560 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS LITERATUR: (1) Freytag, H.: Parftimerie u. Kosmet. 41,403 (1960) (2) Harris, M. und Smith, J.: Res. Nat. Bur. Standards 15, 63 (1935) 17, 97 (1936) 20, 563 (1938) (3) Speakmann, J. B.: Trans. Faraday Soc. 33, 844 (1937) (4) Hildebrand, D. und Kersten, H.: Biochem. Z. 332, 67 (1959) (5) Freytag, H.: Fette, Seifen, Anstrichmittel 56, 415 (1954) (6) Dusenbury, J. H. und Menkart, J.: Proc. Internat. Wool Text. Res. Conf. Australia 1955 F, 142 (7) Mercer, E. H.: Textile Res. J. 23, 388 (1953) (8) Freytag, H.: Parftimerie u. Kosmet. 41,313 (1960) SUMMARY The urea-bisulfite, acid and alkali solubilities are higher for the top of the single hair as' for the part near the scalp. These differences are vigorously in- creased by bleaching. Hair from different femal persons shows likewise diffe- rent solubilities mentioned above, even similar received from the two species of a heterochromic hair. The results are discussed with a view to laying down the fundamental cosmetical requirements. MESSUNGEN ZUR SPEKTRALEN REMISSION OXYDATIVER F•RBUNGEN DR. H. WILMSMANN* [f orgetragen am 1.9. 1960 in Miinchen auf dem 1. KongreJ• der IF3'CC Die Farbbeurteilung durch das menschliche Auge ist subjektiv beeinfluBt durch die Verschiedenartigkeit der Farbempfindung yon Mensch zu Mensch, Ermtidungserscheinungen des Sehapparates und durch schwankende Lichtver~ h•iltnisse. Eine objektive Farbbeurteilung ist daher sowohl ftir die Farbenfor- schung als auch far die Farbstoffkontrolle, Nuancierung oder Nachstellung yon Farbvorlagen yon gr6Bter' Bedeutung. Ftir die QuaIit•itskontrolle yon Haarf•irbemitteln ist eine objektive Farb- beurteilung besonders wtinschenswert, weil es schwierig ist, Standardausf•ir- bungen tiber l•ingere Zeitr•iume farbgetreu zu erhalten. R. Blanke (1)emp- fiehlt auf dem Gebiete der Oxydationsf•irbungen die Verwendung yon Kunst- stoff-Folien als F•irbematerial und Messung der spektralen Durchl•issigkeit. Da Haarf•irbemittel je nach Alkalit•it, H202-Konzentration sowie kolloidchemi- * Aus dem Entwicklungslaboratorium der Ondal, GmbH. (Wella-Haarkosmetik), Darmstadt.
SPEKTRALE REMISSION OXYDATIVER FARBUNGEN 561 schem Zustand neben der Bildung der Farbstoffe eine partielle Aufhellung der nattirlichen Haarfarbstoffe (Haarbleichung) bewirken, wodurch das Farbbild wesentlich beeinfiuBt wird, kann die Verwendung yon Kunststoff-Folien als Fiirbegut nur teilweise befriedigen. Eine direkte Messung der Remission ge- fiirbter Haare ist daher besonders ftir die Haarfarbenforschung von Bedeutung. Eine objektive Farbbeurteilung gefiirbter Haare ist im Prinzip durch Mes- sung der spektralen Intensitiitsverteilung des remittierten Lichtes m6glich. Die entsprechenden Spektralphotometer mir Remissionszusatz sind jedoch sehr kostspielig, so dab man im allgemeinen ftir Routinekontrollen darauf verzich- tete. Mit Hilfe des Zeiss-Elrepho (2) kann man Haarfiirbungen jedoch auf weniger kostspielige Weise bei relativ geringem Zeitaufwand durch Messung der Remission bei sieben Wellenliingen mir ausreichender Genauigkeit zahlen- miiBig kennzeichnen. •4 Begrifle der Farbme?rik (3) Aufgabe der Farbmetrik ist die zahlenmiiBige Erfassung der Farbempfindang, die durch die in das Auge fallende