UBER DIE GELSTRUKTUR DER SALBEN 313 iso-Paraffinen und kristallinen n-Paraffinen bestehend, vermag dank dieset glficklichen Kombination schon in einer Menge von 5 % fifissigem Paraffin zu gelieren. Auch feste Ringparaffine kommen in amerikanischen Vaselin- soften vor es ist wohl m6glich, dab auch sie zur besonderen Qualit•it dieses Vaselins beitragen, welche dutch Kunstvaselin-Zubereitungen nie ganz er- reicht wird und die auf der gesch•itzten ,,Zfigigkeit" beruht diese soil das Vaselin den 20-30 % iso- und Ringparaffinen und einem niedrigen n-Paraf- tingehalt verdanken je asymmetrischer die ersten belden Paraffintypen sind, um so ,,zfigiger", d. h. fadenziehender oder langf•idiger soil das Vaselin sein.-- Obrigens ist man zur Gelierung von fifissigem Paraffin nicht auf feste Paraf- fine angewiesen auch Bienenwachs und andere Wachse gelieren fifissiges Paraffin, wenn sie aus der Schmelze erstarren. Vaselin-Sorten mit einem ausgeglichenen Verh•iltnis von resten n-, iso- und Ringparaffinen zeigen in einer Phase aus fifissigen Paraffinen ausge- zeichnete rheologische Eigenschaften, und ihr Gerfist bricht unter einer Scherung nicht stark oder u. U. v611ig zusammen. Ein n-Paraffingel zeigt nach mechanischer Beanspruchung entweder keine oder nut geringe Struk- turrfickbildung, wohl abet ein iso-Paraffingel. n-Paraffine bilden gro13e Kristalle, deren Gerfist gegen mechanische Beanspruchung anf•illiger ist als das der kleinen Kristalle aus iso-Paraffinen Mischungen beider Paraffine ergeben ebenfalls kleine Mischkristalle. * Der Verfasser dankt Herrn Dr. Waldmann ftir die fotographische Aufnahmen zu den •tbb. 15 bis 16sowie 15 und 19.
314 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Mikrokristalline Wachse*, bestehend aus iso-Paraffinen, sind neuerdings als Handelsprodukt erNiltlich**. Sie gestatten die Herstellung von Salben- grundlagen, wenn sie zusammen mir fitissigem Paraffin oder Triglyzerid- 61en geschmolzen und erstarren gelassen wetden (47)***. Wfihrend diese Kohlenwasserstoffwachse auch mir letten Olen Salbenbasen zu bilden ver- m6gen, gelingt dies nicht mir Rizinus61, da oftenbar die Hydroxyl-Gruppe am Rizinolsfiuremolektil dieses O1 zu ,,hydrophil" macht, so dab eine un- gentigende Solvatation (Olbindeverm6gen) des Triglyzerids dieset Sfiure mir den KW-Wachsen zustande kommt. Pajor et al. (48) versuchten die Struktur des Vaselins mir elektronen- mikroskopischen Aufnahmen nach dem Gefrierfitztechnik-Verfahren aufzu- kl•iren. Ihre ver6ffentlichten Fotografien zeigen in mikroskopischen Auf- nahmen starre nadelf6rmige Kristalle das elektronenmikroskopische Bild in 26 000facher linearer Vergr6sserung hingegen beweist nach ihrer Ansicht, dab die nadelf6rmigen Kristalle ein kolloidfibrill•ires difformes System dar- stelle. Die faserartige fadenf6rmige feste Phase verlaufe in mehr oder weniger geordneten Btindeln und bilde zahlreiche Haftstellen und Haftpunkte aus. Der Gitterbau des netzartigen Kristallgertistes aus Fadenbtindeln erm6gliche, dab Vaselin bei Raumtemperatur ein plastisch verformbares Gel bilde. Da die Btindel aus zahlreichen festen Paraffinen mir langen Kohlenstoffketten von kolloider Dimension bestlinden, gebtihre ihnen die Bezeichnung Mizellen. Vaselin geh6re somit zu einem kolloiden System, in welchem Mizellen die Gelstruktur aufbauen. 10. FETT- UND WACHS-SALBENGRUNDLAGEN Fette und Ole bestehen im wesentlichen aus Estern des Glyzerins mir verschiedenen Fettsfiuren, unter denen vor allem die feste Palmkin- und feste Stearinsiure und die fitissige Olsiure am Niufigsten vertreten sind. Das symmetrische Tdglyzerid nut mir Olsfiure ist bei Raumternperatur fitissig, gemischte Ester mir zwei und einem Molektil Ols•iure sind fitissig oder besitzen niedrige Schmelzpunkte. Ob Triglyzeride bei Raumtemperatur * ,,Wachs" hier als technologische Sammelbezeichnung ffir Stoffe gebraucht, die bei 20øC knet- bar, brfichig hart und kristallin sind, fiber 40 øC schmelzen, stark temperaturabhiingige Konsi- stenz besitzen und unter leichtem Druck polierbar sin& ** ESMA M = mikrokristallinerMineralozokerit, ESMA P = mikrokristallines Mineralzeresin. Produkte der Lfineburger Wachsbleiche GmbH, Ltineburg. *** Matscholl und Preug (47) nennen erstarrte Schmelzen aus z. B. 33 % Wachs und 67 % lipophiler Fliissigkeit Pasten, zeigen abet nicht anhand yon Rheogrammen, ob sich eine fiir Pasten typische plastische oder dilatante, oder die ffir Gele typische thixotrope Fliegkurve ergibt.
Purchased for the exclusive use of nofirst nolast (unknown) From: SCC Media Library & Resource Center (library.scconline.org)











































































