I•BER DIE GELSTRUKTUR DER SALBEN 343 (80) Schulman, J.H. und Stenhagen, E., Molecular interaction in monolayers, III. Complex formation in lipoid monolayers, Proc. Roy. Soc. London B 126, 356 (1939). (81) Cockbain, E.G. und Schulman J.H., Molecular interaction in monolayers, Association between amines and organic acids, Trans. Faraday Soc. 35, 716 (1939). (82) id., On the structure of protein films, ibid. 35, 1266 (1939). (83) id., Molecular interactions at oil/water interfaces, I. Molecular complex formation of oil in water emulsions, Trans. Faradqy Soc. 36, 651 (1940). (84) id., II. Phase inversion and stability of water in oil emulsions, ibid. 36, 661 (1940). (85) Schulman, J. H., The oil/water interface, Nature 147,197 (1941). (86) Loth, H., ,,Komplexbildung" zwischen ionogenen und nicht ionogenen Substanzen mir Oberfi•chenaktivit/it, Dtsch. •lpoth. Ztg. 107, 1527 (1967). (87) Kung, H. C. und Goddard, E. D., Molecular association in pairs of long-chain compounds, II. Alkyl alcohols and sulfates, f. Phys. Chem. 68, 3465 (1964). (88) Pickthall, J., Emulsions and the cosmetic chemist, f. Soc. Costa. Chem. 2, 141 (1950/51). (89) Epstein, M. B., Wilson, A., Jakob, C. W., Conroy, L. E. und Ross, J., Film drainage transi- tion temperatures and phase relations in the system sodium laurylsulfate, laurylalcohol and water, J. Phys. Chem. 58, 860 (1954). (90) Axon, A., The theology of oil-in-water emulsions, I. The effect of concentration of constituents on emulsion consistency, f. Pharm. PharmacoL 8, 762 (1965). (91) Woodman, M. und Mardsen, A., Rheological investigation of a thixotropic lotion. f. Pharm. Pharmacol. 18, 198 S (1966). (92) Talman, F. A. J., Davies, P. J. und Rowan, E. M., The theology of some oil-in-water emul- sions stabilized by condensed complex films, jr. Pharm. Pharmacol. 19, 417 (1967). (93) Barry, B. W. und Shotton, E., Structure and theology of sodium dodecyl sulphate-cetyl alcohol-water. Continuous shear experiments, jr. Pharm. PharmacoL 19, Suppl. 110 S (1967). Dis KUSSIONSBEMER KUNG H. Erbring* Die voranstehende Ver6ffentlichung bezieht sich auf einen Vortrag, der auf der Tagung der Gesellschaft Deutscher Kosmetik-Chemiker e. V. im April 1967 in Hamburg gehalten wurde. Die- set Vortrag ist f/fir die Ver6ffentlichung in Inhalt und Umfang stark erweitert worden. Die im An- schluB an den Vortrag gef/fihrte Diskussion ist nachstehend zusammengefaBt. 1. Mtinzel hat in einer vor ca. 10 Jahren erschienenen Publikation, deren Ergebnisse in seinem, gemeinsam mit J. B/fichi und O. E. Schultz herausgegebenen ,,Galenischen Praktikum" ihren Nie- derschlag gefunden haben, terminologische Begriffsbildungen gepr/igt, die dem wissenschaftlichen Sprachschatz der Kolloidforschung entliehen sind. Diese wetden in einer Weise zur Diskussion ge- stellt, die im Gegensatz zu bisher/fiblichen Ordnungsprinzipien kolloider Systeme stehen. Daher sei erlaubt, einige Bemerkungen zu der gepr/igten neuartigen ,,Systematik der Salben" und ihrer Ein- ordnung und Betrachtung als ,,Gele" zu machen. 2. M/finzel gibt f/fir Salben folgende Begriffsbestimmung: Salben sind Gele yon plastischer Ver- formbarkeit und kommt zu der Behauptung, dab eine Salbengrundlage wie Vaseline ein Gel dar- stellt (Kohlenwasserstoffgel), dartiber hinaus auch Vaseline, die 10% Bors/iure oder Zinkoxyd ent- h/ilt (Suspensions-Kohlenwasserstoffõel) und ebenso Fett (beispielsweise Oleum Arachidis hydro- genatum), das 10 % Kampfer oder Salizyls/iure enth/ilt (L6sungslipogel oder Suspensionslipogel). Gegentiber einer solchen vereinfachenden, in manchef Hinsicht vielleicht bestechenden Systematik m/fissen vom Standpunkt des Physikochemikers oder Kolloidforschers aus doch erhebliche Ein- * Universit/it K61n und Fa. Dr. Madaus & Co., K61n-Merheim. Ehemals Pr/isident der Kolloid- Gesellschaft.
