574 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS und Brenzcatechin. Die depigmetierende Wirkung dieset beiden letzten Sub- stanzen konnte wegen ihrer ausgesprochenen Reizwirkung nicht sicher fest- gestellt wetden. Es gibt noch eine 5. Substanz, die einen geringen Effekt aufweist: das Butylhydroxyanisol (BHA) (Nr. 5). Das Monomethyl-hydrochinon (MMH) erschien uns im Laufe der ersten iOberpriifung als die interessanteste Substanz und es erschien notwendig, seine Aktivitlt mit der des Monobenzyl-hydrochinon (MBH) zu vergleichen, be- sonders da letzteres bereits praktisch verwendet wird. Da wit sahen, dab der Wirkungsmechanismus dieset beiden Produkte unbekannt oder nut hypothe- tisch ist, muBten wit erglnzende Experimente durchfiihren, die dazu beitragen sollen, dieses Problem etwas abzukllren. l/ergleich yon MMH mir MBH Wit erprobten zuerst am gleichen Tiere simultan die Wirkung beider Hydrochinon-Derivate. Bei Meerschweinchen mit gutgeflrbten Zitzen wurden die rechten tlglich reit MBH (20% in Vaseline) behandelt und die linken gleichzeitig mit MMH in •quimol. Konzentration (12,4•/o in Vaseline). Nach 24 Tagen waren die linken Zitzen depigmentiert, w•hrend die rechten keinerlei Verlnderung zeigten (Abb. 1). Andere Experimente, fiber die wit hier nicht eingehend berichten k6nnen, soilten feststellen, wie MBH und MMH witken, wenn gleichzeitig ¸strogene verabfolgt wetden. (Die ¸strogene verursachen bei 1okaler Anwendung eine Abb. 2: Mit MMH behan- deite Zitzen: a) 4 Be- handlungen, die Basal- schicht ist zuerst entf•irbt b) 18 Behandlungen, voll- stiindige Entf•irbung c-d) Kontroll-Zitzen an den- selben Tieren, nur mit dem Vehikel behandelt.
EXPERIMENTELLE DEPIGMENTATION 575 starke Pigmentierung der Meerschweinchenzitze.) Das MMH erwies sich, was die Depigmentierung anbetrifft, als wesentlich st•irker wirksam als das MBH. Der [ferlauf der Depigmentierung in vivo Meerschweinchenzitzen wurden nach einer Behandlung yon 1, 2, 3, 4, 6, 9, 12 und 18 Tagen histologisch untersucht. Die Basalschicht, in der sich die Melanocyten befinden, depigmentierte sich zuerst, was schon nach 3 bis 4 Applikationen zu erkennen ist (Abb. 2). Danach depigmentierten sich die oberen Schichten, bis die Epidermis kein Melanin mehr enthielt. IVirkung auf Chromatophoren (Melanophoren) Die Chromatophoren sind subepidermale Bindegewebszellen, die phagocy- tierte Melanin-K6rnchen epidermalen Ursprungs enthalten. Es bestehen groBe individuelle Unterschiede in bezug auf die Anzahl der vorhandenen Chromato- phoren. Selbst nach vollst•indiger Entf•irbung der Epidermis dutch MBH - oder MMH-Behandlung k6nnen Chromatophoren in der Haut gefunden wetden, mitunter sogar in groBen Mengem Bei unseren Versuchsbedingungen scheinen die Chromatophoren yon der Behandlung nicht beeinfluBt zu wetden. Die Dopa-Reaktion bei Beginn und am •Fnde der ,,Depiegmentierungsbehandlung". Die yon Bloch (2) ausgearbeitete Dopa-Reaktion besteht darin, frische Gewebestticke mit einer L6sung yon 1-Dihydroxyphenylalanin (Dopa) zu- sammenzubringen. Eine positive Reaktion ist erreicht, wenn eine diffuse Schwarzf•irbung in den Melanocyten eintritt, die auf das Vorhandensein yon aktiver Tyrosinase hinweist. Wie bereits beschrieben, beginnt die Depigmentierung mit MMH in der Basalschicht der Epidermis. Da sich die Melanocyten haupts•ichlich in dieset Zone herinden, war das Ergebnis der Dopa-Reaktion in diesem Stadium yon besonderem Interesse. Ftinf Tage lang behandelten wit braune Meerschweinchenzitzen und nahmen dann die Dopa-Reaktion an den Gewebeschnitten vor. Wit erhielten ein ein- deutig positives Resultat (Abb. 3). Dasselbe Experiment, 3 mal wiederholt, ergab das gleiche Resultat. Wurden die Meerschweinchen jedoch einen Monat lang, d. h., 2 mal so lange wie n6tig, mit MMH behandelt, so fiel die Dopa-Reaktion negativ aus. Das gleiche Resultat wurde mit MBH nach einer 6w6chigen Behandlung er- zielt. Die Dopa-Reaktion ist also positiv beim Beginn der Depigmentierung, selbst, wenn die tieferen Epidermisschichten pigmentfrei sind und die Melan- ocyten nicht f•ihig zu sein scheinen, Melanin zu bilden. Sie ist ein Beweis daftir, dab die Dopa-Oxydase (Tyrosinase) noch aktiv ist. Bei langerer Behandlung jedoch wird die Dopa-Reaktion negativ und zeigt die Abwesenheit oder die Hemmung der Dopa-Oxydase (Tyrosinase) der Melanocyten an.
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