17JBER DIE GELSTRUKTUR DER SALBEN 315 feste Kristalle zu bilden verm6gen oder fitissig sind, hiingt lerner davon ab, ob sie die Gabel- oder die Stuhlform bilden, CHz -- O -- Rt CHz -- O -- Rt I I R•-- O-- CH CH-- O-- R• CHz -- O -- Ra Ra -- O -- CHz Gabelform Stuhlform R•, R.•, R a = gleiche oder verschiedene Fettsiiurereste und ob die ungesittigte Fettsiure in der cis- oder in der trans-Konfiguration vorliegt. Die Fette bestehen somit aus einer groBen Anzahl verschiedener, hoch- und niedrigschmelzender Glyzeride, die tiber einen weiten Tempe- raturbereich schmelzen bzw. erstarren. Beim Abkiihlen eines geschmolzenen Fettes scheiden sich die h6herschmelzenden Anteile in Form nadelfihnlicher Kristalle aus und verketten sich gegenseitig. SMtoft (49) schildert den Zu- stand des aus der Schmelze erstarrten Fettes wie folgt: "The unworked fat must be assumed to have a structure built up of the crystals which by the mechanical treatment is broken down. It is probable that the crystals, when they are formed, grow until they touch neighbouring crystals and then unite ... an open reticular structure must be formed during the solidifying. The fat will therefore be capable of sustaining quite consider- able stresses during elastic deformation, until the yield value is reached ..." Auch andere Handbiicher oder Enzyklopiidie-Artikel beschreiben dieses Geriist aus ineinanderverfiochtenen Kristallen (50-53). Van den Tempel (54) beniitzt geradewegs das Wort ,,Gel" und schreibt: "In plastic fats, the crystals of the high-melting triglycerides form a three-dimensional network in the remaining liquid oil. Rheological properties of these systems show strong resemblance to those of the gel systems containing a network of solid particles such as dispersions of metal soaps or carbon black in oil or of clay particles in xvater." Dieset Autor stellte Modellfette aus 25 % Tristarin (Fp. 71-72 øC) in fiiissigem Paraffin oder ErdnuB61 her. Je nach der Art der Abkiihlung der Schmelze wird die Netzwerkstruktur der Triglyzeridkristalle recht ver- schieden und damit auch die Beschaffenheit des ganzen Gels, die weich oder hart und briichig sein kann. Die Zwischenriume werden von der Fltissig- keit ausgefiillt. Die Bindekr•ifte zwischen den Fettkristallen k6nnen zwei- facher Natur sein. Schwache, reversible und irreversible Bindung zwischen benachbarten Kristallen sind van der Waals/Londonschen Kriften zuzu- schreiben stiirkere Bindungen bestehen an den Stellen, wo Kristalle beim EntstehungsprozeB zusammengewachsen sind oder sich mechanisch ver- fiochten haben. Mir besonderen Versuchsanordnungen gelang es dem Autor (55), bei geringen Schubspannungen viskoelastisches Verhalten des Fettes nachzuweisen.
316 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Solche Gele aus Triglyzeridkdstallen als Geriist und aus O1 sollen als Lipogele bezeichnet werden. Dazu geh6ren auch Gele reit Kristallstruk- turen aus (Ester-)Wachsen, d. h. festen Estern von Fettalkoholen reit Fett- s•iuren. Die fiiissige Phase kann aus Triglyzerid61 bestehen, wie im Falle der Unguenturn cereum Ph. Helv. V* aus 30 Teilen weiBem Bienenwachs und 70 Teilen Oliven61, oder aus fiiissigen Wachsverbindungen wie bei Woll- wachs (Woll,,fett", Lanolin), das Alkohole wie Cholesterin, Isocholesterin, Zetylalkohol, Zerylalkohol usw. und Fetts•iuren wie Palmitins•iure, Zerotin- s•iure, Kaprons•iure, Olsiiure, Lanozerins•iure usw. enth•ilt. - Gemische aus Fetten, Wachsen und Triglyzerid-Olen bilden ebenfalls solche kristallartigen Netzstrukturen wie Christoff und Draganova (56) festgestellt haben. .. - • . .. , . ,• .• . -.o-.. • "-• .' .... ''- i-:' .' '- -•'.'* "•:-. z."'-'. ':.',:'."" •k TM. .• ..'.. • -- . .....'. • ß . :. . '- .:. - • '•' .'::•- . . . --•: •, - . ' - '- .... , 5. -... : :..- .%-•: ..... . . .... • x.. •x-• '•:: •.' .-"-.V?-- ::::!.: -..-..-.'.... :" '7' ':-:.. :'-'-'.• :" ."-- " • •.•: '! ':-'...-,'5 .-• ..: ß . .'. , .%.. • . .. : - . :. .. . . -. . ..... . • -... '• - '' ½' '' •' *"• • '•" ' ' ' • - '" i ": '•' ':--' - '"." ß • . : .. • : . . .:. ..: • . . . ... •.'.• - - . . ,-..•.-: . ,: . .-...• D...-.. -. ½.. , ,...-..::'..•.: .. ?!.:.':5 5.7' .... :"' ..'... '.' ,: ..... .,. ....: .. . : :-. :: ',•-.'-'•' -•'•- ':' '-'.:: ':.': ?:5' :(":.' ':' : :-, :5-? "':37:. :: '• '• :':•:' '• ' '-'-" .... '-' -' '-' 7 ": .':'. - - •. • . .. . . •.• • . .. . .... . ., .... . . :7• ' "' ' ' ' ' ' •'t"• ' ø'•' ' "' .... ' ' '" :ß• ....... ' . .5, •., ?.. '- ." .,.•" '.':'.' .' .. '--: .... • •7 ?"-'i ." -- •:' i: -..• ..... • ,.: .' •'-', ..'. ':i: -•- ß'---c:. -.. v- ........ • .:.:::..•.:. :.•: ..... . :.....5• --',. ' . .... ..:..'.'- -. ' :: . .:...-'... ' .... 2 " -• ß'"-ß:-It ..'.:-, :•--7-'i" ':" '"•:?*" '- '• :• '-' ' -• "' '.• ß• :-': ?z.?-. :..' .,': .• %. •'.'.-:: ?-::' ..•.' ½•'•-' "-", '....' ' ' '•"'•-".' 4 ' .':." ' '' •:- •" ..' - •- . '•, ':: ..... , '.¾'.*.' '.".'• '. :'-?'• N:.. • 7*: 5:". ?r'2•' '5 •: 7:5.--.r-. "• ::_- .... - .'-:' • - ? •:- ".. Abbildung !5 Schweinefett (Adeps suillus Ph. Helv. V) im polarisierten Licht (aus der Schmelze er- starrt). Vergr6Berung: 140 x lin. * Pharmacopoea Helvetica, editio quinta, Bern 1933.
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