OBER DIE GELSTRUKTUR DER SALBEN 331 Auf die auBerordentlich komplizierten und keineswegs v611ig erforschten biopharmazeutischen Probleme der Arzneistoffabsorption aus Salben kann hier nicht n•iher eingegangen wetden es muB auf entsprechende Publika- tionen verwiesen wetden (76). Wenn in einer Gelgrundlage zus•itzlich eine grobdisperse feste oder fitissige Phase vorliegt, so ist ein recht kompliziertes Gebilde entstanden. Das Gel wird dann zur •iuBeren Phase der Suspensions- oder Emulsionssalbe. Da in dispersen Systemen stets die •iuBere Phase der ganzen Zubereitung den Stempel aufgedrtickt, also z.B. den Aggregatzustand bestimmt, sind solche Salben immer noch Gele zus•itzlich jedoch sind sie noch eine mikro- bis grobdisperse Suspension bzw. Emulsion in einer Gelphase*. 16. EMULSIONSSALBEN (CREMES) Die Besonderheit der Emulsionssalben besteht darin, dab sie in der •iuBe- ten Phase, d. h. also im Gel, einen Emulgator** ben6tigen, welcher an der Grenzfi•iche zwischen hydrophiler und lipophiler Phase einen Film bildet und die innere dispergierte fitissige Phase stabilisiert. Der Begriff Film (H•iutchen) sei hier welt gefaBt, ohne dab n•iher auf die vielen M•Sglichkeiten, wie dieset Film entsteht und wie er beschaffen ist, n•iher eingegangen wetden soil. In W/O-Emulsionssalben darf in vielen F•illen ½in eigentliches H•iutchen des Emulgators als stabilisierende Htille angenommen wetden (•Ibb. 26). Die Folge solchef starten H•iutchen sind oft unregelm2Bige Tr6pfchenfor- men. Monoolein, Monostearin, Zetylalkohol, Cholesterin, Wollwachsalko- holgemisch u. dgl. m. gelten als Beispiele von W/O-Emulgatoren ftir Sal- ben. In O/W-Salben wetden entweder Fetts•iureseifen oder synthetische Tenside als O/W-Emulgatoren verwendet. Eigenartigerweise geben nun die w•iBrigen L6sungen manchef dieset Tenside in denjenigen Konzentrationen, in denen sie in den Cremes-Vorschriften vorkommen, kein w•iBriges Gel. Es entst•inde deshalb beim Einemulgieren der Fettbase lediglich eine fiiissige O/W-Emul- sion. Auf empirischem Wege ist gefunden und sp•iter experimentell best•i- tigt worden, dab in einer Emulsion widerstandsf•ihigere O/W-Emulgatorfil- * Das Gel entsteht jedoch nicht dutch die Suspendierung bzw. Emulgierung des Arzneistoffes, sondern die Salbengrundlage an sich, ohne den suspendierten oder ernulgierten Arzneistoff, ist schon das Gel. ** Der Sonderfall der Quasi-Ernulsionen, deren disperse fiiissige Phase nut dank des FlieBpunktes der 2uBeren Phase stabilisiert wird, soll hier auBer acht gelassen wetden.
332 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Abbildung 26 Hiiutchenartiger Emulgatorfilm. Unregelm'fiBige Formen yon Wassertr6pfchen, erm6glicht dutch ,,starre" Hiiutchen, z. T. erkennbar an Faltenbildungen. W/O-Emulsion aus 1 g Hydrocerin©, 0,5 g Vaselin, 8,5 g Arachis61 und 10 g Wasset. Vergr6Berung: 340 ( lin. me entstehen, wenn neben dem wasser16slichen grenzfliichenaktiven, u. U. ionisierbaren Tensid noch eine amphophile fett16sliche Subsmnz vorhanden ist, z. B. Zetylalkohol oder Stearins•iure, mir einer langen ges•ittigten lipo- philen Kohlenwasserstoffkette und einer kleinen hydrophilen Alkohol- oder Karboxyl-Gruppe. Vor allera die Ver6ffentlichungen von Schulman und Mitarbeitern (77-85) haben gezeigt, dab dabei an den Grenzfliichen zwischen O1- und Wasserphase molekulare Komplexverbindungen yon bestimmten st'6chiometrischen Verhiiltnissen entstehen, wobei die beiden lipophilen Teile mir van der Waalsschen Kriiften, die beiden polaren Gruppen mir Wasserstoffbriicken in folgen- der Weise zusammengehalten wetden: I I CH• CH= O C H ..... O O Fettsiiure/Fettalkohol-Assoziat.
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