312 JOURNAL OF THE SOCIETY OF COSMETIC CHEMISTS wirksam Atkohote und Kohlenwasserstoffe H CH3-- (CH2)n--C--OH I H n3 bis9 H H H H H H H H I I I I I I I I H--C--C--C--C--C--C--C--C--H H H H H H OH H H H H H H H H H H I I I I I I I I H--C--CiC--CiCiC--C--C H H H H H H H H H H H H H H H I I I I I I I I H--C--C--C--C--C--C--C--C ß H H H H H H H H H H H H H H H I I I I I I I H--C--C•C--C--C--C--C--C-- H H H H--C--H H--C--H I I H H Kohtenwasserstoff rest unwirksam OH --O potare Gruppe H H H H H H I I I I I I H--C--C--C--C------C--C--C--C--H H H H H H H H H H H I I I I HO--C--C--C--C--OH I I I I H H H H H H H H H H H H I I I I I I I I H--C--C--C--C--C--C--C--C--H I I I I I I I I H H H H H H H H H H H H H I I I I I HO--C--C--C--C--C--OH H H H H H Abbi/dung 7 Abhi/dung 8 aromatischen Reihe weisen einen Kohlenwasserstoffrest auf, der einer Ket- ten12nge von 6 bis 8 Kohlenstoffatomen entspricht. Wie die Alkoholgruppe zeigt, scheint dem Kohlenwasserstoffrest um so mehr Variationsm6glichkeit gegeben zu sein, je besser die polare Gruppe zu dem jeweiligen Akzeptor paBt, je wirksamer also die polare Gruppe ist. Die Estergruppe scheint da- gegen weniger effektiv zu sein, da der Kohlenwasserstoffrest bei den wirk- samen Verbindungen eine starke Begrenzung in der L2nge erf2hrt. Dieset doppelte Aspekt der Wirksamkeit von Molektilparametem ist nicht neu. Es sei &ran erinnert, dab man z. B. in der Enzymchemie von einer Wirkspezifi- t2t und einer Substratspezifit2t spricht und eine •ihnliche Aufteilung des Molektils vornimmt. Man kann formal noch weiter gehen und annehmen, dab in Extremf211en das Kohlenwasserstoffende in seiner Reizwirkung ganz unabh•ingig von dem polaren Antell des Molektils ist und so der polare Teil ganz fehlen kann. Auf diese Art w2re die zwar geringe, abet doch nachweis- bare Wirkung der Kohlenwasserstoffe in ein gewisses Schema gebracht.
DIE WECHSELWIRKUNG ZWISCHEN RIECHSTOFF UND RIECHZELLE 313 Wit neigen bei der Deutung unserer Versuche und auch der von Kafka zu der Hypothese, dab es weniger chemische als elektrische Molektileigen- schaften sind, die die Erregung hervorrufen. Eine spezielle Anordnung der Dipole innerhalb des polaren Molektilteiles scheint ftir den Prim•irprozeB von ausschlaggebender Bedeutung zu sein. Im Kohlenwasserstoffrest dagegen fehlen permanente Dipole. Sie kt3nnen abet, entweder von der eigenen po- laren Gruppe oder von •iuBeren elektrischen Feldern, induziert werden. Hier scheint deshalb die sogenannte Polarisierbarkeit maBgebend zu sein. Der asymmetrische Aufbau der Riechstoffmolektile und die sehr komplexe Grenz- fifiche zwischen der w•iBrigen Zellumgebungsfitissigkeit, die das Duftmolekiil passieren muB, und der Zellmembran, die aus einem Protein-Lipid-Komplex besteht, lassen eine gerichtete Absorption der Duftmolektile vermuten, die eine lokale Potential•inderung oder eine •nderung der Dielektrizit•itskon- stante der MembranauBenseite zur Folge haben k•Snnte. Das k•Snnte dann, was mehrere Autoten vermuten (7), direkt die Ionenpermeabilit•it der Mere- bran ver•indern und die Erregung der Sinneszelle ausl•Ssen. Im Falle einer solchen Absorption mtiBte man allerdings zwischen einer orientierten An- lagerung der sauerstoffhaltigen Molekiile und einer nicht gerichteten An- sammlung der unpolaren Kohlenwasserstoffe unterscheiden. Die ftir die Erregung maBgebenden Parameter des Riechstoffmolektils sind nut schwierig zu erfassen. So wurden die vermutlich elektrischen Eigen- schaften nut aus dem Verhalten •ihnlicher Verbindungen und aus Verbin- dungen homologer Reihen geschlossen. Es war bis jetzt nicht mt3glich, dutch exakte Zahlenangaben die eingangs erw•ihnten vier chemischen Gruppen quantitativ in ein gemeinsames System zu bringen. Daftir sind drei mt3gliche Grtinde zu diskutieren: 1. Es ist bislang noch nicht auszuschlieBen, dab an einer Zelle ver- schiedene Arten yon Rezeptorstellen vorhanden sind. 2. Wenn die Erregung der Zelle dutch Ausbildung oben erw•ihnter elektrischer Doppelschichten erfolgt und damit die komplexen Verhfilt- nisse an der Phasengrenzfi•iche mir eine Rolle spielen, sind schwer quan- titative Angaben zu machen, well man zu wenig tiber die GesetzmfiBig- keiten an Grenzphasenfifichen kennt. 3. Man muB bedenken, dab der reizleitende Apparat dutch eine er- schwerte Diffusion der Molektile im Raum um den Rezeptor die Treffer- wahrscheinlichkeit stark herabsetzen und dadurch die ftir den Akzeptor entscheidenden Molektileigenschaften tiberdecken kann. Blasen wit eine stark wirksame Substanz tiber die Antenne, so wird die Sinneszelle erregt und feuert eine dichte Impulsfolge. Das bedeutet, dab sehr vide Mole-
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