566 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS warten, da ,,Extra Matt" als ausgepr•igtes Blaugri/n und ,,Feuerrot" als inten- sives orangestichiges Rot Komplementarfarben darstellen, deren Addition Graut6ne ergeben sollte. ,,Feuerrot" benutzt man zur Erzielung ,,warmeter", ,,Extra Matt" zur Erzielung ,,matterer" Nuancen. Bei Mixton ,,Blau" fallt das v611ige Fehlen der roten Komponente auf, wo- gegen ein kraftiges Ansteigen der blauen und violetten Remission zu beob- achten ist. Dieset Mixton l•iBt sich demnach zur Nuancierung in der ,,aschigen" Richtung verwenden. Zl/. Remission gebleichter Haare Die Remissionskurven in Abb. 2 und 3 wurden yon gefarbten Wollgeweben, in Abb. 4 und 5 yon gefarbten Btiffelhaaren aufgenommen. Da bei jeder Oxy- dationsfarbung auf teilweise ergrautem Haar ein parallel verlaufender Bleich- prozeB ablauft, der auf diesen weiBen Fasern naturgemaB nicht sichtbar wird, geben die in den Abbildungen 2 bis 5 gezeigten Kurven das in der Praxis zu beobachtende Farbbild nut teilweise wieder. Um ein vollstandiges Bild zu er- halten, mtissen die Farbungen auf solchen Haaren erzeugt werden, die in bezug auf Farbtiefe, Farbton und WeiB- bzw. Graugehalt etwa der Praxis ent- sprechen. Zur Verdeutlichung dieses parallel verlaufenden Bleichprozesses sind in Abb. 6 die Remissionskurven mittelblonder Haare vorund nach der Bleichung dargestellt. Die Bleichflotten enthielten in belden Fallen 1,5•o NH3. Die Kon- zentration an H20 2 wurde einmal auf 3,0•o, im anderen Falle auf 4,5•o ein- gestellt. Das Ausgangshaar wurde mir diesen L6sungen bestrichen und nach einer Einwirkungszeit yon 30 min bei 32 o C gesptilt und getrocknet. Aus den Remissionskurven ist ersichtlich, dab die Aufhellung mit einer Zu- nahme des Rotanteils verbunden ist. Diesc Erscheinung muB bei der Nuancie- rung yon Haarfarbemitteln sowie bei der Farbwahl dutch den Friseur ber•ck- sichtigt werden. If. Remission ,,helleregef drbter " btaare In Abb. 7 wird die Remission yon Farbungen wiedergegeben, die mit einer handelstiblichen Nuance ,,Hell-hell-aschblond" auf mittelblondem Haar bei verschiedenen H20•-Konzentrationen hergestellt wurden. Bei den einzelnen Kurven ist die jewells gewahlte Konzentration yon H•O• angegeben, die in der gebrauchsfertigen Farbecreme vorhanden war. Man erkennt, dab der parallel verlaufende BleichprozeB bei 0,6•o H•O2 nut sehr gering ist, so dab man yon einer sogenannten ,,Ton-in-Ton-Farbung" sprechen kann. Bei Steigerung der H•O•-Konzentration erhalt man ein Farb- bild, welches heller als die Naturfarbe liegt. Vergleicht man die Abbildungen 7 und 6, so wird die teilweise Kompensa- tion des bei der bleichenden Farbung auftretenden Rotanteils dutch die Farb-
SPEKTRALE REMISSION OXYDATIVER FARBUNGEN 567 stoffe der Nuance ,,Hell-hell-aschblond" sichtbar. Bei starken Hellerf•irbungen (Hellerfi[rben tiber groBe Farbtiefen-Differenzen) ist die Rot-Kompensation in diesem Falle jedoch ungentigend, so dab man entweder eine andere, mattere Nuance des Firbemittels wihlt oder aber einen entsprechenden ,,Mixton" hinzuftigt (z. B. ,,Extra Matt", vgl. Abb. 5). Abb. 7 Hellerf•rbungen mir Koleston Nr. 221 (Hell-Hell-Aschblond) Abb. 8 Kubelka-Munk-Funktion C. Bestimmung der Farbstoffkongentration in der Faser durch Remissionsmessungen Die Remission ist eine Funkdon der Farbstoffkonzentration im Substrat. Bei Messungen an Farbanstrichen wurde von K u b e 1 k a und M u n k (5) gefunden, dab die Farbstoffkonzentration c•, demAusdruck (l--R)2 2 R proportional ist. Dieset Ausdruck wird im allgemeinen kurz als K-Weft bezeichnet. R bedeutet den Remissionsgrad (bei 100% iger Remission ist R -- 1, bei 0%iger Remission ist R = 0). Ftir den ideal weiBen K6rper erh•lt man demnach bei R: 1 ftir cv den Wert 0, ftir den ideal schwarzen K6rper bei R: 0 ftir cv den Wert ,,un- endlich".
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