz in den Remissionswerten als fiiissige Zubereitungen, d. h. ihre Egalisierfiihigkeit ist besser. [. Remission yon Fiirbungen mit p- Tol•lendiamin p-Toluylendiaminsulfat wurde mit der erforderlichen Menge NH3 zur freien Base umgesetzt, mir jeweils 2 m125%iger Ammoniakl•Ssung und 20 ml 6%igem H20 2 versetzt und mir Wasset auf 100 ml aufgefi•llt. Mir diesen F•rbe16sungen
Purchased for the exclusive use of nofirst nolast (unknown) From: SCC Media Library & Resource Center (library.scconline.org)













































