Lichtstrahlung, welche man als Farbreig bezeichnet, hervorgerufen wird. Der Farbreiz ist durch die WellenNngen des Lichtes sowie der zu jeder WellenNnge geh6renden Intensitiit eindeutig gekermzeich- net. Wiihrend der Farbreiz die Farbempfindung eindeutig bestimmt, karm die Farbempfindung jedoch durch unendlich viele verschiedenartige Farbreize ausge16st werden. Die unendlich groBe Mannigfaltigkeit der Farbreize wird im Auge dutch drei verschiedene ,,Sehstoffe" in eine dreifache Mannigfaltigkeit yon Signa- lert umgesetzt, die dann yore Gehim zu einer einheitlichen Farbempfindung reduziert wird. Ftir die Messung des Farbreizes, der spektralen Intensitiitsverteilung des rcmittierten Lichtes, ist es not- wendig, das zur Beleuchtung verwendete Licht zu standardisieren. Im CIE-System (4) wird die sogenannte ,,Normlichtart C" benutzt, welche etwa dem mittleren Tageslicht entspricht. Die spektrale Empfindlichkeit der drei ,,Sehstoffe" im Auge des ,,Normalbeobachters", der ein mittleres Auge repriisentiert, ftir die Normlichtart C wird im CIE-System durch drei Serien yon Auswahl-Wellenliingen wiedergegeben. Inte- griert man tiber die Intensitiiten bei den angegebenen Auswahl-\VellenNngen, so erhiilt man die drei Farb- werte X, Y und Z, welche die Farbempfindung zahlenmiiBig ausdrticken. Aus den Farbwerten X, Y und Z bildet man hiiufig die Farbwertanteile X Y Z x -- X+Y+Z' y -- X+Y+Z undz- X-+ Y+Z Da x q- y q- z = 1, gentigt die Angabe yon x und y, wodurch z mitbestimmt ist. Die Farbwertanteile k6nnen dadurch in einem ebenen Koordinatensystem dargestellt werden. Man triigt x und y in einem rechtwinkligen Koordinatensystem auf und erhiilt die sogenannte Farbtafel, welche einen Schnitt durch den Farbraum X, Y, Z darstellt. Alle Farben, die sich nut durch die Helligkeit unterscheiden, fallen in einem Punkte der Farbtafel zusammen. Die Farbwertanteile x = y = z = 0,333 kermzeichnen die Farbe ,,Unbunt", wodurch die ganze Grauleiter zwischen Schwarz und WeiB erfaBt wird (vgl. Abb. 1). Zur vollstiindigen Kennzeichnung der Farbempfmdung ist auBer der Kennmis yon x und y noch der Hell- bezugswert Y notwendig, um die Farbempfindung des Normalbeobachters bei Normlichtart C eindeutig zu definieren. Die praktische Anwendung der Bestimmung yon X, Y und Z mit Hilfe der Auswahl-Wellenliingen ist etwas umstiindlich, da eine Integration tiber die Intensitiiten bei den Auswahl-Wellenliingen erforderlich ist. Diese Integration wird im Z ei B- E 1 r e p h o meBtechnisch dadurch umgangen, dab die Photozelle diesen Vorgang gewissermaBen selbstiindig ausfiihrt. Vor die Photozelle werden nacheinander drei Filter geschal- tet, die so ausgebildet sind, dab die resultierende Empfindlichkeit der Photozelle m6glichst genau der Farbempfindlichkeit der drei ,,Sehstoffe" im Auge angeglichen wird. Die Messung ergibt dann direkt die Werte X, Y und Z. Wiihrend die Kennzeichnung der Farbempfindung reit Hilfe der Auswahl-WellenNngen oder FarbmeB- filter ftir Farbvergleiche Vorteile bietet, ist es ftir die Farbenforschung notwendig, die gesamte spektrale Intensitiitsverteilung des Farbreizes zu kermen. Aus den Remissionskurven lassen sich wertvolle Hinweise, z.B. ftir den Zusammenhang zwischen Kon•stitution und Farbe, erhalten.
Previous Page Next Page