UBER DIE GELSTRUKTUR DER SALBEN 325 Vom galenischen Standpunkt aus haben solche Isogele eine Reihe yon Nachteilen: Da mir jedem Temperaturgrad mehr oder weniger neue Anteile zu schmelzen bzw. zu erstarren beginnen, •indern sich die rheologischen Eigenschaften der Produkte (FlieBpunkt, Fl•iche der Hystereseschleife, 4O 3O '•, (dyn cm 2) 20000 40000 60000 80000 •Ibbildung 22 Rheopexe Fliei3kurven der drei Mischungen 4, 5 und 6 in •Ibb. 21 in ver•ndertem Mai3stab. 1 40 % Glyzerin + 60 % Kaolin (•Ibb. 21, 6), 2 50 % Glyzerin + 50 % Kaolin (•Ibb. 22, 5), 3 55 % Glyzerin + 45 % Kaolin (•Ibb. 22, 4).
326 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Quasiviskosit•it bei bestimmtem Geschwindigkeitsgef•ille) in einem verh•ilt- nism•iBig engen Temperaturbereich auBerordentlich. Zwischen 40 o und 45 øC wird Vaselin fifissig, bei noch tieferen Temperaturen werden es die Speise- fette, die /fiblichen PAeG-Salben wenigstens erst bei 50øC und darfiber. Dieses ausgepr•igte Weichwerden und baldige Schmelzen bei warmen Tem- peraturen machen solche Isogele ffir Salben, die in heiBen L•indern gebraucht werden mfissen, wenig geeignet. Andererseits verlieren solche Salben in der K•ilte ihre Geschmeidigkeit. Es ist deshalb begreiflich, dab versucht wurde, weniger temperaturempfindliche KW- und Lipogele herzustellen, die auch bei warmen Temperaturen noch salbenartig sin& 13. KW- UND HYDROGELE IN FORM VON HETEROGELEN Werden in fifissiges Paraffin als Vertreter der Kohlenwasserstoffe oder in ein fettes O1 als Vertreter der lipoiden Verbindungen Stoffe eingearbeitet, die darin ein Geigerfist zu bilden verm6gen, die jedoch chemisch mir der flfissigen Phase nicht verwandt sind oder sich, falls eine gewisse chemische Verwandtschaft besteht, physikalisch-chemisch andersartig verhalten, so entstehen KW- und Lipogele, die Heterogele sind. Besitzt der chemisch fremdartige Gerfistbildner einen genfigend hohen Schmelzpunkt, so bleiben diese Gele his gegen Temperaturen/fiber 60 øChin salbenartig. Hier bewegen wir uns in bezug auf Geltypen in vertrauterem Gebiete als bei den ,,Kristall- gelen", so dab wir uns unter Aufziihlung einiger M6glichkeiten kurz fassen k6nnen. Es seien angeffihrt: Solche Gele wetden hergestellt z. B. dutch L6sen yon 5 % PAe mir einem mittleren Mol.-Gewicht yon 21000 in 130øC heiBem flfissigem Paraffin. Die Abkfihlung hat schlagartig zu erfolgen (10øC/1 sec), damit ein Gelnetz mir kristallinen Bereichen entsteht (Mbb. 12 c). Die hohe Temperaturbest•in- digkelt dieset Salben macht sie ffir manche pharmazeutische Zwecke sehr geeignet (z. B. wird das Sedimentieren yon suspendierten Arzneistoffen in der W•irme verhindert). Schmierfette von hoher Viskosit•it werden durch Auf16sen von Seifen (Li-, Na-, Ca- oder AI-, seltener K-, Mg-, Ba- oder Pb-Seifen der 01-, Pal- * Markenprodukt: Plastibase© Squibb.
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