DIE VERTRAGLICHKEIT VON HEXACHLOROPHEN 303 nach der Geburt) mir einem Wattebausch, der 2 ml pHisoilex enthielt, ab- gerieben. Die Emulsion wurde mir Wasset zu Schaum verdeben und mir trockener Watte abgetupft. Darauf wurde ein zweites Mal 2 ml pHisoilex auf die Haut aufgetragen. Diese zweite Applikation wurde als Depot auf der Haut belassen. In der Klinik wurden nie neurologische Symptome oder sonstige scNid- liche Nebenwirkungen festgestellt. Die Arbeit berichtet auch fiber Autopsiebefunde an 226 Neugeborenen und Kleinkindern, die innerhalb 10 Monaten nach der Geburt aus ver- schiedensten Grfinden starben. Das dutch die Autopsien verffigbar gewor- dene histologische Material umfaBt das Cerebrum von 34 Neugeborenen und 75 S•iuglingen. Ferner wurde das Cerebellum von 28 Kleinkindern und das Rfickenmark von 3 Kleinkindern auf m6gliche histopathologische Ver- •inderungen untersucht. In keinem der F•ille lieBen sich makroskopisch oder mikroskopisch VeEinderungen im Zentralnervensystem feststellen, die dem Odem des Hims der Ratten (2) oder neugeborener Rhesus-Affen (8) gleich- gekommen w•iren. Damit sind die Befunde aus Tierexperimenten, die von den FDA-Toxiko- logen festgestellt wurden und zur Verlautbarung vom 7. Januar 1972 (26) geffihrt haben, in die richtige Perspektive gerfickt. ZUSAMMENFASSUNG Experimentelle Studien am Tier ergaben Hinweise, dab der antibakteriell hochwirksame Stoff Hexachlorophen neurotoxische Erscheinungen, die als reversibel erkannt wurden, verursachen kann. Weirere publizierte Unter- suchungen zeigen, dab Hexachlorophen dutch percutane Resorption in die Blutbahn gelangen kann. Diese Befunde mfissen mir den bekannten Tatsa- chen korreliert werden, dab es keine therapeutische Substanz und im be- sonderen keine antibakteriell wirkenden Verbindungen gibt, die nicht bis zu einem bestimmten Grad eine systemische Toxizit•it unter besonderen, experimentellen Anwendungsbedingungen zeigen wfirden. Hexachlorophen ist ein erprobter, stark wirksamer antibakterieller Wirkstoff, der fiber 25 Jahre im Gebrauch ist, ohne dab es zu den beim Tier (Ratten und Affen) beobachteten, neurotoxischen Erscheinungen beim Menschen gekommen ist. Neuere Studien zeigen, dab andere handelsfibliche antibakterielle Wirkstoffe bis zu einem bestimmten Grad percutan resorbiert wetden. Die nachgewiesene percutane Resorption von Hexachlorophen ist demnach kein Einzelfall, sondern eine normale Erscheinung. Blutspiegelwerte, fest- gestellt an 200 wahllos herausgegriffenen Personen, die verschiedene han- delsfibliche hexachlorophen-haltige Kosmetika routinem•iBig fiber lange
304 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS Zeitspannen gebrauchten, zeigen, dab die festgestellten Mittelwerte bedeu- tend unter den Konzentrationen liegen, die am Tier zu den histopathologi- schen Ver2nderungen des Zentralnervensystems f/2hren. Weltere klinisch vorgenommene Versuche an einer Anzahl von Probanden hatten Blutspiegel- Bestimmungen von Hexachlorophen nach stark /2bertdebenem Gebrauch von hexachlorophen-haltiger Seife zum Ziel. Die dutch den Neurologen an- schlieBend vorgenommenen Untersuchungen (Elektroencephalogramme und Elektromyogramme) zeigten bei den festgestellten Blutspiegelwerten das v/Jllige Fehlen jeglicher neuropathologischer Symptome. Inzwischen sind weitere entscheidende Befunde bekannt geworden, welche auf Autopsien von 114 Neugeborenen und 112 S2uglingen, die innerhalb von 10 Monaten nach der Geburt starben, basleten. S2mtliche Kleinkinder waren im Spiral einer routinem•iBigen antiseptischen Hautpfiege mittels 3 %iger Hexachloro- phen-Emulsion unterworfen worden. Das dutch diese Autopsie verf/2gbar gewordene histologische Material des Cerebrums von 34 Neugeborenen und 75 S2uglingen, lerner Schnitte des Cerebellums von 28 Kleinkindern sowie Schnitte des R/2ckenmarks von drei Kleinkindem wurden auf m/Jgliche histo- pathologische Ver2nderungen untersucht. In keinem Fall lieBen sich makro- skopische oder mikroskopische Ver2nderungen feststellen, die den beobach- teten cystischen Vakuolisierungen des Myeliums der Ratten sowie der neu- geborenen Rhesus-Affen gleichgekommen w2ren. Diese letztgemachten Be- obachtungen sind es, welche von den amedkanischen Gesundheitsbeh/Jrden (FDA) zum AnlaB genommen wurden, Hexachlorophen einer Dosisbe- schr2nkung in s2mtlichen bekannten Anwendungsformen zu unterweffen. Erg2nzend wetden weitere pharmakologische und metabolische Daten aus abgeschlossenen Studien fiber Hexachlorophen bekanntgegeben. LITERATUR* (1) Gump, W. S., J. Soc. Cosmetic Chemists 20, 173 (1969). (2) Kimbrough, R. D., •4rch. environmental Health 23, 119 (1971). (3) Gaines, T. B., and Kimbrough, R. D., 10th Ann. Meeting Soc. of Toxicology, March 1971. (4) Kombrough, R. D., and Gaines, T. B., •4rch. environmental Health 23, 114 (1971). (5) Curley, A. C., and Haxvk, R. E., ACS Meeting, Los Angeles, March 1971. (6) Curley, A. C., Haxvk, R. E., Kimbrough, R. D., Nathenson, G., and Finberg, L., Lancet 1971, 296. (7) Gluck, L., and Wood, H. R., Ne•v EnglandJ. Med. 268, 1265 (1963). (8) Hart, E. R., Report to Sterling-Winthrop Research Institute from Bionetics Laboratories, November 11, 1971. (9) Report, Industrial Bio-Test Laboratories Inc. to Givaudan Corp. No. E 167, December 3, 1971. * Von hier erw•ihnten, nicht ohne xveiteres zug•inglichen Publikationen xverden dutch Givaudan- Esrolko AG, Forschungssekretariat, CH-8600 Dfibendorf, auf begrfindete Anfrage Kopien zur Verfiigung gestellt.
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