jr. Soc. Cosmetic Chemists 19, 289-343 (1968) Clber die Gelstruktur der Salben KURT MONZEL* Nach einem [f ortrag, gehalten am 74. April 7P67 in Hamburg Synopsis--The gel structure of ointments. From the point of view of theology, ointments have a flow point, show plastic deformation, and their rheogram consists of a thixotropic hysteresis loop. These theological phenomena indicate that ointments are secondary valence gels. Therefore, the question can be raised whether or not ointments possess the most important characteristic of a gel, i.e. a coherent three dimensional skeleton of firm structural elements and an immobilized liquid phase in the interstices. On the basis of published scientific data and studies here, this question is answered affirmatively. •. EINLEITUNG Die Salben sind eine recht komplizierte Arzneioeorm, verwirrend nicht nur durch die chemische Vielfalt der verwendeten Grundlagen und Hilfs- stoffe (z. B. Emulgatoren, Welchreacher, Antioxydantien, Konservierungs- mittel), sondern auch durch die Tatsache, dab offenkundig zu ein und der- selben Arzneiform Produkte gez•ihlt werden, die in ihren physikalisch-che- mischen Eigenschaften (z. B. Aussehen, Schmelzpunkt, Welchheir, Streich- barkelt, Lipophilie, Hydrophilie) sich betr•ichtlich unterscheiden. Liest man beispielsweise die Monographie yon v. Czetsch-Lindenwald und Schmidt- la Baume tiber Salben, Puder und Externa (1) dutch, die in verdienstvoller Weise weitverstreute Angaben und Kenntnisse zusammengetragen hat, so schlieBt man das Buch mir wirrem Kopf und hat wohl viel an Einzelwissen * Galenische Forschungsabteilung der Firma F. Hoffmann-La Roche & Co. AG, CH-4002 Basel/ Schweiz. 289
290 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS erfahren, abet keine allgemeine klare Obersicht/fiber das Gebiet der Salben gewonnen. Dutch manche Jahre hindurch haben wit und unsere Mitarbeiter (2) - (16) uns mir den galenischen Problemen yon Salben gesch•tftigt. Dabei hat sich immer ddngender das Bedfirfnis nach einer Systematik der Salben eingestellt. Allerdings kam ffir uns pharmazeutische Galeniker nicht eine Einteilung nach therapeutischen oder dermatologischen Gesichtspunkten in Frage, sondern eine Einteilung, welche die chemischen und die physikalisch- chemischen Gegebenheiten berficksichtigt. Diese Systematik haben wit 1953 bekannt gegeben (17). Sie wurde sp•tter yon Lietz (18) abgelehnt, haupt- s•tchlich wegen des darin ge•tuBerten Vorschlages, die einfachen Salbengrund- lagen als Gele zu betrachten. Die nachfolgenden Ausffihrungen befassen sich deshalb zu einem guten Teil mir der Festlegung des Begrifles ,,Gel", der in der einschl•tgigen Literatur keineswegs einheitlich definiert ist - so- fern nicht eine Begdffsbestimmung fiberhaupt fehlt und das Wort Gel in seiner ganzen schillernden Unbestimmtheit gelassen wird. Es ist auch m6g- lich, dab unser Systematisierungsversuch (17) nicht genfigend klar dargelegt wurde und dab MiBverst2ndnisse sich eingestellt haben. Schlie131ich darf er- w2hnt wetden, dab jede Systematisierung eines Gebiete3 oder eines Ph•tno- mens der Natur zwar ein altes menschliches Bedfirfnis ist, dab jedoch die Natur verwickelter und weniger durchschaubar ist, als es der Systematiker wahr haben will. So besteht die Gefahr, dab jeder Einordnung etwas Ge- waitsames und Erzwungenes anhaftet. Dadn zeigen sich die M2ngel eines solchen Vorgehens, die jedoch in Kauf genommen wetden, wenn daftir auf der anderen Seite die 17•bersicht, die Forschungsarbeit und, im Falle der Salben, die Formgebung der Pr•parate und die Verfahrenskunde erleichtert wetden. 2. D•E DEFINITION DES BEGRIFFES SALBE Pharmazeutische Zubereitungen wetden aus sehr verschiedenen Grfinden einer bestimmten Arzneiform zugeteilt. Damit ein Pr•tparat der Arzneiform der Salben zugeordnet wetden kann, mfissen zwei Bedingungen erffillt sein: 1. eine medizinische therapeutische Forderung: Salben sind zur arzneilichen Anwendung auoe der Haut und den Schleimh•uten des menschlichen und tierischen K6rpers bestimmt*. 2. eine physikalisch-chemische, oder sagen wit genauer: eine rheologische Forderung: Salben sind von halbfester Beschaffenheit oder ,,butter•ihnlicher" Konsistenz**. * Fiir ,,kosmetiszhe Salben" m/fsste das Wort ,,arzneilich" dutch ,,kosmetisch" ersetzt wetden. •* Daraus folgt, dab ein dermatologisches Priparat wie z. B. eine fltissige spiritu6se oder 61ige Einreibung (Liniment, Oleum) keine Salbe ist, abet auch eine gallertartige Zinkgelatine nicht, well dieset die halbfeste, ,,butterihnliche" Beschaffenheit fehlt.
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