344 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS w•inde erhoben wetden, da derartige Begriffsbildungen sich yon der eigentlichen Definition des Gels nicht nut weit entfernt haben, sondern an der Begriffsbestimmung Gel vorbeigehen. In einer wissenschaftlichen Terminologie ist es nicht m6glich, zwei verschiedene Gel-Begriffe zu pr•igen, einen filr den Pharmazeuten und Salben-Galeniker und einen filr den Physikochemiker oder Kol- loidforscher. Was ist unter einem Gel im Sinne der Kolloidwissenschaft zu verstehen? Wo. Ostwald hatte einmal folgende These aufgestellt: ,,Es gibt drei Aggregatzust•inde, den resten, den fiilssigen, den gasf6rmigen und einen vierten, den Gelzustand." Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dab die Gele weder echt zu den Flilssigkeiten, noch echt zu den resten K6rpem gerechnet wetden k6nnen. Es kommt vielmehr auf die physikalische Sonde an, unter der die Betrachtungen vorgenommen wetden. Unter dem EinfiuB langsam einwirkender Scher- bzw. Deformationskr•ifte kann ein Gel fiieBen, quasi wie eine Flilssigkeit unter dem Ein- fiuB schnell einwirkender mechanischer Deformation kann das Gel brechen, quasi wie ein fester K6rper. Gele besitzen somit Eigenschaften, die den Fltissigkeiten fehlen, wie Elastizidit der Deh- nung, sie besitzen eine Elastizit•tsgrenze, eine FlieBgrenze, eine Bruchgrenze, mit anderen Wor-- ten: sie besitzen die mechanischen Eigenschaften fester K6rper. Beibehalten wird yon ihrem fitissigen, meist Vorstadium her die Durchdringbarkeit filr klein molekulardisperse, diffundierende Teilchen, wobei naturgem•B quantitative Unterschiede je nach Konzentration, Art und Vorge- schichte der Gele bestehen k6nnen. Ostwald kommt daher zu folgendem Begriff: Gele sind fitissigkeitsreiche Systeme verschiedener Zusammensetzung, verschiedenen abet vor- wiegend kolloiden Dispersit•tsgrades, deren Strukturelemente dutch mechanische Verwachsung, Vernetzung, Verkn•uelung oder abet dutch gleichm•iBige, geordnete Verteilung und gen•igend kleinen Abstand das ganze System so unterteilen, dab der gr6Bte Teil der Flilssigkeit in Lyosph•ren aufgeteilt und immobilisiert ist (Gelstruktur), und somit dem System eine mehr oder weniger ausge- pr•igte, elastische Formbest•ndigkeit verleiht. Diese Definition wurde hereits vor ann•ihernd 30 Jahren aufgestellt. 3. Auch in neuerer Zeit haben diese Vorstellungen, die s•imtlich auf experimentellen Beobachtun- gen beruhen, keinerlei grunds•itzliche J•nderungen erfahren. Auch J. Stauff kommt in seinem grund- legenden, im Jahre 1960 erschienenen Buch ,,Kolloidchemie" zur Aufstellung •ihnlicher Postulate. Stauff fordert als Definition des Gels die Koh•renz der dispergierten Substanz. Wenn diese ein zu- sammenh•ingendes Ganzes bildet, spricht man yon einem Gel, wie dies am einfachsten Beispiel eines r•iumlichen Netzes sich veranschaulichen l•iBt. Das Kennzeichen des Zusammenh•ingens (Koh•irenz) liegt darin, dab man yon einem beliebigen Punkt des Netzes zu irgendeinem anderen beliebigen Punkt gelangen kann, ohne das Netz zu verlassen, ohne also dutch das Dispersionsmittel hindurchtreten zu milssen. Ftir eine derartige Betrachtung ist es yon untergeordneter Bedeumng, vorherrschende Unterschiede etwa zwischen Neben- und Hauptvalenzgelen aufzustellen, da sich letztere im wesentlichen nut dutch die Art ihrer Entstehung unterscheiden. Nebenvalenzgele sind vorwiegend Ausscheidungsformen eines tibers•ittigten Zustandes in Rich- tung aufAusbildung reiner makroskopischer Phasen sie sind weitgehend die Folge eines behinder- ten Kristallisations- oder Kondensationsvorganges. Hauptvalenzgele entstehen in der Regel dutch doppelte Umsetzung und Salzbildung oder Quel- lung aus fadenf6rmigen Makromolektilen mir ionisierbaren Gmppen. Charakteristisch filr beide Typen ist neben ihren gelstmkturellen Aufbauprinzipien (Haftpunkte, Haft- oder Vemetzungsstel- len) ihr elastisches Verhalten, ihr Elastizit•tsmodul, der naturgem•iB yon der gelbildenden Substanz und ihrer Konzentration abh'•$•gig ist. Die Elastizit•it h•ngt somit weitgehend yon der Art und der Zahl der vorhandenen Haftstellen ab, je gr6Ber ihre Zahl, um so h6her die Elastizit•t. Unter l•inger dauernder Einwirkung deformierender Spannungen kann sich die hierdurch hervor- gerufene Dehnung ver•ndern, und das Gel erleidet permanente Deformationen. Grund dafilr ist die Zerst6rung yon Haftstellen, also der Gelstruktur, wobei sich in diesem Fall die Eigenschaften des Gels graduell yon denen eines Festk6rpers zu denen einer Fltissigkeit verschieben. Mitunter kann ein solches System im AnschluB an die Einwirkung der verformenden Kr•ifte nach gewisser Zeit seinen ursprilnglichen Zustand zurilckbilden, wobei die Relaxationszeiten unterschiedlich sein
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