OBER DIE GELSTRUKTUR DER SALBEN 333 Es handelt sich dabei um ihnliche Assoziate, wie sie in der Natur in den Zellmembranen zwi- schen Cholesterin und Lezithin vorkommen. Im Gegensatz zu Lezithin, das ionisierbar ist und sich zu hydratisieren vermag, besitzt das hydrophobe Cholesterin keine ionogene Gruppe. Lezithinmolekiile bilden zwar in w•Briger L6sung Mizellen, weil die Fetts•ureketten eine Assoziation anstreben. Da jedoch die Ladungen der hydrophilen Gruppen des Lezithins sich gegenseitig abstoBen, entstehen kugelige Mizellen und keine laminaten Gebilde. Cholesterin- molekille verm6gen zwischen die Lezithinmolekille zu dringen und einen Komplex der oben geschilderten Art zu bilden (•4bb. 27). In den lipolden Phosphatidfilmen wirkt somit Cholesterin als Stabilisator, der den Film verfestigt. Far den Aufbau der Zellmembran milssen zusitzlich noch Fette und Proteine gebunden wetden diese Lipoproteine sind die wichtigsten Bausteine der Zell- membran. ß '..!: :.i:,• LecilOin Abbildut•g 27 Aufbau des Lezithin-Chole- sterin-Komplexes. o We$s•fmole#•?e ß 8nioni$•e 8ruppe o #8t/•ni$cOe 8fupp• Dieses natilrliche Modell eines st/Schiometrischen Komplexes zwischen einer lipophilen polaren und einer ionisierten Substanz mit groBem lipophilem Tell 1213t sich auf zahlreiche kilnstlich hergestellte Stoffe mir 2hnlichen physikalisch-chemischen Eigenschaften ilbertragen. Den Platz des Cholesterins verm/Sgen Fettalkohole, Mono- und Diglyzeride und polare lipophile Verbin- dungen vom Typ der Spans© einzunehmen. An die Stelle des Lezithins treten fettsaure Seifen, Alkoholsulfate und -sulfonate, kationische Tenside und nichtionogene Tenside mir zahlreichen kondensierten •thylenglykolgruppen wie sie z. B. die Tweens© darstellen. Die M/Sglichkeit zur Komplexbildung und die Stabilitit des Komplexes h2ngt stark von der stereochemischen Konfiguration ab. Lipophile Ketten mir Doppelbindungen, seien sie auf seiten des wasser- 1/Sslichen oder des fettl/Sslichen Emulgators, fiihren zu schwachen Komplexemulgator-Filmen, sofern es sich nicht um eine Doppelbindung der Transfiguration handelt wie beim Elaidylalko- hol und bei der Elaidinsiiure denn bei diesen ist die Kette gestreckt, bei den cis-Isomeren an der Stelle der Doppelbindung }edoch geknickt. Abb. 28 zeigt schematisch den sterischen Ein- fiuB auf die Komplexbildung und demzufolge die Quailtilt des kombinierten Emulgatorfilms. Dem Problem der ,,Komplexemulgatoren" hat Loth (86) ein Obersichts- referat gewidmet, aus dem hervorgeht, dab noch viele Fragen auf diesera Gebiet zu beantworten sind. Er weist darauf hin, dab die Meinungen fiber den Begriff der ,,Komplexbildung" nicht einheitlich sind (so wenig wie fiber den Begriff ,,Komplex" allein) Arbeiten, die erkl•iren, weshalb salbenartige Produkte zustande kommen, wetden yon Loth (86) nicht angeftihrt. Kung und Goddard (87) haben 1: 2-Assoziate zwischen Laurylalkohol und Natriumlaurylsulfat einerseits sowie zwischen Myristylalkohol und Natriummyristylsulfat andererseits isoliert. Zu diesem Zwecke wurden die belden Verbindungen in geeigneter Menge in Wasset filr einige
334 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS oj ß -- Natriumze(ylsuffat ß -- C2•oles:erin Enggepodtter, starker Ernulgotorlo-nplex Ausgezeiohnete Emulsion e/ e-- Notriumze•l. sulfot b) • •)" ••0 •--=x Oleylolkohg•DodderigelockerfiO Nur Komplex Hl xe Emulsion ? Wasset -.-•,• ' ' • / o-- Zetylolkohol .i• •.• •--½-x Natriurnoleot " •c•\•• ' Lockerer Film aus vor- CJ . x wiecjend einer MolekOlort e. Keine Komplexbildung i,,z, • • \ Sehr m•il]ige • • ,, ek•,... Emulsion .4bbildung 28 ,,Komplexemulgator"-Film- bildung in O/W-Emulsionen. Minuten unter Rtihren auf 75-80øC erw•irmt. Hierauf wurde langsam aufRaumtemperatur aE- kiJhlen gelassen. Dabei schieden si:h kleine diJnne plattenf6rmige Kristalle des 1:2-Komplexes aus. Da in geeigneter Konzentration und bei sdindigem Rtihren his auf gewbhnliche Temp:ratur solche Systeme gelieren, d.h. ein Hydrogel bilden (3, 88-92), darf aus der plattenf6rmigen Kristallstruktur geschlossen werden, dab die Gelbildung durch ebenso geformte Strukturele- mente ermbglicht wird. Der Komplex zwischen den erw•ihnten Fettalkoholen und ihren als Tenside funktionierenden Schwefels•iureestern entsteht jedoch auch ohne Wasser, sobald, wie Kung und Goddard (87) festgestellt haben, die Mischung beider Substanzen soweit erw•irmt warden ist, dab der Fettalkohol schmilzt. Auf diese Weise werden denn auch die sag. ,,self emulsifying waxes", die selbstemulgierenden Fettalkohole und Monoglyzeridester, hergestellt*. Sie enthalten allerdings die beiden Emulgatoren nicht im st6chiometrischen Verh•iltnis, wie es zur Komplexbildung ben6tigt wird, sondern der lipophile Anteil liegt im f,)berschuB ear. * Vorschrift der Brit. Ph. 1963 zur Herstellung van ,,Emulsifying wax": I Zetostearylalkohol 90 g, II Natriumlaurylsulfat 10 g, III Wasser 4 ml. I wird geschmolzen und auf 95 øC erwArmt. II wird dazugegeben und daruntergemischt. Hierauf wird III dazugesetzt und alsdann die Mischung auf 115 øC erhitzt. Diese Temperatur wird unter starkem Rtihren eingehalten, bis das Sch•iumen aufgeh6rt hat und das Produkt durchsichtig geworden ist. Hierauf wird rasch abgektihlt.
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