PRESERVATIVE PENETRATION OF COSMETICS 55 C-ext. Blau, CI 61554 In der Negativbilanz zeigte sich eine Abnahme von 20 % nach 24 h, dann stieg die Kur- ve wieder an. Der durchschnittliche Verlust (24 - 72 h) betrug 15 %. Im Stabilit•itstest wurde ein durchschnittlicher Verlust yon 14 % (24 - 72 h) ermittelt (Abb. ! g). Die Substanz blieb nach Verdunsten des L•Ssungsmittels praktisch in den oberen Schichten des Stratum corneum liegen. Die in der Negativbilanz aufgetretenen Verluste liegen sich dadurch erkl•iren, dag etwa dieselben Mengen im StabiliEitstest verloren gingen. Bzgl. der Zunahme der Farbstoffintensitiit nach 24 hist ein Effekt zu erw•ihnen, der nur bei diesem lipophilen Farbstoff beobachtet wurde: 2 bis 3 Tage nach Applikation zeig- ten sich auf den ©Tesafilm-Abrissen hellfleckige Muster, die auf eine Verdr•ingung des Farbstoffs aus dem Bereich der Schweigdriisen•Sffnungen hindeuten k•Snnten. MelBs•gnal I mm Peakhohel { 4O 3O 2O 10 0 C ext. Blau 12, C]' 61554 f- , , 10 6 24 48 mln Zelt nach Auftragung lg Theoret•sche Wiederfindung 100 % Wiederfindung Summe 1. - 10. AbnI3 o 1. AbriI3 2. AbriI3 3. AbriI3 4. Abri13 71 Q, Abrl13 72 [hi x = Stabflit2tstest DISKUSSION Die Brauchbarkeit der beschriebenen Methodik wurde anhand zweier Substanzen mit hoher bzw. geringer Hautresorption iiberpriift. Die ©Tesafilm-Abrig-Methode lieferte Ergebnisse, die mit den RadioaktiviEitsmessungen in Einklang stehen. Die Tatsache, dag viele Farbstoffe unter den experimentellen Bedingungen instabil sind, relativiert die Er- gebnisse. Der Nachweis einer fehlenden Resorption bzw. einer 100%igen Wiederfin- dung war bei instabilen Verbindungen nicht zu erbringen. Statistisch gesehen entsprach in allen F•illen der Resorptionsverlust dem Stabilit•itsverlust, so dag angenommen werden kann, die betreffenden Farbstoffe wurden nicht resorbiert. Die Abnahme der Farbinten- sitit bei den lichtechten Farbstoffen k•Snnte durch chemische, physikalische oder bakte- rielle Umwandlung bedingt sein. Mittels Diinnschichtchromatographie wurden nach Extraktion yon ©Tesafilm-Abrissen keine Zersetzungsprodukte festgestellt.
56 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Im Gegensatz zu fiblichen Resorptionsmessungen, bei denen die Menge der in den KiSr- per aufgenommenen Substanz bestimmt wird, migt man an den ©Tesafilm-Abrissen die in den oberen $chichten der Haut verbliebenen Mengen (Negativ-Bilanz). Ein Nachteil dieser Betrachtungsweise liegt darin, dag nut grobe Unterschiede exakt genug erfagt werden kiSnnen, Differenzen, die in der GriSgenordnung des methodischen Fehlers lie- gen, werden nicht erkannt. Vorteilhaft ist jedoch die Anwendbarkeit nichtmarkierter $ubstanzen und damit die MiSglichkeit, am Menschen unter Praxisbedingungen zu ar- beiten. Zur Vermeidung analytisch bedingter Fehler aufgrund verschiedenen Proben- materials erfolgte die Differenzbildung nicht zwischen applizierter und wiedergefunde- ner Menge, sondern zwischen den zu bestimmten Zeitpunkten auf der Haut vorhandenen Mengen an Substanz. Es sollte miSglich sein, mit dieset Methodik zwischen Stoffen, die gering oder gar nicht durch die Haut resorbiert werden und solchen, die eine hohe Resorptionsrate zeigen, zu unterscheiden. Die Schi/rfe bzw. die Empfindlichkeit des Tests ergibt sich aus der Tat- sache, dag spezielt der $ubstanzverlust in den obersten $chichten des Stratum corneum gemessen wird, wi/hrend tiefere Schichten der Epidermis, in denen sich ein nicht zur Re- sorption gelangendes $ubstanzdepot befinden kann, nicht analysiert werden. Auf diese Weise werden eher falsch positive Stoffe erfagt. Beispielsweise wurde beim Coffein mit der beschriebenen Methodik ein Verlust von 80 % der applizierten Menge ermittelt, in der Literatur sind 20 - 40 % angegeben. Um die Sicherheit der Aussage tiber eine miSgliche Resorbierbarkeit zu erh6hen, haben wir die Megwerte, die beztiglich der Negativ-Bilanz als Summe der Abrisse in der Abb. 1 a- 1 f horizontal (zeitlich) betrachtet wurden, auch noch vertikal einer Berechnung un- terzogen, um damit Hinweise auf das Diffusionsverhalten der einzelnen Stoffe (speziell der instabilen Substanz) zu erhalten. •3ber die Diffusion und die topographischen Grund- lagen der ©Tesafilm-Abrig-Methode wird im zweiten Tell der Publikation berichtet. ZUSAMMENFASSUNG Es wird ein Screening-Test zur Absch&zung der percutanen Resorption beim Menschen beschrieben. Der Test beruht auf der Messung der nicht radioaktiven Testsubstanz in den einzelnen Laõen des Stratum corneum an menschlicher Unterarmhaut in vivo mir einer •Tesafilm-Abrig-Methode. Die Brauchbarkeit der Methodik wurde an den Substanzen Coffein und Basic Red 76, CI 12245, deren Resorptionsverhalten aus der Literatur und aus eigenen Arbeiten mit radio- aktivem Material bekannt war, tiberprtift. Die hohe percutane Resorption des Coffeins und die geringe Resorption des Kosmetikfarbstoffes konnten mit der Abrig-Methode best&igt werden. Dartiberhinaus wurden folgende Kosmetik-Farbstoffe untersucht: Basic Brown 16 (CI 12250), Basic Brown 17 (CI 12251), Basic Yellow 56 (CI 12719) C-ext. Blau 12 (CI 61554), C-ext. Gelb 10 (CI 13065). Die geprtiften Kosmetikfarben zeigten in der Negativbilanz keine staffstisch signifikante Resorption, die Diffusionsuntersuchungen ergaben fiir Basic Yellow 56 und C-ext. Gelb 10 geringe Diffusionserscheinungen im oberen Bereich der Hornschicht.
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