{JBER DIE GELSTRUKTUR DER SALBEN 305 dem geschlossenen Dispersionsmittel, nicht molekulardispers, sondern h6chstens in kolloider, abet auch in mikroskopischer oder gat makrosko- pischer Verteilung* vorliegt, eine Einteilung nach Aggregatzust•inden vor- geschlagen. Aus der Kombination der drei Aggregatzust•inde fest, fitissig und gasf6rmig des Dispersionsmittels mit jeweils drei Aggregatzust•inden der dispergierten Substanz ergeben sich die folgenden neun M6glichkeiten (:tab. •0. Tabelle II Disperse Zweistoff-Systeme. Dispersionsmittel dispergierte Substanz Bezeichnung gasf6rmig gasf6rmig - * fliissig Nebelafirosol rest Staubafirosol fltissig gasf6rmig Schaum fliissig Emulsion fest Suspension fest gasf6rmig ,,fester Schaum" fltissig ,,feste Emulsion" rest ,,feste Suspension" * nicht bestehend, da 2 Gase nut molekulardispers mischbar sind. Wenn nun in einem dispersen System auch die - ursprtinglich oder unter bestimmten Bedingungen (z. B. bei h6herer Temperarut) - disperse Sub- stanz ein zusammenNingendes Ganzes bildet, soil von einem Gel gesprochen wetden. Es sind somit inkoNirente und koh•irente disperse Systeme zu unter- scheiden. Bei den ersten sind einzelne diskfete Partikeln, die nicht miteinan- der zusammenh•ingen, in einem geschlossenen Vehikel oder Medium ein- gebettet (s..,4bb. 1! a undc). Bei den kohiirenten Systemen hiingt sowohl die ursprtinglich dispergierte Substanz als auch das Dispersionsmittel zu- sammen sie durchdringen sich gegenseitig, so dab eigentlich wie bei einem mir Wasset geftillten Schwamm nicht mehr unterschieden werden kann, welche Substanz, das Schwammgewebe oder das Wasset, dispergiert und welche zusammenh•ingend ist (Mbb. 11, bund d). Unter Gelen werden meist koh•irente Systeme aus einer festen - ursprtinglich dispergierten - Phase und einer fltissigen verstanden abet auch ausgetrocknete Gele in Form des Aerogels der Kiesels•iure oder der Ionenaustauscher sind praktisch bedeut- sam. Das Wesen des Gels wird am einfachsten am Beispiel eines r•iumlichen * Im allgemeinen wird bei dispersen Systemen kein Unterschied zwischen wirklich kolloiden und gr6ber dispersen Systemen gemacht. Die praktisch bedeutsamen Systeme liegen oft an der Grenze der eigentlichen kolloiden Systeme.
306 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS o O O o o o 0 øC) o o o 0 o 0 o b Abbildung ! ! Beispiele disperser Systeme (schematisch): a) inkohirentes System, verdtinnt (A•rosol, Emulsion, Suspension), b) kohirentes System, verdiinnt (Gele), c) inkohirentes System, konzentriert (Staub, Mayonnaise, Paste), d) kohiirentes System, konzentriert (A•ro- gel, Porenk6rper). Nach J. Stauff, Kolloidchemie, Springer-Ver- lag, Berlin-G&tingen-Heidelberg 1960, S. 31. Netzes klar. Das Netz wird aus der dispersen Substanz gebildet das Disper- sionsmittel befindet sich zwischen seinen Maschen. Das Kennzeichen des Zusammenh ,ingens, der Koh•irenz, liegt darin, dab man von einem beliebi- gen Punkt des Netzes zu irgendeinem anderen beliebigen Punkt gelangen kann, ohne das Netz zu verlassen, ohne also dutch das Dispersionsmittel hindurch zu milssen. Die Bauelemente der dispergierten netzartigen Substanz ktSnnen kolloide Gebilde sein, abet auch Ausdehnungen von der GrtSBenordnung bis zur Auf- l•Ssungsgrenze des Lichtmikroskops (100...200 m30 besitzen und aus Makro- molektilen oder auch aus Ionen- oder Molektilkristallen bestehen. Die Gele sind ein Zwischenzustand zwischen fest und fltissig. Sie sind formfest und doch verformbar, was bei einer FRissigkeit nicht der Fall ist. Andererseits fiieBen sie unter der Einwirkung •iuf3erer Kr•ifte, was bei Fest- ktSrpern nicht ohne weiteres m•Sglich ist. Das Geigerfist ist aus Bauelementen zusammengesetzt, die an Haftpunkten, oft auch an Haftstellen oder Haftbereichen aneinander haften. Es kann zwischen starten und beweglichen Bauelementen unterschieden werden. Die starten Bauelemente sind meist (anorganische) Molektilansamm- lungen kolloider Natur, die auch selbst•indige Partikeln sein ktSnnen und dank ihrer besonderen Eigenschaften zum Aufbau eines Gertistes bef/ihigt sind. Kugeln sind bei einer gentigend groBen Anzahl von Haftstellen schon in recht geringen Konzentrationen zum Aufbau eines Geriistes f•ihig* * Bei Annahme yon nut 3 symmetrisch fiber die Kugeloberfliche verteilten Haftstellen geniigt ein Volumenanteil yon bloB 5,6% zum Aufbau eines Gertistes (z. B. kolloide Kieselsiiure Aerosil © in Paraffin61).
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