SEX MOTIVES DURING ODOR PRESENTATION 55! Aus der Variation der genannten Reizbedingungen, also Bilder reit unterschiedlicher Dominanz der beiden Altemativen ,,Stadt" und ,,Frau", der verschiedenen •-•-•' - ' ' Da•,•cm,gszmten und der Bedingung m•t bzw. ohne Duftapplikation, ergab sich der auf dem nachsten Bild dargestellte Versuchsverlauf [Abb. 4). 1/200 1/125 1/200 1/125 sec ZEIT: 1/250 1/170 1/250 1/170 SERIE: OHNE DUFT MIT DUFT Abbildung 4 Schematische Darstellung, wie die in Abb. ! aufgezeigten Diaserien nacheinander vorgeftihrt wurden. Grau bedeutet Diaserie reit Duft, weif• bedeutet Diaserie ohne Duft vorgefQhrt. Darfiber stehen die Projektionszeiten in Sekunden. Man erkennt, dag zunachst die Serie 1 mit der Darbietungszeit von 1/2so Sekunde bei gleichzeitiger Wahrnehmung des Duftes, danach die Serie 2 bei 1/2oo $ekunde Darbietungszeit ohne Duft, schlieglich die Serie 3 bei 1/17o $ekunde Darbietungszeit wiederum mit Duft und dann die Serie 4 bei einer Darbietungszeit von 1/us Sekunde wiederum ohne Duft dargeboten wurde. Hier also liegt eine sukzessive Steigerung der Darbietungszeit vor, bei gleichzeitigem Wechsel der Diaserien und bei alternierender Duftapplikation. Die rechte H•ilfte der Kastchenreihe stellt eine Wiederholung der linken Halfte dar, wobei die bisher ohne Duft dargebotenen Serien bei jeweils derselben Darbietungszeit nun mit Duft appliziert wurden. Der Sinn dieser variierenden Abfolge lag selbst- verst'findlich darin, Effekte, die durch die Wiederholung der Bild- projektionen zustande kommen k/Snnten, auf die beiden Bedingungen mit und ohne Duftapplikation gleichmaf•ig zu verteilen und dadurch zu eliminieren.
552 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Die GeruchsreJze und ihre Darbietung Die Versuchspersonen konnten zwischen drei der handelsfiblichen Parfums ausw'ghlen: Das erste war ein nach Moschus, sehr animalisch riechendes Parfum, das zweite ein sehr blumiges, duftiges, und das dritte ein sehr schweres, stifles Parrum. Zu Beginn der Untersuchung hatten die Versuchspersonen sich ftir dasjenige Parfum zu entscheiden, dem ihrem subjektiven Empfinden nach am ehesten eine sexuell stimulierende Wirkung zukam. Zur Darbietung wurde mittels eines Atomizers eine relativ gleichbleibende Menge auf den Handrticken gesprfiht und von dieser Stelle w'fihrend der Bilddarbietung der Duft aufgenommen. Bei den Serien ohne Duft wurde ein Verstr6men des aufgesprtihten Duftes durch Oberziehen eines Handschuhes verhindert. Den Versuchspersonen wurde gesagt, sie s•ihen entweder eine Frau oder eine Stadt. Dement- sprechend waren drei Antworten m6glich: Frau, Stadt oder ich sehe nichts. Versuchspersonen und der Oft der Untersuchung Getestet wurden 25 mannliche Probanden im Alter zwischen 20 und 39 Jahren. Die Untersuchung wurde in der Psychosomatischen Klinik in Windach, N'fihe Ammersee, durchgeftihrt. C. Die Darstellung der Ergebnisse Als erstes galt es zu prtifen, ob das von uns verwendete Bildmaterial tatsachlich nach dem oben dargestellten Schema bestimmte Antworten nahelegte. Aufschluf• dartiber gab die Summe aller ,,Stadt"- bzw. ,, Frau"-Antworten bei den acht Dias. Diese Summen sind in dem folgenden Kurvendiagramm {Abb. 5} dargestellt. Man sieht an der B-Kurve, dag bei Dia 1 praktisch alle Versuchspersonen die stadtebauliche Ansicht wahmahmen und keine einzige den darin versteckten Sexinhalt erkannte. Abgesehen von einigen Irregularit&en nahm dann die Anzahl der ,,Stadt"- Antworten, wie zu erwarten war, ab, wahrend die Anzahl der ,,Frau"- Antworten (R-Kurve} zunahm. Der Schnittpunkt der beiden Kurven kennzeichnet jenen Bereich, wo eine Entscheidung zwischen ,,Stadt" und ,,Frau" als v611ig arbitr•ir anzusehen ist. Bei den Dias 6 und 7 wurde also keine der b½iden Altemativen favorisiert, so daf• wir in diesem Bereich den st•irksten Einflug der Duftapplikation, sofern diese tiberhaupt einen Einflug auf die Wahrnehmung hat, vermuten dtirfen.
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