EXPERIMENTELLE DEPIGMENTATION 575 starke Pigmentierung der Meerschweinchenzitze.) Das MMH erwies sich, was die Depigmentierung anbetrifft, als wesentlich st•irker wirksam als das MBH. Der [ferlauf der Depigmentierung in vivo Meerschweinchenzitzen wurden nach einer Behandlung yon 1, 2, 3, 4, 6, 9, 12 und 18 Tagen histologisch untersucht. Die Basalschicht, in der sich die Melanocyten befinden, depigmentierte sich zuerst, was schon nach 3 bis 4 Applikationen zu erkennen ist (Abb. 2). Danach depigmentierten sich die oberen Schichten, bis die Epidermis kein Melanin mehr enthielt. IVirkung auf Chromatophoren (Melanophoren) Die Chromatophoren sind subepidermale Bindegewebszellen, die phagocy- tierte Melanin-K6rnchen epidermalen Ursprungs enthalten. Es bestehen groBe individuelle Unterschiede in bezug auf die Anzahl der vorhandenen Chromato- phoren. Selbst nach vollst•indiger Entf•irbung der Epidermis dutch MBH - oder MMH-Behandlung k6nnen Chromatophoren in der Haut gefunden wetden, mitunter sogar in groBen Mengem Bei unseren Versuchsbedingungen scheinen die Chromatophoren yon der Behandlung nicht beeinfluBt zu wetden. Die Dopa-Reaktion bei Beginn und am •Fnde der ,,Depiegmentierungsbehandlung". Die yon Bloch (2) ausgearbeitete Dopa-Reaktion besteht darin, frische Gewebestticke mit einer L6sung yon 1-Dihydroxyphenylalanin (Dopa) zu- sammenzubringen. Eine positive Reaktion ist erreicht, wenn eine diffuse Schwarzf•irbung in den Melanocyten eintritt, die auf das Vorhandensein yon aktiver Tyrosinase hinweist. Wie bereits beschrieben, beginnt die Depigmentierung mit MMH in der Basalschicht der Epidermis. Da sich die Melanocyten haupts•ichlich in dieset Zone herinden, war das Ergebnis der Dopa-Reaktion in diesem Stadium yon besonderem Interesse. Ftinf Tage lang behandelten wit braune Meerschweinchenzitzen und nahmen dann die Dopa-Reaktion an den Gewebeschnitten vor. Wit erhielten ein ein- deutig positives Resultat (Abb. 3). Dasselbe Experiment, 3 mal wiederholt, ergab das gleiche Resultat. Wurden die Meerschweinchen jedoch einen Monat lang, d. h., 2 mal so lange wie n6tig, mit MMH behandelt, so fiel die Dopa-Reaktion negativ aus. Das gleiche Resultat wurde mit MBH nach einer 6w6chigen Behandlung er- zielt. Die Dopa-Reaktion ist also positiv beim Beginn der Depigmentierung, selbst, wenn die tieferen Epidermisschichten pigmentfrei sind und die Melan- ocyten nicht f•ihig zu sein scheinen, Melanin zu bilden. Sie ist ein Beweis daftir, dab die Dopa-Oxydase (Tyrosinase) noch aktiv ist. Bei langerer Behandlung jedoch wird die Dopa-Reaktion negativ und zeigt die Abwesenheit oder die Hemmung der Dopa-Oxydase (Tyrosinase) der Melanocyten an.
576 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS a b Abb. 3a--b: Mit MMH behandelte Zitzen (5 Tage) a) vor der Dopa-Reaktion b) nach der Dopa- Reaktion, die Melanocyten sind deutllch slchtbar. Die Re-Pigmentierung 16 bis 20 Tage behandelte, vollstitndig depigmentierte Meerschweinchen- zitzen wurden nach Beendigung der Behandlung beobachtet. Die Repigmen- tierung vollzog sich nahezu vollstitndig innerhalb von 18 Tagen. Wurde j edoch 5 Wochen lang reit MMH behandelt, d. h. 2real so lange, wie erforderlich, so setzte die Repigmentierung viel spitter ein, oder sie blieb sogar ganz aus (selbst nach 6monatiger Beobachtung). Depigmentierung der Meersch•veinche•anke Behandelt man die rasierte Flanke eines schwarzen Meerschweinchens reit MMH, so wird nach 2 Wochen eine vollstitndige Depigmentierung erreicht. Die nach der Behandlung wachsenden Haare sind frei von Pigment (Abb. 4). In-vitro-Experimente Tyrosinase ist ein Enzym, das in der Natur fiberall vorkommt, und die Bildung kiinstlicher Melanine gelingt leicht in vitro, wenn das Enzym reit Substanzen wie Tyrosin oder Dopa zusammengebracht wird. Aus verschie- denen Griinden kann man diese in-vitro erzielten Ergebnisse nicht reit der Melanogenese in vivo ohne weiteres vergleichen. Viele Substanzen sind in vitro als Inhibitoren wirksam, withrend sie es in vivo nicht sind. Das Gegenteil ist ebenfalls m6glich. Zur Zeit ist dies abet die einzige Methode, gewisse Eigenschaften zu untersuchen, vor allera die Reakfionsxveise der hier in Be- tracht kommenden Substanzen MMH und MBH. FOr diese Versuche haben wit ein gereinigtes, aus Kartoffeln gewonnenes Tyrosinase-Pulver hergestellt. Die in-vitro-IVirkung yon Tyrosinase auf Tyrosin in Gegemvart yon MBH oder MMH Mir MBH oder MMH xvird Tyrosin von Tyrosinase nicht in einen schwarzen Melanin-Niederschlag umgewandelt, sondern in eine bestiindige und 1/Ssliche
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