576 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS a b Abb. 3a--b: Mit MMH behandelte Zitzen (5 Tage) a) vor der Dopa-Reaktion b) nach der Dopa- Reaktion, die Melanocyten sind deutllch slchtbar. Die Re-Pigmentierung 16 bis 20 Tage behandelte, vollstitndig depigmentierte Meerschweinchen- zitzen wurden nach Beendigung der Behandlung beobachtet. Die Repigmen- tierung vollzog sich nahezu vollstitndig innerhalb von 18 Tagen. Wurde j edoch 5 Wochen lang reit MMH behandelt, d. h. 2real so lange, wie erforderlich, so setzte die Repigmentierung viel spitter ein, oder sie blieb sogar ganz aus (selbst nach 6monatiger Beobachtung). Depigmentierung der Meersch•veinche•anke Behandelt man die rasierte Flanke eines schwarzen Meerschweinchens reit MMH, so wird nach 2 Wochen eine vollstitndige Depigmentierung erreicht. Die nach der Behandlung wachsenden Haare sind frei von Pigment (Abb. 4). In-vitro-Experimente Tyrosinase ist ein Enzym, das in der Natur fiberall vorkommt, und die Bildung kiinstlicher Melanine gelingt leicht in vitro, wenn das Enzym reit Substanzen wie Tyrosin oder Dopa zusammengebracht wird. Aus verschie- denen Griinden kann man diese in-vitro erzielten Ergebnisse nicht reit der Melanogenese in vivo ohne weiteres vergleichen. Viele Substanzen sind in vitro als Inhibitoren wirksam, withrend sie es in vivo nicht sind. Das Gegenteil ist ebenfalls m6glich. Zur Zeit ist dies abet die einzige Methode, gewisse Eigenschaften zu untersuchen, vor allera die Reakfionsxveise der hier in Be- tracht kommenden Substanzen MMH und MBH. FOr diese Versuche haben wit ein gereinigtes, aus Kartoffeln gewonnenes Tyrosinase-Pulver hergestellt. Die in-vitro-IVirkung yon Tyrosinase auf Tyrosin in Gegemvart yon MBH oder MMH Mir MBH oder MMH xvird Tyrosin von Tyrosinase nicht in einen schwarzen Melanin-Niederschlag umgewandelt, sondern in eine bestiindige und 1/Ssliche
EXPERIMENTELLE DEPIGMENTATION 577 Substanz. Einige Autoren vermuteten, es handle sich hier um Rapers rote Substanz, andere sahen in ihr nut ein Oxydationsprodukt des Mono•ithers des Hydrochinons. In Wirklichkeit scheinen die Dinge etwas komplizierter zu sein. Tyrosinase hat die Eigenschaft, hebert natiirlichen Substraten noch andere Phenole zu oxydieren. Dies gilt fiir die beiden Hydrochinon-Derivate. Wit haben festgestellt, dab in Abwesenheit von Tyrosin MBH und MMH von Tyrosinase in ein braunes Produkt oxydiert wird, - nicht in ein rotes, wie die Literatur berichtet. Wird jedoch etwas Tyrosin zugefiigt und wird diese Amino- s•iure gleichzeitig mit Hydrochinon-Mono•ither oxydiert, so erh•ilt man ein rotes Produkt. So besteht, wenn man nicht sehr sorgf•ltig arbeitet und gerei- nigte Tyrosinase benutzt, die Gefahr, dab man unabsichtlich etwas Tyrosin in das Reaktionsgeschehen einfiihrt, da Tyrosin fast immer als Begleitstoff von natiirlichen Enzymen vorhanden ist. Abb. 4: Flanke eines 16mal mit MMH behandelten schwarzen Meerschweinchens zwei Wochen nach Beendigung der Behandlung. Die nachwachsenden Haare sind weifi. Wit haben papierchromatographisch untersucht, ob die roten Substanzen, die bei der Reaktion Tyrosin-Tyrosinase in Gegenwart von MBH und MMH gewonnen wurden, die gleichen sind. Die chromatographische Analyse hat erwiesen, dal3 die beiden roten Sub- stanzen mit verschiedenen Geschwindigkeiten wandem. Es ist sehr unwahr- scheinlich, dal3 es sich um oxydiertes Tyrosin handelt, weil die Geschwindig- keiten dann die gleichen sein mtil3ten. Wit schlossen daraus, dal3 das letzte Stadium der Tyrosin-Tyrosinase-Reak- tion in Gegenwart von Hydrochinon-Mono•ither sehr wahrscheinlich eine Verbindung ist von oxydiertem Tyrosin und oxydiertem Hydrochinon-Mono- •ither.
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