SEX MOTIVES DURING ODOR PRESENTATION 557 Diskussion der Ergebnisse und Ausblick Vorwissenschaft!iche Erfahrung fiber die Wirkung atherischer Ole auf den menschlichen Organismus ist Jahrtausende alt. Der objektive Nachweis solcher Effekte beim Menschen bereitet jedoch -- anders als bei vielet• stammesgeschichtlich alteren Lebewesen -- wegen seiner geringen Auspragung und der grot•en individuellen Schwankungen er- hebliche Schwierigkeiten. Ob ein Duft berauschend, belebend, beruhigend oder bet/firend wirkt, obliegt weitgehend subjektiver Erlebnisbeschreibung. Beim Versuch, die erogene Wirkung von bestimmten Dfiften aufzu- zeigen, beschritten wir einen indirekten Weg: Eine der Psychologie seit langem bekannte Eigenschaft des Organismus besteht darin, dat• seine jeweilige Bedfirfnislage die Leistungsfahigkeit der entsprechenden Sinnes- organe beeinflut•t. So nimmt ein hungernder Mensch jene Dinge, die reit Nahrungsmitteln zusammenhangen, bereits unter Bedingungen wahr, unter denen sie den Gesattigten verborgen bleiben. 'Ahnlich mfit•te -- und diese Annahme gait es zu pr0fen -- ein durch sogenannte erogene Dfifte stimuliertes Individuum Reize sexuellen Inhaltes schneller wahr- nehmen als unter Vergleichsbedingungen. Die von uns benutzte Untersuchungsmethode k/•nnte sich unter bestimmten Voraussetzungen und entsprechenden Abwandlungen f fir die Beantwortung weiterer Fragen eignen, z. B.: 1. Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Parfumtypen in ihrer Auswirkung so, dat• die visuelle Wahmehmung ganz bestimmter Sexreize begtmstigt werden? Gibt es Dfifte, die z.B. speziell bei schwarzhaarigen Frauen besonders wirken? 2. Kann man Assoziationen, die man bei dem Geruch eines Parffim- /fils empfindet, mit dieser Methode erharten? Pa_gt zum Beispiel zu einem Parf'tirn/31 die Assoziation ,,grfine Wiese, Tau, Sommermorgen oder heit•er Badestrand mit Palmen"? 3. Endlich k/finnte man die immer wieder auftauchende Frage stellen: gibt es noch Rudimente von menschlichen Pheromonen, also Stoffen, die in ganz bestimmter Weise sexuell wirksam sind ? Zusammenfassung 20 m•innliche Versuchspersonen, denen mittels eines sogenannten Projektionstachistoskops Bilder mehrdeutigen Inhaltes kurzzeitig dar- geboten wurden, wurden getestet. Dargestellt war jewells ineinander
558 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS cinc crotischc und eine stiidtebauliche Ansicht, wobci tinreal die erotischc Szcne und dann wieder die stiidtcbauliche Szene dominant waren. Die Darbietungszeiten lagen zwischen 1/2so und 1/125 Sekundc. Die Darbictung der Bildcr crfolgte mir und ohne Stimulation yon mutmai•lich erogencn Ccrtichen. Als solche wurden auf dem Markt befindliche Parrums ver- wendot. Die Untersuchungen ergaben mir hohcr Signifikanz, dat• dic Sexmotive wiihrend der Duftdarbietung gegentiber dem Stadtmotiv sch()n bei ungtinstigerer Wahmehmungssituation erkannt wurden. Ein Vcrglcich der Resultate bci vcrschiedenen Darbietungszeiten zeigtcn dagcgen keinen Unterschied dutch die Dufteinwirkung. Literatur {1) Larss(m, K., Physiol()gy and Behavior, 4 (3) 733-737 (1969). (2) Michael, R., ct al, Science N. S. Vol. 172, n. 3986 964 966 (1971). (3} Sterner, W., }ian•sch, E,, und Schwarz, D., Parr. u. Koslnct. 58, 189-196 (4) kc Magncn, Arclnvcs sciences physiol. 6 (2), 125-16(). [•1 Lazarus, R S., Yousero, }t,, und Archberg, D., Ioum. Personality, 21, ,312-328 1977).
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